Tornow verbindet ironische Parodie mit der Tradition der amerikanischen "hard-boiled" Detektivgeschichten und zeigt, dass Kreuzberg und der Hollywood Boulevard näher beieinander liegen, als man denkt. Dieser Berlin-Krimi ist ein Genuss für Leser, die Spannung mit lakonischem Witz lieben.
In diesen Geschichten aus scheinbar entlegenen Winkeln unserer Gesellschaft - sie handeln von Geierhaltern, kleinen Gaunern, Pennern und Versicherungsvertretern - führt Thorsten Torenow dem Leser Bilder vor Augen, deren Einzelteile er sicher schon lange wahrgenommen hat, die zu einem Ganzen zusammenzusetzen er sich aber vielleicht noch nie getraut hat. Das Faszinosum der menschlichen Lächerlichkeit gewinnt hier präzise literarische Gestalt.
Westberlin, im November 1989: Im SED-Staat braut sich politisch Explosives zusammen. Nur Sills überhört die Signale und hängt als Senker, sprich Sargträger herum, um seinen zwielichtigen Boß Gohlke auszuspionieren. Dabei bringt er eine Lawine ins Rollen: Stasi und Verfassungsschutz treten auf den Plan, und Sills kann sich nur noch mit Mühe aus dem Fall retten.