Igor Mitoraj (1944–2014) Mitoraj kam 1944 als Sohn einer polnischen Zwangsarbeiterin und eines französischen Kriegsgefangenen in Sachsen zur Welt. Er wuchs in der Nachkriegszeit in Polen auf und studierte an der Kunstakademie in Krakau Malerei. 1968 emigrierte er nach Paris und fand später in der Toskana seine Wahlheimat. Seit den Achtzigerjahren eroberten seine Werke die bedeutendsten Museen und Galerien der Hauptstädte Europas und der Welt – bis in die USA, nach Kanada und Japan. Er wurde Ehrenbürger mehrerer Städte und für seine Werke mit renommierten internationalen Preisen ausgezeichnet. Igor Mitoraj erhielt zweifach die Doktorwürde honoris causa und arbeitete für die berühmtesten Bühnen Italiens. „Die Kunst Mitorajs – dieses Wagnis zwischen Moderne und Antike – beeindruckte mich vom ersten Moment an, ohne dass ich mir diese Faszination erklären konnte. Zwischen 2016 und 2019 versuchte ich dem Rätsel auf die Spur zu kommen – in Italien und Sachsen, in Krakau und Paris. Mein beglückendstes Erlebnis: An vielen Orten wurden Fremde zu Freunden. Meine tiefste Erschütterung: Hautnah begegnete mir das Ausmaß des Nationalsozialismus. Am Ende meiner Recherchen zu dieser interessanten Biografie wurde mir bewusst, dass aus der Reise zu IGOR MITORAJ auch eine Reise zu mir selbst geworden ist.“ (Die Autorin)
Elisabeth Melzer-Geissler Knihy






Die literarische Entdeckungsreise in die sächsische Landeshauptstadt führt den Leser durch die Zeit vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Zweiten Weltkrieg. In Erzählungen, Anekdoten oder Briefen begegnet er berühmten Persönlichkeiten der Stadt, wie August dem Starken und seiner Mätresse Gräfin Cosel, Dichtern und Malern, bedeutenden Musikern, Erfindern und Wissenschaftlern. Einige der interessantesten „Chronisten“ kommen zu Wort: Ricarda Huch, Petra Oelker, E. T. A. Hoffmann, Ludwig Richter, Hans Christian Andersen, Richard Wagner, Ernst Barlach, Ernst Günther, Victor Klemperer gehören dazu. Ein umfangreicher Anhang enthält neben Literaturhinweisen auch Verzeichnisse Dresdner Persönlichkeiten sowie einen Abriss zur Geschichte der Stadt.
„Non sono quello che indosso“ si legge in una delle poesie. Come si può descrivere l’essenza di una persona in poche parole? Lasciamola parlare, dare voce ai suoi sentimenti più profondi. „La letteratura è come la musica, ha bisogno di un interprete per dar voce a note che altrimenti resterebbero mute.“ (Peter Bush) Da qui il tentativo di tradurre la bellezza interiore dell´autrice in lingua italiana, perché proprio in Italia è rimasto il suo cuore e a questo paese vuole dedicare le sue poesie. „La distanza vicina“ è il libro perfetto per chi nella vita ha lasciato una parte di sé altrove. „Ich bin nicht meine Weste“, so liest man in einem der Gedichte. Wie kann das Wesen eines Menschen mit weniger Worten beschrieben werden? Lassen wir ihn sprechen, geben wir seinen tiefsten Gefühlen eine Stimme. „Die Literatur ist wie die Musik: Sie braucht einen Interpreten um die Noten zu Gehör zu bringen, sonst würden sie stumm bleiben.“ (Peter Bush) Deshalb mein Versuch, die innere Schönheit der Autorin in die italienische Sprache zu übersetzen, denn in Italien ist ihr Herz geblieben, diesem Land möchte sie ihre Poesie widmen. „Die Ferne ganz nah“ ist das perfekte Buch für alle, die in ihrem Leben einen Teil von sich selbst an einem anderen Ort zurückgelassen haben. (Ilenia Faroldi)
Vielen ist das Träumen abhanden gekommen in einer Welt, die Träume kaum noch zulässt, ja „Träumer“ als weltfremde Spinner abtut. Gegen dieses Diktat des vermeintlich Realen schreibt die Dichterin mit ihrem Plädoyer für das Träumen an. Denn wer das Träumen vergisst, ist nicht mehr lebendig. Und wer das Träumen schon vergessen hat, kann es hier wiederentdecken, sei es im Naturwunder eines bunten Falters, der durch den Sommertag von Blüte zu Blüte flattert, oder in der Vision von einer besseren, weil menschlicheren Welt. Romantische Schwärmereien? Keineswegs! Ganz real erscheint die Welt in den lyrischen Bildern, die Elisabeth Melzer-Geissler mit präzise auf den Punkt gebrachtem Minimalismus zeichnet. Denn – um es mit einem leicht abgewandelten Eichendorff-Zitat zu sagen – „es schläft ein Traum in allen Dingen“, den wir in diesen lebenswachen Gedichten mitträumen dürfen. (Jörg Meyer, Kiel)
Gedichte vertrauen auf die Sprache, auf die ihr innewohnende Kraft, liefern sich ihr aus, vertrauend darauf, dass die Sprache sich selbst, die Dichterin und nicht zuletzt die Leserin und den Leser tragen wird. Gedichte – besonders die von Elisabeth Melzer-Geissler – sind Wanderungen auf solchem bewusst schmalen Grat in das „Zwischenland“, wie es die Autorin im Titelgedicht nennt. Dort wird gut ankommen und nicht untergehen, wer sein Vertrauen in, über und zwischen die Verse spannt. Ein Vertrauen, das die Autorin, die als junge Frau die DDR verließ, auch aus ihrer Lebensgeschichte schöpft. Dennoch sind ihre Gedichte nicht rein autobiografisch, sondern spannen den Bogen vom eigenen Erleben zur allgemeingültigen Erfahrung, wie Vertrauen in sich selbst wiederum Vertrauen in die Menschlichkeit erzeugen kann – was wir in der heutigen Zeit mehr denn je brauchen. (Jörg Meyer, Kiel)
Gedichte erfindet man nicht. Sie werden gefunden. Schöpferisch sein ist das Auffinden und Verdichten der Wirklichkeit, in der wir uns vorfinden. In feiner Wahrnehmung solcher Vorfindlichkeit formt Elisabeth Melzer-Geissler gleich einem Bildhauer zarte Skulpturen, die den Erfahrungen des Miteinanders, des Glaubens und der uns berührenden Schöpfung Gestalt verleihen. Auf diese Weise wird der Leser nicht nur eingeladen, Theologie als Poesie und Poesie als Theologie zu begreifen. Er wird vielmehr selbst gefunden, entführt, und gelockt: „Öffnet die Fenster, dass hereinströmt die Weite des Himmels und das Licht des Tages! Auch wenn der Wind unsere Seele streift und uns manchmal verwirrt.“ (Peter Meis, Dresden) Elisabeth Melzer-Geissler, Jahrgang 1950. Kindheit und Jugend in Sachsen. Musikstudium in Weimar. Theologiestudium in Leipzig. 1977 Ausreise mit der jungen Familie aus der damaligen DDR. Studium in Reutlingen und Stuttgart. Examen in Musik- und Religionspädagogik. Seit 1984 lebt sie mit ihrer Familie nördlich von Hamburg. Freiberuflich tätig als Erzählerin, Autorin und Musikerin.
Durchs Fenster geguckt
Episoden aus einem sächsischen Pfarrhaus
Elisabeth Melzer-Geissler verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Oederan, in Sachsen. Um das Pfarrhaus dieser Kleinstadt in den Fünfziger- und Sechzigerjahren drehen sich alle Erzählungen in diesem Buch. Nach ihren religiös geprägten Gedichten in „Wenn der Wind unsere Seele streift“ und den eher nachdenklichen Erzählungen in „Schweigen ist Silber“ über DDR-Alltag, Übersiedlung und Lebenserfahrung, nach der Herausgabe von „Dresden. Ein Lesebuch“, geht es in den vorliegenden Kurzprosatexten um Kindheits-Episoden, die zum Schmunzeln anregen. Sie sind eine Antwort auf die Frage eines jungen nachfolgenden Pfarrers, was sich rund um das Haus in der Pfarrgasse Nummer 1 früher so abgespielt hat. Die Autorin und Musikdozentin lebt mit ihrer Familie seit 1984 in Schleswig-Holstein, ist aber regelmäßig und gern in Sachsen.
Oederaner Stadtporträts
- 208 stránok
- 8 hodin čítania
Vier Oederaner werden in diesem Band porträtiert und kommen selbst zu Wort. Vier Lebenswege, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, halten ein Stück Oederaner Stadtgeschichte fest. Vogelkundler Richard Heyder; Schuldirektor Gerhard Köhler; Bäckermeister Johannes Seifert und Kammersänger Helmut Klotz. Die Autorin, die ebenfalls aus Oederan stammt, hat zu allen vier Porträtierten persönliche Erinnerungen, die sie mit einfließen lässt. Herausgegeben vom Kultur- und Kunstverein Oederan.
Schweigen ist Silber
Autobiografische Skizzen aus Oederan und anderswo
„Schweigen ist Silber“, aber Reden ist Gold für Elisabeth Melzer-Geissler, denn oft verschwiegenen Alltäglichkeiten gibt die Autorin in ihren Geschichten Würde und Bedeutung. In kurzen, manchmal lyrischen Erzählungen, hilft sie äußerlich unscheinbaren Dingen eine innere Ebene zu finden. Frisch erzählt finden wir in ihren autobiografischen Skizzen Geschichten voller Geschmack nach Weite aus einer Zeit der Enge im Osten Deutschlands, aber auch Geschichten, die eine enge Heimatverbundenheit erkennen lassen, doch zugleich mit einer starken Verbindung zur Welt. Geprägt und sensibilisiert als Pfarrerstochter, die zu DDR-Zeiten aufwuchs, erlebt Elisabeth Melzer-Geissler Spannungen und Spannungsvolles. Sie berichtet von Menschen und Begegnungen, die ihr Horizonte öffneten und später nach der Übersiedlung in den Westen von neuen Horizonten, die ihr in der Weite Norddeutschlands und Skandinaviens aufgingen. (Ralf-Günther Schein, Templin)