Moritz Saltato zieht sich einen Knöchelbruch zu und entdeckt im Archiv der Ludwigshafener Universitätsklinik überraschende Dokumente, die eine vergessene Vergangenheit enthüllen. Diese Zeugnisse berichten von tragischen Ereignissen wie der Ammoniakexplosion 1921 und Zwangssterilisationen, die ihn zu einem neuen Fall führen.
Hildegard Springer-Fritzsche Knihy





Moritz Saltato findet beim Paddeln im Luitpoldhafen auf der Suche nach seinem versunkenen Handy einen alten Schlüssel. Mit Max, einem Freund aus dem Club, untersucht er den Gang, der hinter einer Tür in der Hafenmauer beginnt, und trifft auf ein verzweigtes System an Stollen und Kanälen unter der Stadt. Wohin sie wohl führen? Am Ende wird ihm klar, was es mit dem ominösen Büro 99 auf sich hat.
Dies ist der Bericht von einem Wendepunkt der Mediengeschichte, aufgeschrieben von einer Akteurin. Sie war dabei, als das private, kommerzielle Radio und Fernsehen entstand, mit dem für Deutschland entscheidenden Kabelpilotprojekt in Ludwigshafen im Orwell-Jahr 1984. Mit Offenem Kanal und Vernetzung war es auch eine Probe für das heutige Internet. Zunächst erzählt Hildegard Springer von der Zeit, in der es nur den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gab: Während ihrer Jugend unter schwierigen Bedingungen nach dem Zweiten Weltkrieg hat das Röhren-Radio ihr musikalische Bildung vermittelt. Sie wurde Tontechnikerin in einer ehrwürdigen Anstalt dieses Mediums und beschreibt, was damals eine technische Ausbildung und die berufliche Arbeit für Frauen bedeuteten. Kritisch und sozial engagiert versuchte sie beim Pilotprojekt, als Personalrätin, Gewerkschafterin und Kommunalpolitikerin die Entwicklung in der neuen Medienwelt zu beeinflussen. Ihre Niederschrift ist ein aufschlussreiches subjektives Dokument der Ereignisse und Hintergründe. Im Folgenden zeigt sie am Fall eines privaten Radiosenders, wie Profit- und Indoktrinationsinteressen, prekäre Arbeitsverhältnisse, politische Machenschaften und Korruption auf die Beschäftigten wirken: Für die geht es nur noch darum, mehr oder weniger anständig zu überleben. Auch da war die Erzählerpersönlichkeit mitten im Geschehen und beobachtete es genau. Die Autorin stellt all dies in einer klaren Sprache dar, wobei ein Satz neugierig auf den nächsten macht, und bringt das jeweils Wichtige auf den Punkt, mit Tempo, witzig und immer mit menschlicher Anteilnahme.