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Jasmin Grande

    Einstein. Bei einem Avantgardisten
    Carl Einstein und die Avantgarde
    Objekt Leiche
    • Objekt Leiche

      Technisierung, Ökonomisierung und Inszenierung toter Körper

      • 588 stránok
      • 21 hodin čítania

      Im Zentrum des Bandes stehen der Leichnam und seine Nutzbarmachung in verschiedenen Kulturen und Epochen: der Wandel von Trauer- und Bestattungsriten, die Darstellung toter Körper in Kunst und Literatur, die Leiche im Kontext des Krieges, ihr Stellenwert in den Religionen bis hin zur Weiterbehandlung mit modernen Techniken wie Tiefkühlung oder Diamantisierung. Inhaltsverzeichnis Inhalt Todesbilder - Studien zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod Geleitwort zu einer neuen Buchreihe Dominik Groß, Andrea Esser, Hubert Knoblauch und Brigitte Tag 9 Thematische Einführung Die Aneignung des menschlichen Leichnams: Facetten eines wenig beleuchteten Phänomens Dominik Groß und Richard Kühl 17 I. Der Nutzen des Leichnams im Altertum Zwischen religiösen Tabus, ökonomischen Rahmenbedingungen und politischer Instrumentalisierung: Das schwierige Verhältnis der Griechen zum toten Körper Klaus Freitag 39 Entrückung, Epiphanie und Consecration: Überlegungen zur Apotheose des römischen Kaisers und zum Umgang mit seiner Leiche David Engels 79 II. Aneignungen des Leichnams in Literatur und Wissenschaft Perspektiven der Zergliederung: Zum Verhältnis von Anatomie und Wissenschaftspraxis in der Frühen Neuzeit Andreas Gormans 137 Der tote Körper: Literarische Metamorphosen des Leibes und der Seele Gertrude Cepl-Kaufmann und Jasmin Grande 193 III. Die Funktion von Leichen im Zeichen der Waffengewalt Beweisen, Abschrecken, Legitimieren: Zum Einsatz der Leiche als Waffe in kriegerischen Auseinandersetzungen Tim Ohnhäuser 247 Der Körper des toten Soldaten: Aneignungsprozesse zwischen Verdrängung und Inszenierung Christoph Rass und Jens Lohmeier 271 IV. Der menschliche Leichnam als (technische) Ressource Wallfahrtsorte, Wanderschausteller und das World Wide Web: Ökonomisierung und Verehrung von Heiligenreliquien in Mittelalter und Gegenwart Christine Knust 337 Die Gräuel an den Leichen der Ermordeten der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager: Forschung und Erinnerung Richard Kühl 361 Die Ökonomie des toten Körpers Paul Thomes, Patrick Hahne, Jens Lohmeier und Christoph Rass 387 V. Soziale Dienstbarkeit von Leichen Vom Nutzen und Nachteil der "dienstbaren Leiche" für die Toten und die Lebenden: Ein Ideenskelett Armin Heinen 429 eBody: Interaktive Services des Bestattens und Gedenkens Eva-Maria Jakobs und Martina Ziefle 453 Tod und tote Körper im Lebensverlauf von Männern und Frauen: Subjektiver Sinn und soziale Dienstbarkeit von Leichen Jochen Grötzbach und Heather Hofmeister 477 Verführerische Leichen: Ästhetische Nekrophilie als besondere Form der Aneignung toter Körper Julia A. Glahn 495 VI. Die Aneignung des eigenen Leichnams Do ut des? Zur Motivation von "Körperspendern" und zur Funktion des toten Körpers Gereon Schäfer, Stefanie Westermann und Dominik Groß 519 Im Dienst der Unsterblichkeit? Der eigene Leichnam als Mittel zum Zweck Dominik Groß und Martina Ziefle 545 Autorinnen und Autoren 583

      Objekt Leiche
    • Carl Einstein und die Avantgarde

      Expressionismus 14/2021

      Carl Einstein war Teil und Motor der europäischen Avantgarde: zum einen mit seinen Werken wie etwa dem frühexpressionistischen Prosawerk Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders (1912) oder der Epoche machenden Negerplastik (1915). Zum anderen mit seiner inter- und transdisziplinären Positionierung zwischen Literatur, Kunst, Kritik, Aktivismus und mit der Vielzahl seiner Wirkungsräume. Sein weitläufiges Netzwerk und die Rezeptionsgeschichte seines Werks sind fester Bestandteil der Avantgardeforschung. Darüber hinaus ist die Beschäftigung mit seinem Leben und Werk Teil der Arbeit an der Definition von Avantgarde.00Im Schaffen Einsteins wird deutlich, dass sich das per definitionem transgressive Phänomen der Avantgarde nicht auf einen isolierten Bereich künstlerischen Schaffens beschränken lässt. Insofern ist auch dieses Themenheft inter- bzw. transdisziplinär konzipiert. Die versammelten Beiträge basieren auf der Tagung ?Carl Einstein im Kontext neuer Avantgardetheorien?, die vom 12.?13.03.2020 in Düsseldorf stattfand, und vernetzen literaturwissenschaftliche mit kunstgeschichtlichen Perspektiven.00Über den Dialog der unterschiedlichen wissenschaftlichen Kompetenzbereiche und Denkmodelle generieren sie avantgardetheoretische Denkanstöße und leuchten dabei zugleich das Spannungsfeld zwischen Avantgardetheorie und künstlerischer Praxis kritisch aus

      Carl Einstein und die Avantgarde
    • Ein Literat - damit ist doch schon alles gesagt? -, aber nein, noch mehr: ein Dandy, ein Anarchist, ein Antifaschist, ein früher, vielleicht schon postkolonialer Autor, ein Kunstkritiker und Kunsthistoriker. Was könnte man Schlimmeres über einen Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts sagen, der sich - anscheinend - weder an die Grenzen des guten Geschmacks noch an nationale Grenzen noch an das, was bis dahin als Kunst zu gelten hatte, gebunden fühlte. Dass ein Intellektueller, der sich der Avantgarde zuwandte, starke Affinitäten zu Frankreich und zur neuen französischen Kunst haben musste, ist wohl kaum verwunderlich. Die Radikalität aber, mit der sich Carl Einstein (1885-1940) seinen Themen widmete, hat ihm bis heute den Ruf eines enfant terrible eingetragen, und die Faszination, die vom Werk, aber eben auch von der Person Carl Einstein ausging, gross gehalten. Welcher Autor, gleich welchen Geschlechts, könnte sich ein derartiges Werkkompendium zuschreiben wie Carl Einstein: einen avantgardistischen Roman (Bebuquin), ein Monument der Kunstgeschichtsschreibung der Klassischen Moderne (Die Kunst des 20. Jahrhunderts) und zwei schmale, aber fulminante Bände zur afrikanischen Plastik (Negerplastik und Afrikanische Plastik), mit denen er die afrikanische Kunst aus dem ethnologischen und kolonialen Gefängnis befreite und als Kunstform etablierte.Es wurde also höchste Zeit, dass sich der JUNI auch mit Einstein beschäftigt - und Gelegenheit macht Diebe: Denn dem facettenreichen Wirken Carl Einsteins widmeten sich zwei internationale Tagungen, deren Ergebnisse in diesem JUNI erscheinen: 2017 lud Maria Männig, unterstützt von Sebastian Baden, zu Carl Einstein Re-Visited: Die Aktualität seiner Sprache, Prosa und Kunstkritik nach Karlsruhe ins ZKM | Zentrum für Kunst und Medien sowie ins Museum für Literatur am Oberrhein ein. 2020 kamen Wissenschaftler*innen auf Einladung von Jasmin Grande und Eva Wiegmann im Kultur Bahnhof Eller in Düsseldorf zusammen, um Carl Einstein im Kontext neuer Avantgardetheorien zu reflektieren. In Verbindung beider Tagungen präsentiert der JUNI eine Reihe von neuen Perspektiven auf Einstein. Darüber hinaus bildet das Gesamt der Beiträge den aktuellen Forschungsstand in Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften ab. Carl Einstein ist mit seinem facettenreichen Werk bis heute aktuell; an ihm können die Disziplinen ihre Fragestellungen schärfen, er markiert die Differenz zu den Erwartungen vor 100 Jahren, seine Rezeption ist Teil der Genese geisteswissenschaftlicher Disziplinen und Turns. Bereits im November 2021 erschien ein Teil der Beiträge der Düsseldorfer Tagung in der Zeitschrift Expressionismus bei Neofelis. Hier lag der Schwerpunkt auf den Avantgardetheorien. Der zweite Tagungsteil wird nun endlich gemeinsam mit den aktualisierten und modifizierten Beiträgen aus der Karlsruher Tagung der Öffentlichkeit vorgelegt. Um zusätzliche Texte ergänzt, erscheint die vorliegende Publikation in diesem Heft des JUNI Magazins

      Einstein. Bei einem Avantgardisten