Baroque theatre spectacles are frequently celebrated for their overwhelming effects and marvelous technologies. However, little is known about how the mechanical knowledge for elaborate stage machineries was actually acquired by architects and engineers, and how it disseminated throughout European theatre cultures with regard to specific religious, social, political as well as economical contexts. So far unnoticed by historians of theatre and performance, the early seventeenth-century codex iconographicus 401 (Bavarian State Library) offers new insight to the transfer of mechanical knowledge and theater technology. This manuscript can now be attributed to Joseph Furttenbach (1591-1667), building master of the Swabian city of Ulm, today best known for his numerous publications on architectural theory. The codex incorporates technical drawings and descriptions of the theatrical machineries invented and designed by Giulio Parigi for the epoch-making festivals at the Medici court in Florence. The invention and construction of theatrical machineries was taught at Parigi’s Florentine academy of art and engineering, which Furttenbach attended. Besides an English translation of Furttenbach’s manuscript (originally written in German language), this volume collects studies at the intersection of theater, architecture, and technology, proposing an innovative approach to the historiography of early modern theater.
Jan Lazardzig Knihy





Wissenschaft aus Gefolgschaft
Der »Fall Knudsen« und die Anfänge der Theaterwissenschaft
Das Buch erzählt den Fall des Berliner Kritikers und Theaterwissenschaftlers Hans Knudsen (1886–1971). Als Assistent des Berliner Germanisten Max Herrmann hat Knudsen wesentlichen Anteil an der Gründung des ersten Theater wissen schaftlichen Instituts in den 1920er Jahren in Berlin. Während Herrmann als Jude aus der Universität gedrängt wird und 1942 in Theresienstadt stirbt, dient Knudsen sich dem NS-Kulturapparat an und wird 1944 mit einer sogenannten Führer-Professur für Theaterwissenschaft belohnt. Drei Jahre nach Kriegsende gehört Knudsen zu den Gründungsprofessoren der Freien Universität Berlin, an der er bis zur Mitte der 1960er Jahre lehrt. Erst jetzt beginnt eine öffentliche Auseinandersetzung über die Vertreter der »braunen Universität« (Rolf Seeliger). Auf der Folie der akademischen Karriere Hans Knudsens fragt das Buch nach unterschiedlichen Formen von Treue und Gefolgschaft in der Wissenschaft.
Als wichtiges Teilgebiet der Theaterwissenschaft hat sich die Theaterhistoriografie in den letzten Jahrzehnten zu einer Geschichtsschreibung des Theatralen und Performativen erweitert. Diese Einführung vermittelt Bachelorstudierenden ein offenes und weit gefasstes Verständnis von Theaterhistoriografie. Sie gibt Einblicke in Perspektiven, Theorien und Methoden und ermutigt dazu, eigene Fragen an die Theatergeschichte zu richten.
Theatermaschine und Festungsbau
Paradoxien der Wissensproduktion im 17. Jahrhundert
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Theatermaschine und Festungsbau – diese Artefakte des 17. Jahrhunderts dienen Jan Lazardzig als heuristische Schlüssel, um Paradoxien der Wissensproduktion aufzuspüren. Er macht deutlich, dass diese Paradoxien in der Konstituierungsphase neuzeitlicher Wissenschaft wichtige Dreh- und Angelpunkte der Entwicklung waren, insbesondere hinsichtlich der Verlagerung, Transformation und des Sprungs von Fragestellungen aus einem wissenschaftlichen Feld in ein anderes. Systematisch und anschaulich exemplifiziert wird dies anhand eines umfassenden Korpus technisch-architektonischer Schriften zum Maschinen- und Festungsbau sowie ausgewählter Werke von Furttenbach, Andreae, Bacon, Descartes, Skytte und Leibniz.
Künste und Wissenschaften gehören zu den exponierten Schauplätzen politischer und ideologischer Auseinandersetzung während des Kalten Krieges. Die Gründung einer freien Universität im Westteil Berlins markiert 1948 einen vorläufigen Höhepunkt in der wissenschaftspolitischen Konfrontation der Zonen. Dieser Band thematisiert politische und wissenschaftliche Polarisierungen, Konflikte und Frontstellungen am Beispiel einer der Gründungsdisziplinen der Freien Universität. Angesiedelt zwischen Theater-, Kultur und Wissenschaftsbetrieb, kommt der Theaterwissenschaft eine besondere Rolle im Dialog von Stadt und Universität zu. Themenschwerpunkte des Bandes sind die universitäre Lehre und Forschung im Kalten Krieg, post-faschistische Universitätskarrieren, der Umgang mit jüdischem Erbe, studentisches Leben in der Frontstadt, Netzwerke und Seilschaften im Theater- und Kulturbetrieb West-Berlins sowie öffentliche Konflikte um das Theater.