Prange revidiert in ihrem neuen Buch bisherige Deutungswege der Mondrianforschung, die stets der Eigendeutung des Künstlers gefolgt ist und so seine Überschreitung des klassisch modernen Bildes und seines abstrakten Scheincharakters nicht in den Blick nehmen konnte. Exemplarische Text- und Werkanalysen machen deutlich, dass die in Mondrians theoretischer und bildkünstlerischer Produktion aufgefundene Spannung eine allgemeinere Konstellation reproduziert und verdichtet. Ihr gespaltenes Urbild findet sie in Hegels Absage an die repräsentative Qualität neuerer Kunst und in der Antwort der Romantiker, die jene Bruchstelle negierten, um ein kontinuierliches Fortschreiten der Kunst bis in die Gegenwart zu be-haupten. Theodor W. Adornos Indienstnahme des Bilderverbots für einen traditionskritischen Begriff der Kunst wird vor diesem Hintergrund konfrontiert mit Werner Hofmanns Auswertung der protestantischen Bildkritik für eine mit der Tradition versöhnte Kunstgeschichte der Moderne.
Regine Prange Knihy





Die Geburt der Kunstgeschichte
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Magrittes Gemälde »La trahison des images« (Der Verrat der Bilder) aus dem Jahr 1929 gehört zu den Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts, denn es resümiert in seiner lakonisch pointierten Widersprüchlichkeit die moderne Selbstkritik des Mediums Bild. Foucaults 1973 publizierter Essay »Ceci n’est pas une pipe«, der als adäquate Interpretation von Magrittes Werk weithin Anerkennung gefunden hat, konzentriert sich auf die Auflösung der klassischen Repräsentationsbehauptung. Doch ist zu fragen, ob die strukturalistische Perspektive und ihr linguistischer Zeichenbegriff dem Bildmedium gerecht werden können.