So ungehemmt der Schauspieler Idomeneo Parsenus auch in jeder Rolle aufgeht, so grandios versagt er im wirklichen Leben als Vater und als Partner. Es bleibt seinen Kindern, Ida und Gabriel, überlassen, Sein und Schein auseinanderzuhalten und herauszufinden, wer sie für sich und für einander sind, was mit der Mutter geschah und nicht zuletzt, wie sie Sexualität leben können und wollen. Die Zeit, in der Gabriel ein Praktikum macht, wird zu einer Wendezeit für das geschwisterliche Paar. Die pointierte und messerscharfe Beschreibung dieses Sommers im Küchenbetrieb eines Kärntner Hotels gerät zu einer psychologischen Darstellung der Ich-Findung Gabriels. Eingespannt in einen trostlosen Alltag und fragwürdige sexuelle Erfahrungen wird die Sehnsucht nach der Schwester übergroß. Bis er schlussendlich, zu ebener Erde angekommen, entdeckt, wer er sein darf.
Christine Teichmann-Nadiraschwili Knihy






Dora ist genau im richtigen Alter, um aus dem bisherigen Trott ihrer Ehe mit Erich und den Jahren mit den Kindern herauszuwachsen und sich auf die Suche zu machen: nach ihren Wurzeln und ihrer Zukunft. In dieser Übergangszeit stirbt die Mutter, zu der Dora viele Jahre keinen Kontakt hatte. Der Weg zum Begräbnis wird zu einer Reise in die Vergangenheit. Doras Eltern waren Clowns, Straßenkünstler, Gaukler, die mit verblichenen Kostümen auf kleinen Veranstaltungen eine anständige Show auf die Beine stellten. Ihren hohen Ansprüchen an Auftritte und Privatleben wurden sie trotz der Verachtung ihrer Herkunftsfamilien und gegen alle Strömungen der Zeit gerecht. Bis der Vater stirbt, bis ein Geheimnis platzt, bis die Mutter stirbt, bis die Geschwister sich endlich zusammensetzen – und dort anknüpfen, wo sie vor Jahrzehnten aufgehört haben: bei ihrer tiefen und unausgesprochenen Verbundenheit miteinander. www.editionkeiper.at
Raubtiere
- 212 stránok
- 8 hodin čítania
Teresas Leben ist in dem Moment erstarrt, als ihr Vater vor 40 Jahren im Raubtierkäfig in der Manege bei einem tragischen Unfall mit einem Tiger ums Leben kommt. Seither herrscht Stillstand – örtlich wie auch emotional. Dazu kommt die Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter, der ehemaligen Trapezkünstlerin Gertraud, und zwingt sie, sich mit deren bewegter Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und Jirí, Lebenskünstler, Tscheche, Tierlehrer, väterlicher Freund, Weggefährte von Teresas Eltern im Zirkusleben, tritt nach Jahren der Abwesenheit unerwartet in Erscheinung. Er sucht bei ihr für sich und seine schwangere Tigerin Sheba Unterschlupf und Schutz vor den Behörden. Damit stellen sich einige große Fragen: Was ist damals im Raubtierkäfig wirklich geschehen? Welche Auswirkungen haben die Traumata der sudetendeutschen Mutter, die bei der Aussiedlung aus der ehemaligen Tschechoslowakei ihre Familie verloren hat, auf ihre schwere Krankheit und indirekt auf Teresa? Und warum fühlt sie sich ständig schuldig? Mit entwaffnender Offenheit beschreibt Christine Teichmann den kurzen Lebensabschnitt der Mittvierzigerin Teresa. Sie setzt der hoffnungslosen Überforderung, die ein Leben bieten kann, ein Maß an kluger Menschlichkeit und beherztem, metaphorischem (Gaukler-)Witz entgegen, die Raubtiere zu einer bewegenden und tröstlichen, und zugleich auf wunderbare Weise leichten Lektüre machen. Der Roman setzt sich mit großen Themen wie Schuld und familiärer Verpflichtung vor dem leichtfüßigen, fast komödiantischen Hintergrund der Verstrickungen um Jirís Tiger auseinander. Der Leser gewinnt faszinierende Einblicke in die Welt des Zirkus, aber auch in die einer Alzheimer-Erkrankung und deren Folgen für Patienten und Angehörige.
KINDERBOMBER / MOORSOLDAT erzählt die Geschichte von Theo, einem Jugendlichen, der seine Zerrissenheit nicht in den Griff bekommt und sich rechtstendierenden Gruppen und Aussagen annähert. So wirklich wohl fühlt er sich in der rechten Szene jedoch nicht. Wenn er seine Mutter, die an Multipler Sklerose erkrankt ist, im Heim besucht, trifft er meist auf Manoli, einen über neunzig Jahre alten Mann, der das KZ überlebt hat und mit siebzehn „Moorsoldat” im Emsland gewesen ist. Dort, wo 1933 die antifaschistische Hymne „Wir sind die Moorsoldaten” entstand. Manoli beschönigt nicht und schont sich auch in der Erinnerung nicht, und so kann, langsam und mit zähem Ringen, eine Annäherung zwischen den beiden Männern entstehen, eine Verständigung zwischen einem jungen Menschen von heute und jemandem, der das Unaussprechliche und beinah wieder Vergessene (oder nicht wirklich Aufzuarbeitende) tatsächlich erlebt hat. Fair – sensibel – spannend!
Die Hochschultransformation im heutigen Osteuropa
- 306 stránok
- 11 hodin čítania
Der jüngste Systemwechsel in den ehemals staatssozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas hat zu einem radikalen Wandel in deren nationalen Bildungssystemen geführt. Bildung, insbesondere Hochschulbildung, spielt in diesem Transformationsprozess eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche und nachhaltige Reformierung der Gesellschaften. Trotz dieser Bedeutung wurde die internationale wissenschaftliche Untersuchung des Wandels in der osteuropäischen Hochschulbildung bislang nur marginal betrachtet; der Fokus lag oft auf dem politischen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturwandel. Der vorliegende Band zielt darauf ab, dieses Defizit zu beheben. Die Aufsätze beleuchten aus der Perspektive der Hochschulforschung die transformationsbedingten Prozesse in den nationalen Universitätssystemen der Region. Der erste Teil bietet eine Bestandsaufnahme der Veränderungen seit den frühen 1990er Jahren, analysiert und interpretiert hochschulpolitische, strukturelle und inhaltliche Wandlungsprozesse und untersucht Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede in der Hochschulentwicklung. Anschließend folgen Einzelanalysen zur Entwicklung der Hochschulen in der Russischen Föderation der letzten 10-15 Jahre, die detaillierte Einblicke in eines der größten Hochschulsysteme Europas geben und sowohl Wandel als auch Kontinuität bei dessen Integration in den europäischen Bildungs- und Wissenschaftsraum aufzeigen.
Ziel der Untersuchung ist es, verallgemeinerungsfähige Aussagen über die Freistellungspraxis der EG-Kommission zum Vorliegen eines Beitrags zur Verbesserung der Warenerzeugung oder -verteilung oder der Förderung des technischen oder wirtschaftlichen Fortschritts gemäß Art. 85 Abs. 3 EWG-Vertrag zu erlangen. Zu diesem Zweck wurde das gesamte bis zum Abschluß der Arbeit im Frühjahr 1992 vorliegende Entscheidungsmaterial, bestehend aus den Einzelfreistellungsentscheidungen und Gruppenfreistellungsverordnungen, anhand einer zuvor erarbeiteten Prüfungsfolge überprüft und ausgewertet. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und gibt Aufschluß darüber, welche Anforderungen die Kommission an einen Beitrag einer wettbewerbsbeschränkenden Vereinbarung zur Verbesserung der Warenerzeugung oder -verteilung oder zur Förderung des technischen oder wirtschaftlichen Fortschritts stellt.