In der öffentlichen Diskussion wird Mission meist als problematisch empfunden. Jochen Teuffel zeigt dagegen auf, dass christliche Mission mit dem Prinzip Muttersprache genuin rezeptionsbestimmt ist und damit nicht zur Zerstörung anderer Kulturen führt. In Auseinandersetzung mit der Frage nach der Übersetzung des Gottesbegriffs in andere Sprachen wird deutlich, dass JHWH als der lebensentscheidende Name nicht mit 'Gott' gleichgesetzt werden kann. Europäisches Gottdenken steht vielmehr dem biblischen Namenszeugnis entgegen und führt zu Religion als einer Ideologie. Der Autor macht deutlich, dass eine religionslose Wahrnehmung christlicher Mission Toleranz bedingt und sich auf die Kirche ausrichtet, die aus dem Pascha-Mysterium Christi lebt. Unter dem Bild einer eschatologischen 'Spielgemeinschaft' gewinnen die missionarische Kirche sowie der evangelische Gehorsam eine neue Bedeutung.
Jochen Teuffel Knihy



Dieses Buch ist ein Sakrileg. Jedenfalls auf den ersten Blick. Wer den übersteht, dem wird klar, auf welch befremdliche Weise in Deutschland die Kirchensteuer entstanden ist. Und in was für einen fundamentalen Widerspruch die Kirche damit zu ihrer eigenen Botschaft gerät. Der Autor ist sich sicher: Eine Beibehaltung der Kirchensteuer bedeutet das Ende der verfassten Kirchen in Deutschland. Und er sollte es wissen: Jochen Teuffel ist selbst evangelischer Pfarrer.§Dabei muss man kein Pfarrer sein, um erlebt zu haben, wie eine steuerfinanzierte Betreuungskirche die Entfremdung vom christlichen Glauben fördert. Dass die freiwillige Gabe zur Zwangsabgabe wurde, ist ein Skandal. Und eine durch und durch unevangelische Praxis mit schwerwiegenden Folgen. Aber Jochen Teuffel bleibt nicht bei der Analyse stehen, sondern stellt mit einem vierzigjährigen 'Wüstenprogramm' konkrete Schritte vor, wie die Kirche aus der Gefangenschaft der Kirchensteuer herausgeführt werden kann. Und wie ein sozialverträglicher Umbau aussehen wird.
Was ist Theologie? Als Antwort auf diese Frage stellt der Autor eine These auf: Die Theologie ist die Kunst der guten Gottesrede in Entsprechung zur gelesenen Schrift . Diese These wird in Form eines klassischen Traktates entfaltet und begründet. Demzufolge gilt die Theologie nicht als theoretisch gehaltene Wissenschaft, sondern als poietische Kunst, die an Regeln gebunden ist. An Stelle der Metaphysik gewinnt die aristotelische Rhetorik als Glaubenslehre eine besondere Bedeutung für die Theologie. In Auseinandersetzung mit der historischen Forschung zeigt der Autor auf, wie Theologie als Schrift- Rhetorik im «postliberalen Zeitalter» sprachfähig bleibt.