Günter Ammon Knihy






Die Erfahrung vieler Psychotherapeuten, dass in jüngerer Zeit die vorherrschende Symptomatik eine deutliche Verschiebung von neurotischen Zustandsbildern zu den psychosenahen Krankheitsformen vom Typ der Borderline-Symptomatik erkennen lässt, verleiht den hier versammelten Beiträgen zur Diagnose von Psychosen, der Untersuchung ihrer Entstehung und Therapie eine besondere Aktualität. Die Autoren widmen der Ich-Entwicklung und ihrer gesellschaftlichen Bedingtheit besonderes Augenmerk.
"Ammon stellt der klassischen Sublimierungstheorie die einer genuinen Kreativität des Kindes gegenüber; sie entwickle sich - parallel zur Sexualität, und eng mit der Neugier, der Aktivität verwandt - nur in einem 'erleichternden Milieu' der Familiengruppe. Sonst wird sie möglicherweise ebenso wie die Sexualität unterdrückt und verdrängt. In einer Familiengruppe, die das kindliche Ad gredi, das Angehen an die Umwelt, zurückweist, kann nach Ammons Erfahrung auch keine Kreativität entstehen, wohl aber Sublimierung in ihrer krassen Form, eine Überadaption in gesellschaftliche Normen, verbunden mit der Aufgabe der eigenen Selbstverwirklichung.„ in: Praxis Kurier. “Die etwas über 120 Seiten dieses Buches wiegen einige dicke Bände herkömmlicher psychiatrischer Pathographie auf, weil sie die Kreativitätsforschung um eine bisher kaum beachtete Dimension - die der sozialen Gruppe - erweitern.„ W. Schmidbauer, in “Selecta".
Der mehrdimensionale Mensch
Zur ganzheitlichen Schau von Mensch und Wissenschaft
In der gegenwärtigen Umbruchzeit entstehen neue Werte für den Menschen. Ein neues Bewusstsein, das sich dem Androgyniat zuwendet, löst ein über 2000 Jahre bestehendes patriarchalisches Weltbild ab. Dies könnte das kreative Identitätspotenzial des Menschen freisetzen und seine multidimensionalen Möglichkeiten integrieren, während wir die Herausforderungen einer desintegrierten, hedonistischen Gesellschaft überwinden. Der wahre Lehrmeister des Menschen ist das Leid und die Begegnung mit dem eigenen Selbst. Die Suche nach Lust und Glück führt oft zu Entfremdung und innerer Leere, Angst und Verzweiflung. Es besteht der innige Wunsch, dass mehr Friedensfähigkeit in den Herzen der Menschen Einzug hält und sich positiv auf das Leben auf der Erde auswirkt. Günter Ammon, geboren 1918 in Berlin und gestorben 1996, war ein bedeutender Arzt für Psychiatrie und Neurologie sowie Psychotherapeut und Psychoanalytiker. Er begründete die ganzheitliche humanistische Dynamische Psychiatrie und war Präsident der World Association for Dynamic Psychiatry. Ammon studierte Medizin, Psychologie, Philosophie und Anthropologie in Deutschland und absolvierte eine psychoanalytische Ausbildung in Berlin und den USA. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Werke über Gruppendynamik, dynamische Psychiatrie und Kindesmisshandlung, sowie die Herausgabe eines Handbuchs der Dynamischen Psychiatrie und einer internationalen Fachzeitschrift.
Vorträge 1969 [neunzehnhundertneunundsechzig] - 1988
- 442 stránok
- 16 hodin čítania
