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Jürgen Nitsche

    Juden in Chemnitz
    Georg Manasse
    Juden in Mittweida
    Venus – Goldfisch – Juvena
    1885 - 2010 - 125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz
    Moderne ohne Bauhaus
    • Moderne ohne Bauhaus

      Wie jüdische Unternehmer das Chemnitzer Stadtbild der Moderne prägten

      Der wirtschaftliche Aufschwung der 1920er Jahre hinterlässt auch in Sachsen, vor allem in und um Chemnitz, seine Spuren in der zeitgenössischen Industriearchitektur. Viele bedeutende Unternehmen der Region hatten Anfang des 20. Jahrhunderts jüdische Eigentümer. Sie beauftragten namhafte und moderne Architekten und Designer, die aber nicht dem Bauhaus angehörten, mit dem Bau und der Ausstattung neuer Firmengebäude und schufen somit in gewisser Weise ein 'Bauhaus ohne Bauhaus' und eine Moderne, die nicht zuletzt durch den seit 1925 amtierenden Chemnitzer Stadtbaurat Fred Otto protegiert wurde. Jürgen Nitsche und Thomas Morgenstern rekonstruieren sowohl die Firmengeschichten als auch die Entwicklung der dazugehörigen Industriearchitektur der vermeintlich 'Goldenen Zwanziger' in und um Chemnitz. Die beiden Autoren beleuchten eine wichtige Ära sächsischer Industriegeschichte und den wichtigen Beitrag, den jüdische Unternehmerfamilien zu dieser Entwicklung leisteten. Zugleich werfen sie erstmals einen differenzierten Blick auf moderne Industriearchitektur neben dem Bauhaus und ihre größtenteils bis heute im Stadtbild sichtbaren Gebäude

      Moderne ohne Bauhaus
    • Seit 125 Jahren gibt es in Chemnitz eine jüdische Gemeinde. Bereits um 1870 siedelten sich erste jüdische Kaufleute und Unternehmer in der Stadt an und wurden schnell zu einer festen ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Größe des Gemeinwesens. Auf die Blütezeit in den 1920er Jahren folgten das unfassbare Grauen des Dritten Reichs – 1945 war vom hiesigen, einst prosperierenden Judentum nichts übrig. Auch in der DDR erfuhr die Gemeinde trotz offensichtlicher Unterstützung zahlreicher Repressionen. Erst mit dem politischen Umbruch 1989 in Deutschland und Europa erlebte das Judentum hier einen neuen Aufschwung. Die vorliegende Festschrift dokumentiert das jüdische Leben in Chemnitz und lädt erstmals nach der Weihe der Neuen Synagoge im Jahre 2002 ein, anhand zahlreicher Exponate und kenntnisreicher Beiträge, die hiesige jüdische Kultur und ihre Geschichte neu zu entdecken.

      1885 - 2010 - 125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz
    • Venus – Goldfisch – Juvena

      Wie jüdische Unternehmer aus Chemnitz und Umgebung die Welt der Bademode eroberten

      Juvena, Venus, Goldfisch – die Geschichte der Bademode wurde maßgeblich in Chemnitz geschrieben. Zahlreiche Pioniere der Bademodenindustrie kamen aus Chemnitz und Umgebung und erlangten mit ihren Marken und ihren Werbekampagnen deutschlandweite Bekanntheit. Viele dieser Unternehmen gehörten jüdischen Familien. Jürgen Nitsche begibt sich auf die Spuren ihrer Mode, ihrer Firmen und der Badekultur in Chemnitz und der Region. Im Mittelpunkt stehen dabei die jüdischen Unternehmerfamilien Goeritz, Fischer und Franck, die mit ihren Schutzmarken „Venus“, „Goldfisch“ und „Juvena“ die Welt der Bademode in Deutschland und darüber hinaus eroberten. Sie waren oftmals ihrer Zeit voraus, indem sie frühzeitig auf moderne Werbung setzten. So gewannen die Brüder Goeritz namhafte Reklamekünstler (z. B. Walter Trier), Maler (z. B. Joseph Oppenheimer), Schriftsteller (z. B. Joachim Ringelnatz) und Fotografen, um ihre Waren landesweit bekannt zu machen. Die Familie Franck setzte auf Preisrätsel und warb mit prominenten Persönlichkeiten, wie z. B. Leni Riefenstahl, und bekannten Models für ihre Mode. Jürgen Nitsche legt mit diesem Buch ein bislang weitgehend verschüttetes und zugleich schillerndes Kapitel der Chemnitzer Industrie-, Mode- und Kulturgeschichte frei und bewahrt es vor dem Vergessen.

      Venus – Goldfisch – Juvena
    • As chief executive officer of the store, Georg Manasse belonged to the closest confidants of the brothers Simon and Salman Schocken and was a primary aide in the successful development of the Schocken department store chain of Zwickau (Saxony). A staunch social democrat and pacifist, Manasse joined the German League for Human Rights early on and played a leading role in Saxony from 1923 onwards. The doctor Karl Eskuchen, Rabbi Fritz Leopold Steinthal and the siblings Anna und Hans Siemsen belonged to his closest friends. Manasse was also connected to the later Minister-President of Saxony, Max Seydewitz, the Rabbi Leo Baeck, the writer Joachim Ringelnatz, and the sculptor Renée Sintenis, as well as to the art dealer Hildebrand Gurlitt. As a native of the city of Zwickau, he became involved in helping the resident Jews and was, as a member of the board of the Israelite Religious Community, responsible for questions relating to the budget and taxes. He emigrated to Sweden in the summer of 1935 before finding a new home in the US in late 1940.

      Georg Manasse
    • Der Text-Bildband beschäftigt sich erstmals ausführlich mit der Geschichte der Jüdischen Gemeinde und ihrer Mitglieder in Chemnitz. Er enthält u. a. Beiträge über die Bedeutung und den Einfluss von jüdischen Industriellen, Banken und Händlern auf das Wirtschaftsleben der Stadt, über jüdische Vereine, Stiftungen und Schulen, über jüdische Frontsoldaten im ersten Weltkrieg, über die jüdischen Kaufhäuser Tietz und Schocken sowie den Architekten der Synagoge, Wenzel Bürger. Eine umfangreiche Dokumentation ist dem jüdischen Friedhof in Chemnitz gewidmet. Es werden u. a. 1240 Grabstellen chronologisch und alphabetisch aufgeführt. Ausgewählte Gräber sind in Text und Bild, teilweise einschließlich der Familienstammtafeln und Geschichte der Familien, verzeichnet. Das Buch möchte dem Leser den einst prägenden Einfluss jüdischen Lebens auf die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt bewusst machen.

      Juden in Chemnitz