Steenblock, Volker – Logik und Ethik – 19634 – 2., vollst. überarb. und bibl. erg. Aufl.
Eine komplette Philosophiegeschichte von den Anfängen bis heute in einem Band: Mit sicherem Blick für das Wesentliche und didaktischem Geschick zeichnet Volker Steenblock die Entwicklung des Denkens nach – von der Antike (Griechenland, Indien, China) bis in unsere unmittelbare Gegenwart. Der Band stellt dabei alle großen Autoren und deren Gesamtwerk vor. Einflussreiche Einzelwerke werden ausführlich erläutert, besonders Werke aus der Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts mit ihren vielfältigen Strömungen.
Unser Leben versuchen wir in unterschiedlichen Formen zu spiegeln und zu verstehen. Die wichtigste dieser Formen (und vielleicht so etwas wie das reflexive Zentrum unseres Selbst- und Weltverhältnisses) ist die Philosophie. Beim Philosophieren spielen Begriff und Argument, Gespräch und Schrift/Buch die Hauptrolle. Aber die Philosophie kann auch in dem Sinne praktisch werden, dass sie sich mit der Lebenswelt der Menschen zusammentut, diese zu erhellen sucht und sich dabei u. a. auch ins Kino begibt. Darum geht es in diesem Bändchen (immer mit Unterrichtsmaterialien) um Themen der Alltagskultur: Um Trickfilme, um den großen Stephen Hawking, der am Bild des Alls und um Sherlock Holmes, der an den Defekten der Gesellschaft arbeitet, um den Western wie um den Fußball als Lebensparabeln, um Liebe – und in allem um den „Sinn des Lebens“.
Religionen gelten als zuständig für die sogenannten „letzten Fragen“, in denen Menschen Perspektiven zu ihrem Dasein in der Welt zu entwickeln suchen: Woher kommen wir? Was ist der Mensch? Was ist Sinn und Zweck des Lebens? Warum gibt es Leid? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Religionen prägen aber auch Kulturvollzüge, Lebensformen und Aufklärungsniveaus mit. Durch die unterschiedlichen Schülerherkünfte wie durch die eigene Sozialisation sind Philosophie-Lehrer/innen mit den Weltreligionen Hinduismus und Islam ebenso befasst wie mit der abendländischen Kulturtradition des Christentums. Der Buddhismus gilt als ein für Schüler/innen besonders interessanter und attraktiver Unterrichtsgegenstand, der Konfuzianismus zugleich bzw. eher als eine Soziallehre oder auch Philosophie. Unsere Klassenzimmer sind migrationsbedingt mittlerweile höchst relevante Orte geworden, an denen die weltanschaulich pluralistische Welt zusammenkommt. Diese auf unserem Globus scheinbar „kleinen Orte“ könnten für die kulturelle Zukunft unserer Gesellschaft eine durchaus große Bedeutung haben.
Ein zentrales Rätsel der Gegenwartsphilosophie ist das Verhältnis unseres Bewusstseins, das als Perspektive der ersten Person mächtig und Urheber der Kultur ist, zu den Erkenntnissen der Neuro- und Evolutionswissenschaften. Oft wird ein Reduktionismus vertreten, der die Binnenperspektive der menschlichen Existenz nicht adäquat wahrnimmt und die Eigenqualität einer Kulturwelt vernachlässigt, an der wir um unserer selbst willen arbeiten müssen. Kunst, Moral und Religion werden dabei als funktionale zerebrale Inszenierungen oder überlebensnützliche Illusionskulissen betrachtet. Ein quantifizierendes Verständnis breitet sich in den Humanwissenschaften aus, auch wenn dies nicht immer offensichtlich ist. Es ist jedoch zu zeigen, dass es keine naturwissenschaftliche Theorie unserer gesamten Welt gibt. Was der Mensch ist, entscheidet sich in der „Kulturwirklichkeit“: in der sozioökonomischen Dynamik der Zivilisation und in der qualitativ mehrdimensionalen Sphäre der Kultur. Mit Denkern wie Herder, Humboldt, Dilthey und Cassirer wird deutlich, dass unsere Selbsterzeugung im Medium der Bildung zentral ist. Es gilt, Bedingungsverhältnisse zu klären, wobei Befreiungsvorgänge und Sinnvollzüge im Vordergrund stehen.
Philosophieren mit Bildern und Literatur, Oper und Theater
Die Kunst lässt uns besondere Erfahrungen machen: Die Literatur kann, was uns in der Welt widerfährt, in fiktiven Szenarien beispielhaft verdichten. Die Malerei macht es symbolisch sinnfällig in der bildhaften Präsentation, das Theater in der Performanz, die Oper zugleich in der Musik, das Kino in der oft rasanten Fülle seiner Bilder. Mit ihren Mitteln vermögen die Künste darum auch und anders zu erreichen, was die Philosophie als argumentatives Vernunftbemühen zu leisten sucht: unser Leben zu spiegeln und zu verstehen. Dieses Buch enthält Vorschläge, beides in Konsonanz für Bildungsprozesse zu nutzen, d. h. mit den Künsten zu philosophieren. Die Materialien am Ende eines jeden Kapitels empfehlen sich ebenso für die eigene Lektüre wie für die Arbeit mit Lerngruppen. Themen sind u. a.: Raffaels Gemälde Die Schule von Athen, die Lebenskunst des Märchens Hans im Glück, die Macht der Phantasie bei Jim Knopf und Harry Potter, Liebe und „Beziehungsarbeit“ in Mozarts Opern, Goethes Faust und die „letzten Fragen“, der Denkanstoß der Apokalypse von der Bibel bis zu Star Wars sowie Shakespeares Hamlet.
Das vorliegende Buch empfiehlt sich jedem Leser und jeder Leserin für das Vergnügen, Filme noch einmal philosophierend zu betrachten, die wir alle schon einmal gesehen haben. Im Folgenden wird ausgehend von Platons »Höhlenkino« zuerst nach der Art unserer menschlichen Erkenntnisfähigkeit und nach deren Wahrheit gefragt. Mit den weiteren Filmen geht es dann um die Formen unseres Zusammenlebens (Ethik und Politik) bis hin zur Frage nach dem Sinn unseres Daseins im Universum. Trotz dieses »roten Fadens« kann jedes der Kapitel für sich gelesen werden. Alle Kapitel konvergieren in der Frage nach dem Menschen und danach, was es heißen kann, menschlich zu sein. Kurze Übersichten über wichtige Szenen sowie Arbeitsvorschläge können für eine eigene genauere Analyse oder für eine Arbeit in Seminaren (als Kopiervorlage) genutzt werden. Das Buch folgt dabei der These, dass Film und Philosophie sich zu einer eigenen, gemeinsamen Erfahrungsweise verbinden und verdichten können. Behandelte Filme u. a.: Blade Runner, Chocolat, Matrix, Metropolis, Star Trek, Und täglich grüßt das Murmeltier.
In der auf vier Bände angelegten Reihe 'Kolleg Praktische Philosophie' werden von namhaften Autoren aktuelle Probleme in den jeweiligen kulturellen Kontexten, vor allem aber vor dem Hintergrund säkularisierter Gesellschaften beleuchtet. Die Reihe versucht Antworten zu geben auf die Frage, wie wir leben und handeln sollen. Dabei geht es vor allem um Ethik, aber auch um Politische Philosophie, Sozial- und Rechts- sowie Geschichts- und Kulturphilosophie, in unserer Gegenwart also um Probleme wie die Globalisierung der Märkte, die Allpräsenz der Medien, die ökologische Grenzen oder neue Möglichkeiten der Gen-, Neuro- und Medizintechnik. Bd. 2: 'Grundpositionen und Anwendungsprobleme der Ethik' Der zweite Band stellt klassische ethische Theorien vor und untersucht die entsprechenden Anwendungsbereiche in der Gegenwartsgesellschaft, etwa in der Bio-, der Medizin- und der Medienethik.