Wie war die Frau des Mittelalters? Ähnelte sie Eva oder Maria - der Verführerin oder der Heiligen? War sie eine rechtlose Ehefrau oder gar das zurückgezogene Burgfräulein, dessen romantisiertes Bild uns heute noch vor Augen steht? Ob in der mittelalterlichen Literatur oder der Gesellschaft, die Rolle der Frau bleibt verschwommen, mehrdeutig und vor allem von männlichen Autoren der Zeit geprägt.Dieser Band beleuchtet die Rolle der Frau im mittelalterlichen Alltag ebenso wie ihre Darstellung in der vorherrschenden Literatur und gibt Auskunft über ihre rechtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Pflichten und Privilegien.Aus dem Inhalt:Liebe und EheErziehung und Arbeit in der mittelalterlichen StadtFrauen als Autorinnen
Kulturrevolution & Kolchose vs. Bäuerliche Lebenswelt & Bäuerlicher Widerstand
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Bergische Universität Wuppertal (Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Sozialismus in einem Land. Die Sowjetunion im Stalinismus., Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kollektivierung war der letzte Akt in einem Drama, das 1917 begonnen hatte. Sie war der gewaltsame Versuch, jenes Russland der ,Ikonen und Kakerlaken', wie Trockij es einmal genannt hatte, aus der Welt zu schaffen. Die Kolchose war das Instrument, mit dem Unterwerfung vollbracht werden sollte. Sie nahm den Bauern die Früchte ihrer Arbeit, führte sie in die Leibeigenschaft zurück,aus der sie der Zar befreit hatte, und unterwarf sie mentaler und materieller Knechtung. Verantwortlich für all dies war Josef Vissarionovi Stalin(21.12.1879 5.03.19532), der berühmte sowjetische Diktator, der vor allem für die Anordnung der systematischen Tötung von Millionen Menschen bekannt ist.3 Nach Lenins Tod 1924 ging Stalin aus der Gruppe der konkurrierenden Parteianhänger als Anführer hervor, zerbrach die Opposition und steuerte die Sowjetunion in Richtung Industrialisierung und Kollektivierung,4 die vor allem während der späten 20er bis Mitte der 1930er Jahre durchgeführt wurde. [...] Wie der Titel dieser Arbeit besagt, soll es in der folgenden Untersuchung um die soziokulturellen Hintergründe der Kollektivierung der Landwirtschaft unter Stalin gehen. Dabei sollen die vom Diktator und seiner Partei vertretene bolschewistische Ideologie und ihr Wertesystem mit dem Wertesystem der Landbevölkerung und ihren bäuerlichen Traditionen kontrastiert werden.In Hinblick auf die Kollektivierung der Landwirtschaft soll gezeigt werden, dass die Bolschewiki mittels der Einrichtung von Kolchosen nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgten,sondern dass sie auch ihre Herrschaft über die ländliche Bevölkerung in ideologischkultureller Hinsicht verankern wollten. Neben der Darstellung des Kollektivierungsvorganges selbst und des ökonomischen Hintergrundes sollen folglich die parteilichen Ziele im Sinne der stalinistischen Ideologie beleuchtet werden, und schließlich der anderen Seite , der tatsächlichen Lebenssicht und -praxis der bäuerlichen Bevölkerung gegenübergestellt werden. Die Zwangskollektivierung, die das Aufeinanderprallen der verschiedenen Wertesysteme besonders deutlich offenbart, führt zum Widerstand der Bevölkerung gegen die staatlichen Maßnahmen, die meist weitere staatliche Gewalt nach sich zieht. Dieser bäuerliche Widerstand im Angesicht der staatlichen Übermacht soll ebenso erläutert werden. Im Anschluss daran soll diese Kollision von Staat und Volk und ihrer verschiedenen Soziokulturen in einem größeren Bedeutungsmuster in Zusammenhang gebracht werden...
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,3, Bergische Universität Wuppertal (School of Education), Veranstaltung: Soziales Kapital von Schülern, Sprache: Deutsch, Abstract: Laut Petillon (2010) wird dem Beziehungsgeschehen zwischen Gleichaltrigen [ ] für die Qualität des Lernens eine herausragende Rolle zuerkannt (S.794). Dies ist beispielsweise daran erkennbar, dass in curricularen Überlegungen [ ] die Vermittlung von sozialen Schlüsselqualifikationen (z.B. Teamfähigkeit) betont wird (ebd.). Die Ausgestaltung einer positiven atmosphärischen Grundstimmung in einer Schulklasse und der Schule insgesamt hat einen großen Einfluss auf den Grad der Schul- und Lernfreude und der schulischen Leistungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen (vgl. Maschke & Stecher 2010, S.89). Umso erschreckender sind die Ergebnisse verschiedener Studien, die zeigen, dass zwischen 10 und 15% der Schüler/innen mit dem Sozialklima in ihrer Klasse bzw. Schule nicht zufrieden sind und unter Einsamkeit und Viktimisierung leiden. So belegt eine Studie von Asher, Hymel & Renshaw (1984) durch einen Selbsteinschätzungsbogen von 506 Schüler/innen aus 20 Klassen zweier Schulen im mittleren Westen der USA, dass über 10% der Befragten in der Schule sozial unzufrieden sind und Gefühle von Einsamkeit hegen (S.1458, 1463). Ähnliches zeigt eine jüngere Untersuchung von von Gasteiger Klipcera & Klipcera (2003), bei der Selbsteinschätzungen [...] [...] Obwohl die Ausbildung sozialer Kompetenzen ein wichtiger Teil schulischer Arbeit ist und Einsamkeit und Viktimisierung eigentlich dadurch vermieden werden sollen bzw. könnten, stellen diese beiden Phänomene ein gängiges Problem in der Schule dar. In dieser Arbeit soll erläutert werden, was genau unter Einsamkeit und Viktimisierung hier im Besonderen unter Bullying zu verstehen ist, welche Einflussfaktoren es hierfür gibt und welche Folgen Einsamkeit und Viktimisierung mit sich bringen. Desweiteren wird erklärt, welche psychosozialen Funktionen ein Klassenverband hat und wie es so in der Schulklasse überhaupt zur Integration oder Isolation von Mitschüler/innen kommt und auch welche Bedeutung das Klassenklima für das psychische Empfinden, die Gruppendynamik und die Lernfreude hat. Schließlich beschäftigt sich das letzte Kapitel dieser Arbeit mit der Prävention von Einsamkeit und Viktimisierung und stellt dabei Möglichkeiten zur Schulung sozialer Kompetenzen und zur Gewaltprävention, unter anderem unter Einsatz verschiedener Programme, in Hinblick auf die betroffenen einsamen und/oder viktimisierten Schüler/innen sowie auf die Mitschüler/innen, das Lehrerverhalten und die Mithilfe der Eltern vor.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Bergische Universität Wuppertal (Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Das Zeitalter Voltaires, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Salonnière Madame Geoffrin gilt unter Historikern als eine der repräsentativsten Figuren einer sich radikal verändernden Zeit . Über ihren Salon in der Pariser Rue Saint Honoré urteilt einer ihrer Zeitgenossen, der berühmte Dichter und Kritiker Charles-Augustin Sainte-Beuve, dass dieser der bestorganisierteste, der bestgeführteste ihrer Zeit [ ], geradezu eine Institution des 18. Jahrhunderts gewesen ist. Historische Lexika und Untersuchungen heben neben der bürgerlichen Herkunft der Salondame den Umfang ihrer internationalen Beziehungen zu Intellektuellen und Aristokraten hervor. Ältere und jüngere Biographiensammlungen stellen ihren Lebensverlauf zusammen mit denen verschiedener anderer berühmter Salonnièren und deren Rivalitäten untereinander dar. Für einen ersten thematischen Einstieg in das Thema Salonkultur und die Betrachtung des Salons der Madame Geoffrin bleibt in vielen Werken allerdings oft unerwähnt, welche Aspekte die Begriffe Salon und Salonkultur überhaupt mit sich tragen. Neben der Darstellung des Salons der Madame Geoffrin soll diese Arbeit daher die grundlegenden Elemente der französischen Salonkultur im 18. Jahrhundert und die Aufgaben einer Salonnière am Beispiel von Madame Geoffrin und ihres bureau d esprit behandeln. Dabei geht es konkret um das Geschehen im Salon selbst und weniger um dessen Bedeutung in Bezug auf seine Außenwirkung. Über den Salon der Madame Geoffrin und die Salondame selbst lassen sich viele Informationen in den Memoiren Jean-Francois Marmontels finden, welche die Quellengrundlage für diese Untersuchung bilden. Nach einleitenden Erläuterungen zu den Memoiren Marmontels und dessen Person wird zunächst überblicksweise der Begriff Salon in sprachlicher und historischer Hinsicht genauer bestimmt. Anschließend werden in drei folgenden Kapiteln unter den Oberbegriffen Salonnière, Salongäste und Salonkonversation sowohl allgemeine Aspekte zu diesen Themenbereichen behandelt als auch direkte Bezüge zu Madame Geoffrin und ihrem Salon hergestellt. Bei der Verwendung von Sekundärliteratur wurden zu diesen Themen vor allem auf die Arbeiten von Lukoschik und von der Heyden-Rynsch, ferner auch von Clergue und Seibert zurückgegriffen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,3, Bergische Universität Wuppertal (Neuere und Neueste Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Hochöfen, Gasometer oder Fördertürme prägen bis heute das Gesicht des Ruhrgebiets. Sie sind wichtige Zeugen der 150-jährigen industriellen Vergangenheit des Reviers, aber auch des sich vollziehenden Strukturwandels. Denn die ehemaligen Produktionsstätten nicht wenige davon stehen unter Denkmalschutz sind keine Orte wehmütiger Erinnerung, sondern haben sich längst zu "lebendigen" industriekulturellen Räumen und attraktiven Veranstaltungsorten mit touristischer Anziehungskraft entwickelt.[ ] . Dieses Zitat von der Internetseite der Route der Industriekultur erläutert, was die Route präsentieren will, und umfasst ebenso, worum es in dieser schriftlichen Ausarbeitung gehen wird. So soll hier vor allem die Route der Industriekultur vorgestellt und beschrieben werden. Zu Beginn wird allerdings erst der Begriff Industriekultur näher beleuchtet und in seinen historischen Hintergrund eingebettet, woran sich ein Definitionsversuch dieses weit gefassten Begriffes anschließt. Danach werden das Themenspektrum und der Aufbau der "Route der Industriekultur ausführlich dargestellt. Außerdem soll die Entstehung der Route kurz skizziert und dann die Bedeutung der Route als kulturelles Erbe in den Blick genommen werden. Des Weiteren soll die Präsentationsweise der Route analysiert und ihre Interpretationsansätze und Deutungsmuster herausgearbeitet werden. Im Anschluss soll noch auf die Bedeutung der Route der als Touristenattraktion eingegangen werden. Abschließend werden stichpunktartig weitere Routen der Industriekultur im Ruhrgebiet und in Nordrhein-Westfalen dargestellt.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Bergische Universität Wuppertal (Mittelalterliche Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie sah die Erziehung von Mädchen im Mittelalter aus? Erlernten sie einen Beruf oder arbeiteten sie später vorrangig im Haushalt, saßen am Spinnrad und versorgten die Kinder, während der Mann in der Werkstatt arbeitete? Gab es Schulen in den Städten und durften Mädchen sie besuchen? In dieser Hausarbeit sollen die Erziehungsziele,Bildungsmöglichkeiten, Kindheit, Lehrzeit und Arbeitswelt von Mädchen und Frauen in Städten des Hoch- und Spätmittelalters beleuchtet werden. Da Erziehung und Frauenarbeit weite Themenfelder sind, soll zunächst der äußere Rahmen der Arbeit eingegrenzt und definiert werden. Unter den Begriff Erziehung fällt hier, wie Eileen Power es formuliert, die Erziehung im weitesten Sinne des Wortes, als Vorbereitung auf das Leben. So verstanden umfaßt Erziehung das Einprägen guten Benehmens, des rechten Glaubens und ordentlicher Haushaltsführung und nicht nur geistige Bildung, von der uns mittelalterliche Bücher verhältnismäßig wenig mitteilen 1. Des Weiteren geht es um Mädchen und Frauen aus der Handwerksschicht und z. T. der Unterschicht in den mittelalterlichen Städten Westeuropas. Die Handwerker gehörten vorwiegend zur Mittelschicht der Stadtbevölkerung, wobei die Spitzengruppe der Handwerker auch zur Oberschicht gehören konnte.2 Hilsch sagt aus, dass die Erforschung der Unterschichten aufgrund der Quellenlage schwierig sei. Zur Unterschicht gehörte die untergeordnete arbeitende Bevölkerung (Handwerksgesellen, Hilfsarbeiter, Dienstboten, Stadtwächter u.a.), aber auch Randgruppen (Bettler,Prostituierte, Aussätzige u.a.).3 Zeitlich bezieht sich die Untersuchung, wie erwähnt, auf das Hoch- und vor allem das Spätmittelalter (ca. 1050-1500 n. Chr.), in dem die Entwicklung der Städte auch eine Veränderung der weiblichen Lebenssituation mit sich brachte. Dies wird z.B. in den zu dieser Zeit entstandenen Stadtrechten deutlich. Von 1120 ist das älteste deutsche Stadtrecht aus Freiburg i. Br. überliefert. 4 Laut Rossiaud ist um 1250 das Städtenetz des vorindustriellen Europa im wesentlichen ausgebildet 5...
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Bergische Universität Wuppertal (Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Kaiserin Theophanu, Sprache: Deutsch, Abstract: Otto III. wird von vielen Seiten als einer der erstaunlichsten und ungewöhnlichsten Herrscher des Mittelalters 1 gesehen. Schon kurz nach seinem Tode wurde er als Die Wunder der Welt (Mirabilia mundi) bezeichnet2. Denn Otto III. war der erste hochgebildete Kaiser des Mittelalters. Erst mit Friedrich II. von Hohenstaufen sollte ihm im Hochmittelalter ein Nachfolger erwachsen. 3 Wird diese besondere Eigenschaft Ottos III. erfasst, stellen sich folgende Fragen: Was beinhaltete Ottos herausragende Bildung? Wer waren die Lehrer und Erzieher, die Otto III. zu dieser hohen Bildung verhalfen? Was machte seine Bildung so herausragend gegenüber anderen Herrschern oder gebildeten adeligen Zeitgenossen? Und auch: Wie wirkte sich diese Bildung auf seine Herrschaft aus?
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,0, Bergische Universität Wuppertal (School of Education), Veranstaltung: Schule als sozialer Erfahrungsraum, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Aggression und Gewalt an Schulen sind ein Dauerproblem (vgl. Busch & Todt 2010, S. 6; Seith 2009, S. 387f., Lodge & Frydenberg 2005, S. 329f.). Gewaltformen, die im schulischen Kontext auftreten, sind z.B. psychische, verbale, physische und sexuelle bzw. sexualisierte Gewalt (vgl. Seith ebd. 388, 390; vgl. auch Popp 2002). Eine spezielle und sehr schädigende Art der Schülergewalt, welche alle dieser Gewaltformen beinhalten kann und welche regelmäßig durchschnittlich in jeder Klasse ein bis zwei Kinder in der Rolle des Opfers betrifft, ist das sogenannte Bullying bzw. Mobbing unter Schüler/innen (vgl. Busch & Todt 2010, S. 6; vgl. Scheidthauer & Bull 2009; vgl. Scheidthauer, Hayer, Petermann & Jugert 2006). Bullying (Schikanieren) ist eine Form von Schülergewalt, die sich durch aggressives, absichtlich schädigendes Verhalten einzelner oder mehrerer Schüler/Schülerinnen auszeichnet, welches sich gegen eine/n bestimmte/n Mitschüler/in richtet und wiederholt und über einen längeren Zeitraum stattfindet (Olweus 2004, S. 22; vgl. auch Busch & Todt 2010, S. 4 sowie Scheithauer & Bull 2009, S. 13 ). [...] Extremste Auswirkungen von Bullying haben sich durch Amokläufe an Schulen gezeigt: In einer Untersuchung von 37 Schießereien in amerikanischen Schulen zwischen 1974 und 2000 zeigte sich, dass 71 % der Täter selbst in der Schule von Bullying betroffen, gehänselt, bedroht oder attackiert worden waren (vgl. Secret Service & the U.S. Department of Education 2002; vgl. Lodge & Frydenberg 2005, S. 329). Der Einsatz bzw. die Entwicklung von Präventionsprogrammen gegen Schülergewalt ist besonders seit diesen schrecklichen Vorfällen zu verzeichnen (vgl. ebd.). Im deutschen Schulalltag nimmt vor allem die psychische und verbale Gewalt nicht nur beim Bullying großen Raum ein, wobei die Normalisierung dieser Gewaltformen in der Schule einen besorgniserregenden Befund in deutschen Studien darstellt (vgl. Seith 2009, S. 388). Welche Merkmale Bullying-Vorfälle und das soziale Umfeld auszeichnen, in dem sie stattfinden wie z.B. Erkenntnisse über Täter/in, Opfer und Gruppenkonstellationen und wie Handlungsansätze gegen Bullying und Gewalt an Schulen im Allgemeinen aussehen können, wird in der vorliegenden Arbeit eingehend thematisiert.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,0, Bergische Universität Wuppertal (Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Weimarer Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: Der zuweilen als Hungerkanzler beschimpfte Reichskanzler Heinrich Brüning wurde in der Vergangenheit oft kritisiert, die Bevölkerung rücksichtslos und ohne Berücksichtigung von Alternativen einer schädlichen Wirtschaftslage ausgesetzt zu haben, um die Reparationen loszuwerden . Seit den fünfziger Jahren bestand bei Nationalökonomen und Historikern über die Einschätzung von Brünings Wirtschafts- und Finanzpolitik ein weitgehender Konsens darüber, dass dessen rücksichtslos durchgehaltene, krisenverschärfende Deflationspolitika als falsch und verhängnisvoll zu werten ist.1 Bis zum Ende seiner Regierungszeit spielte die Reparationsfrage in der Politik die tragende Rolle. Jedoch gab es in der Vergangenheit heftige Diskussionen darum, ob nicht eine andere Wirtschafts- und Finanzpolitik umsetzbar gewesen wäre, die die Menschen nicht so großer Not ausgesetzt, somit der Radikalisierung breiter Bevölkerungsmassen vorgebeugt, und den Aufstieg der NSDAP und Hitlers verhindert hätte. Hat Brüning seine deflatorische Wirtschafts- und Finanzpolitik allein wegen der (durch ihn tatsächlich erreichten) Streichung der Reparationen betrieben? Hätte es eine Möglichkeit gegeben mit der wirtschaftlichen Krise anders umzugehen oder war dies unter den damaligen Bedingungen schlichtweg unmöglich? Mit dieser Frage beschäftigte sich Ende der Siebzigerjahre der Wirtschaftshistoriker Knut Borchardt, der die Erkenntnisse über die negativ bewertete Brüningsche Wirtschaftspolitik einer kritischen Revision unterzog.2 Borchardt stellte die Angemessenheit der Beurteilungsmaßstäbe dieser Kritik und so auch viele der als sicher geltenden wissenschaftliche Erkenntnisse infrage3. Dies löste großes Aufsehen und Irritation aus und infolge der dadurch aufflammenden polarisierenden Borchardt-Kontroverse rückten die politischen Inhalte, die Frage nach dem Handlungsspielraum und realisierbaren Alternativkonzepten im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik des Deutschen Reiches in den Jahren der Weltwirtschaftskrise in den Vordergrund des Interesses .4 In dieser Arbeit soll der Argumentationsgang Borchardts aufgezeigt und anschließend mit gegenteiligen Ansichten hauptsächlich denen Ursula Büttners in kritischer Weise kontrastiert werden. Im Anschluss daran werden Argumente des Wirtschaftshistorikers Albrecht Ritschl über die Erkenntnisse Borchardts aus jüngster Zeit erläutert.