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Wolfgang Schörnig

    Nimm den anderen linken Fuß
    Der Brenner ist nichts für heurige Hasen
    • Der Brenner ist nichts für heurige Hasen

      Familienerlebnisse in den 50er Jahren

      Kennen Sie das Phänomen: Sie hören einem Gesprächspartner zu und plötzlich fällt Ihnen ein eigenes Erlebnis zu dessen Ausführungen ein? So entstand dieses Buch. Meine Frau wünschte sich, Meran kennenzulernen und mit einem Mal waren sie wieder da, die Urlaubsabenteuer unserer Familie in Südtirol Anfang der 50er Jahre. Je ausführlicher ich meiner Frau davon erzählte, desto mehr Begebenheiten tauchten in meiner Erinnerung auf. Schließlich fing ich an, für meine Kinder und Enkelkinder einiges aufzuschreiben. Wer heute auf der Autobahn von Regensburg nach Bozen in knapp vier Stunden unterwegs ist, kann sich gar nicht vorstellen, wie spannend und aufwendig es 1955 war, diese Strecke in eineinhalb Tagen mit einer Übernachtung zu bewältigen. Auch hat es mich fasziniert, festzuhalten, wie sich das gesellschaftliche Leben einer Familie in fünf Jahrzehnten geändert hat. Von Knecht Ruprecht zu Rudolf dem Rentier oder der Bahnsteigkarte zum Online-Ticket, auf allen Lebensebenen hat es sich Platons „panta rhei“ bestätigt.

      Der Brenner ist nichts für heurige Hasen
    • Nimm den anderen linken Fuß

      Vom Tanzmuffel zum Gesellschaftstänzer

      „Sie fragen mich, wo ist Ärotik in Rumba?“ Der Koloss von einem tschechischen Tanzlehrer fixierte mich mit einem Blick, der für mich einiges widerspiegelte, Entrüstung ob meiner dummen Frage, Draufgängertum und die jederzeitige Bereitschaft, für seine Überzeugung auch gesellschaftliche Tabus zu brechen. Im Saal war es still geworden. Alle Paare, die an dem Sonderkursus des tschechischen Altmeisters teilnahmen, hatten ihre lockere Tanzhaltung aufgegeben und erwarteten voller Interesse Mareks Antwort. Auch die Zuschauer, die nach ihren eigenen Kursen vor der großen Glasfront noch zusammensaßen, hatten ihre Gespräche abgebrochen und beobachteten neugierig die Szene. Sämtliche Blicke folgten Marek, der mit raumgreifenden Schritten auf mich zueilte und wieder mit seiner dröhnenden Stimme ausrief: „Sie wollen wissen, wo ist Sex bei Rumba, ich zeige Ihnen, gäben Sie mir Ihre Frau und Sie werden sähen!“ Selbst würde ich mich heute als ordentlichen Gesellschaftstänzer bezeichnen. Auf dem Weg vom eher bequemen Tanzbanausen bis hin zum engagierten Tänzer habe ich viel erlebt, Freunde gewonnen, Verrücktes mitgemacht und immer weiter getanzt. All das habe ich in meinem Buch festgehalten. Paare, die jetzt schon mit Freude tanzen, werden sich in manchen Erlebnissen wiederfinden. Andere möchte ich gerne dazu motivieren, es doch mal auszuprobieren. Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich jedenfalls von ganzem Herzen vergnügliche Stunden.

      Nimm den anderen linken Fuß