Die erfolgreiche Aufbereitung von Kunststoffabfällen erfordert Kenntnisse über die Einflussfaktoren auf die Rezyklatqualität. Ein zentrales Merkmal sind die im Rezyklat verbleibenden niedermolekularen Stoffe, die neben den Materialeigenschaften auch den Geruch negativ beeinflussen können. In dieser Arbeit wird ein neues Aufbereitungsverfahren, das Molecular Washing, entwickelt. Dabei wird auf einer Kaskade aus zwei gleichläufigen Doppelschneckenextrudern ein Fluid eingespritzt und entgast. Die Kontaktzeit zwischen Fluid und Schmelze ist entscheidend, damit niedermolekulare Stoffe in das Schleppmittel diffundieren können, was zu niedrigeren Restgehalten im Rezyklat führt als bei herkömmlichen Methoden. Eine detaillierte Analyse der Störstoffe sowie die Festlegung der Methodik zur Bewertung der Aufbereitungsprozesse bilden die Grundlage für die weiteren Untersuchungen. Im nächsten Schritt werden die Haupteffekte auf die Qualität bei konventioneller Aufbereitung untersucht, und die verfahrenstechnischen Grenzen werden diskutiert. Im letzten Teil erfolgt die Entwicklung des Molecular Washings, wobei die ideale Verweilzeit des Fluids über ein Modell berechnet wird. Es folgen Prozessuntersuchungen in verschiedenen Auslegungsvarianten sowie eine Bewertung gegenüber konventionellen Methoden und weitere Optimierungsansätze.
Lars Helmlinger Knihy
