Sie liebte Engel: »Bring mir die Arche an die Grenze«. Was ihr begegnete, Männer … »wähle ich erst in der Erinnerung aus.« Sie sehnte sich ins Leben, dessen Hände sie nicht halten konnten, eh sie es sich nahm. Und: Sie verfaßte Gedichte in einem gar nicht verstörenden, in bitter-lichtem Ton – Perlmutt aus Schmerz, Knoten (Maß/Schrift) ihrer Sehnsucht … »es ist eine Seereise bis zu dir«. Träume, Erlebtes, Geliebte(s) halten, Traumata, Trennung, Tod bannen wollte sie im Schreiben – in Gedichten und Prosa, Briefen im »Roman in Ich-Form«, doch immer wieder, gewisser ahnend: »Der Bogen meiner Brauen ist kein Weg.« Die Tagebücher, vor allem ihrer Ausreisen (Norwegen, Paris), sind luzide, impressive Verzeichnisse der Schatten, die das ferne Herz warf. »Steigen in die kühlen Sterne« – ein früher Wunsch. Im Aufgehen schon verging ein Stern, der zu finden ist im Sternbild österreichischer Dichtung, zwischen Lavant, Bachmann, Aichinger. Dieses Buch umfaßt veröffentlichte und bisher unveröffentlichte Gedichte, Prosa, Tagebücher, Briefe, Fotos aus dem Nachlaß. Das Kräftner-Buch.
Hertha Kräftner Knihy



Hertha Kräftner gilt vielen als eine der bedeutendsten Autorinnen Österreichs, ein Ruf, den sie sich in einem nur kurzen Leben von 23 Jahren erwarb. Felix Dieckmanns breit gefächerter Zugang zur Kunst erlaubt es ihm, diese Liebesbezeugung Kräftners von verschiedenen Seiten zu betrachten und all diese Facetten in sein Buch einfließen zu lassen. Die Holzschnitte Dieckmanns untermalen und ergänzen Hertha Kräftners Gedicht, sodass eine neue Komposition entsteht, die der Leser in der Kombination aus Wort und Bild erfährt. Die Holzschnitt-Technik eröffnet eine zunächst nicht vermutete Vielfalt, die der Künstler harmonisch mit dem Text zu verbinden weiß. „Ein Band, der Lyrik und Bildkunst zusammenführt und in seiner Durchführung selbst zu einem Kunstwerk wurde.“ (Anneliese Geyer)