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Cheong jun I

    Das geheime Feuerfest
    Die Gerüchtemauer
    Die weißen Kleider
    Euer Paradies
    • Der bekannte Autor greift in diesem Roman eine wahre Begebenheit auf: Die jüngere Geschichte der vor der Südküste Koreas liegenden Leprainsel Sorok. Eingerichtet als Heilanstalt noch in japanischer Kolonialzeit, spiegelt sich in den Ereignissen der 60er Jahre, in den Plänen der Anstaltsleitung und den Reaktionen der Patienten in bewegender Weise auch die Nachkriegsgeschichte Koreas. Ein eminent politischer Roman.

      Euer Paradies
    • Der Roman „Die weissen Kleider“, 1994 in Seoul als „Roman des Jahres“ ausgezeichnet, verfolgt Schritt für Schritt die Suche eines älteren Mannes nach seiner verschollenen Schulzeit, die ein Jahr nach der Befreiung von der japanischen Kolonialherrschaft (15. August 1945) begann und wenige Monate nach dem Ausbruch des Koreakriegs (25. Juni 1950) abrupt endete. Das grosse Engagement seiner jungen Lehrer, die den Kindern armer Fischer und Bauern das Rüstzeug für ein besseres Leben mitgeben wollten, und ihr tragisches Schicksal im Strudel des Kriegs werden durch eine übermächtige Erinnerung, durch Einfühlung und bohrendes Fragen wieder lebendig. Der mühsame Prozess der Annäherung an diese für das Korea von heute grundlegende, doch weithin verdrängte Epoche mündet in eine rituelle Totenbeschwörung, die dem alten Zwist und Groll absagt und der Versöhnung den Weg bereitet. Der Autor Yi Cheong-jun, geb. 1939 in einem kleinen Ort im Südwesten Koreas; nach entbehrungsreicher Kindheit und Jugend Germanistikstudium an der Seoul National University; seit 1967 zahlreiche Literaturpreise. Sein bisheriges Oeuvre (etwa 20 Romane und ebensoviele Bände mit Erzählungen, auch Essays) gilt als eines der wichtigsten der neueren koreanischen Literatur. Es beleuchtet das Leben seiner Generation in einer Epoche stürmischen Wandels, die viele Menschen entwurzelt, soziale und kulturelle Traditionen entwertet, den Widersprüchen eines geteilten Landes und einer zerrissenen Gesellschaft mit Manipulation und Gewalt begegnet. Dagegen beschwört er die Kraft von Einfühlung und Verstehen, Wahrhaftigkeit und Versöhnung. Als Mittler dieser Prozesse führt er Phantasie und Kunst ins Feld. In diesem Kontext reflektiert er die Rolle des Intellektuellen und das Vermögen der Sprache.

      Die weißen Kleider
    • Der Band präsentiert die Erzählung »Die Gerüchtemauer« (1972) und die Erzähltrilogie »Seop'yeonjae – Stimme des Westens« (1976 bis 1979). In beiden Texten steht die Figur des Künstlers im Mittelpunkt, seine Existenz, sein Lebensgefühl und seine Identität. Die »Gerüchtemauer« thematisiert das konfliktreiche Selbstverständnis des modernen Schriftstellers zwischen individueller Selbstaussage und kollektiver Vereinnahmung in Zeiten einer Diktatur, die noch ganz unter dem Schatten des Koreakrieges stand. Die Trilogie »Seop'yeonjae«, ein Bestseller in Korea, der 1993 von dem renommierten koreanischen Regisseur Im Kwon-Taek verfilmt wurde, schildert das Lebensschicksal einer Sori-Sängerin und vermittelt einen tiefgründigen Einblick in die Welt des Pansori, des traditionellen koreanischen Gesangs. In beiden Erzählungen geht es um die Identität des Künstlers, wenn auch in unterschiedlichen Gattungen. Die Stränge von Wort- und Stimmkunst führen aber zusammen, sie verflechten sich dort, wo das Motiv des Lichts ins Spiel kommt, wo es hell aufflackert, um die Düsternis des Daseins, die innersten Geheimnisse, Wünsche und Leidenschaften des zum Künstler berufenen Menschen zu durchdringen. Dieses Licht- und Blendungs-Motiv ist es, das durch die beiden Künstlererzählungen strahlt und ihnen die Leuchtkraft verleiht.

      Die Gerüchtemauer
    • In den hier veröffentlichten fünf Erzählungen setzt Yi Chungjun sich mit einem breiten Spektrum an aktuellen Problemen seines Landes und seinem eigenen Leben auseinander. Gekonnt verbindet er die Geschichte Koreas mit den Einzelschicksalen liebenswerter und eigensinniger Menschen und hält uns auf diese Weise menschliche Stärken und Schwächen vor Augen. In der originellen und humorvollen Erzählung „Die Narben“ berichtet ein Großvaters seinem Enkel anhand seiner vielen Narben von seinem ereignisreichen und erfüllten Leben.

      Das geheime Feuerfest