Sigmund Fränkel Knihy

Die Entwicklung der Pharmakologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt eine bemerkenswerte Erweiterung des Arzneischatzes, die auf empirischen Grundlagen und traditionellem Wissen beruht. Besonders im iatrochemischen Zeitalter wurden anorganische Substanzen, insbesondere Metallsalze, als therapeutische Mittel entdeckt. Diese Veränderungen führten zu einer neuen Arzneimittellehre, in der Chemiker aktiv die wirksamen Bestandteile von Drogen isolierten und somit die Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte Medizin schufen.

"Die Pharmakologie hat in der zweiten Halfte des vorigen Jahrhunderts eine eigenartige Vermehrung des Arzneischatzes erfahren. Die fruheren Jahrhunderte hatten Heilmittel verschiedenster Art auf Grund reiner Empirie der verschiedensten Volker gehabt, Heilmittel anorganischer und organischer Natur; in den letzten Jahrhunderten wurden besonders mit steigender Erkenntnis der anorganischen Korper, namentlich im iatrochemischen Zeitalter, viele anorganische Substanzen, vor allem Metallsalze, als neuer Zuwachs fur die Therapie geschaffen. Es entstand aber gleichsam eine neue Arzneimittellehre in dem Momente, als man nicht nur auf Grund von Empirie und Aberglauben und Uberlieferung die Drogen benutzte, sondern durch das Bemuhen der Chemiker die Drogen selbst einer Untersuchung in der Richtung unterwarf, dass man ihre wirksamen Bestandteile zu isolieren sich bestrebte." Dieses Buch uber die Arzneimittel-Synthese auf Grundlage der Beziehungen zwischen chemischem Aufbau und Wirkung ist ein unveranderter Nachdruck der Originalausgabe der zweiten Auflage von 1906. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise langst nicht mehr verlegte Werke wieder zugangig gemacht.