Mehr sein als nur gute Schule, das ist der hohe Anspruch evangelischer Schulgründungen. Ihr Eigenprofil basiert auf drei Komponenten: einem besonderen Stellenwert des Religionsunterrichts, einer pädagogischen Gesamtkonzeption, die auf die Vermittlung von Sinn und Orientierung in allen Fächern ausgerichtet ist, und einem reichen, offenen und einladenden Schulleben auch jenseits des Unterrichts. Der gesellschaftliche Neubeginn in den östlichen Bundesländern führte gleich nach der Wende zu lebhaftem Interesse an Fragen der Bildung und im Zuge dessen u. a. auch zur Gründung evangelischer Schulen. Wie ging es weiter? Welchen Stellenwert hat heute die Schule in kirchlicher Trägerschaft in Kirche und Gesellschaft? Ist sie »Eliteschule«, »teures Hobby der Kirchen« oder »Salz der Erde«? Entscheidungsträger der Landeskirchen und der Evangelischen Schulstiftung in der Evangelischen Kirche Deutschlands setzen sich in diesem Band mit der Entwicklung, dem Auftrag und den Perspektiven der evangelischen Schulen auseinander. Religionspädagogische Reflexionen und praktische Beispiele beschäftigen sich mit den Wechselwirkungen zwischen Schulgemeinschaft und Öffentlichkeit in Gesellschaft und Gemeinde. Das Buch bietet zudem einen ausführlichen Dokumentenanhang für alle, die sich für die Gründung und Weiterentwicklung von Schulen in evangelischer Trägerschaft interessieren.
Jürgen Bohne Knihy



Das evangelische Schulwesen in Deutschland ist in Bewegung gekommen. Vor allem in den neuen Bundesländern werden seit der Wende neue evangelische Schulen gegründet. Deren Konzeptionen betonen den evangelischen Charakter der Einrichtung und versuchen auch reformpädagogische Ansätze einzubeziehen. Kommt darin ein schulpädagogischer Neuaufbruch des Protestantismus zum Ausdruck? Dieser Frage wird hier anhand von acht evangelischen Schulgründungen nachgegangen. An den Gründungsinitiativen Beteiligte schildern ihre Erfahrungen. Die für das Schulwesen zuständigen Dezernenten der vier Landeskirchen beschreiben die Positionen ihrer Kirche zum evangelischen Schulwesen. Vertreter der Schulstiftung analysieren die Rolle des Schulträgers bei Aufbau und Entwicklung. Und schließlich werden die neuen Entwicklungen im evangelischen Schulwesen von namhaften Theologen und Religionspädagogen in historische Zusammenhänge gestellt, unter religionspädagogischen Gesichtspunkten eingeschätzt und auf ihren Beitrag zur demokratischen Erziehung hin untersucht. Das Buch ist auch mit einem ausführlichen Dokumentenanhang eine Fundgrube für alle, die sich für die Gründung und Weiterentwicklung von Schulen in evangelischer Trägerschaft interessieren.