Ivo Köhler Knihy






Die Anmerkung beschreibt die Geschichte der "Dorfstraßenbahn" von ihren Anfängen bis heute, einschließlich persönlicher Erinnerungen, des Fahrzeugparks und der Infrastruktur.
Strausberger Eisenbahn
Von Dampfzügen, Bullen, Straßenbahnen und Oberleitungsfähren.
Wenn schon, denn schon! Mahagoniholz für die Innenausstattung und Vogelaugenahorn für die Decke – edel und nobel wünschten sich die Stadtväter im August 1919 die Fahrgasträume der Bergmann-Wagen für die künftige elektrische Strausberger Eisenbahn (STE). Sie löste als lokale Attraktion zwei Jahre darauf die bereits seit 1893 als Stichbahn der Ostbahn durch die märkische Kleinstadt zuckelnde Dampfbahn ab. Den Güterverkehr übernahm eine Ellok, deren Nachfolger Jahrzehnte lang als „Bullen“ über die Gleise ratterten. „Gondeln“, „Schachteln“ und „Eierkisten“ hingegen titulierten spottlustige Strausberger die Straßenbahnwagen, was tiefe Rückschlüsse auf den Fahrkomfort bis in die 1990er Jahre zuläßt. Schottersteinig, schwellen- und kurvenreich war der Weg der STE, voller Attacken, Rückschläge, Todesurteile – aber auch mutiger Visionen. Vom Dampfzug zur Flexity-Niederflurbahn! Vom Silbergroschen-Obulus zum ABC-Ticket! Bahnfachmann und Autor Ivo Köhler schlägt, aufbauend auf seiner 1993 erschienenen Publikation „100 Jahre Strausberger Eisenbahn“, einen weiten, sorgfältig recherchierten Bogen von den Anfängen regionaler Verkehrsverbindungen und Verkehrstechnik Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart. Die Geschichte der Strausberger Eisenbahn ist untrennbarer Teil der Strausberger Stadtgeschichte. Dies dokumentieren vor allem persönliche Erinnerungen einheimischer Zeitzeugen an „ihre“ Straßenbahn und deren Umfeld. Ergänzend geht der Autor auf die seit 1956 verkehrende elektrische S-Bahn, den Busbetrieb, das Fuhrwesen und die mit Oberleitung betriebene Fähre auf dem Straussee ein. Illustriert ist das detailreiche Buch durch eine Vielzahl historischer Postkarten, Privatfotos, Grafiken, Material aus Stadt- und Landesarchiven sowie aus der zeitgenössischen Presse.
Die elektrische Straßenbahn kam spät nach Potsdam. Seit der Fahrt der weltweit ersten Elektrischen in Groß-Lichterfelde (seit 1920 zu Berlin) im Jahr 1881 mussten im nahen Potsdam über 25 Jahre vergehen, bis der innerstädtische Nahverkehr die erforderliche Kraft aus der Stromleitung hoch über den Schienen entnahm. Die überaus spannende und teilweise verblüffend aktuell anmutende Geschichte der Einführung der Elektrischen im Jahr 1907 und die anschließende Entwicklung des Streckennetzes erzählt Ivo Köhler, einer der Akteure bei der Bewahrung historischer Bahnen in Potsdam.
Fast 600 Fahrzeuge befahren auf 22 Linien Tag für Tag ein Streckennetz von 190 Kilometern Länge und bedienen dabei 377 Haltestellen. Diese beeindruckenden Zahlen beschreiben die Berliner Straßenbahn - eine der ältesten und leistungsfähigsten der Welt. Genauso beeindruckend ist der großformatige Bildband, der 'die Elektrische' der Hauptstadt in allen Einzelheiten vorstellt. Natürlich mit jeder Menge faszinierendem Bildmaterial von den Anfängen bis heute.
