In ihrem persönlich-philosophischen Essay untersucht Svenja Flaßpöhler die Bedeutung des Streitens und entlarvt Illusionen. Sie reflektiert über ihre Erfahrungen als Trennungskind und zeigt, dass Streit nicht nur Machtkämpfe, sondern auch eine Quelle für Veränderung und Lebendigkeit sein kann. Ein Plädoyer für Mut und Engagement.
Svenja Flaßpöhler Poradie kníh






- 2024
- 2021
Sensibilität ist eine zivilisatorische Errungenschaft und spielt eine zentrale Rolle im Kampf um die Anerkennung unterdrückter Gruppen. Doch sie birgt auch die Gefahr, vom Progressiven ins Regressive zu kippen. Diese Dialektik gilt es zu reflektieren, um gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden. In der heutigen Zeit stellen wir uns ständig die Frage nach den Grenzen des Zumutbaren: Was ist sagbar, und wo beginnt Belästigung? Svenja Flaßpöhler analysiert den Konflikt um die Sensibilisierung des Selbst und der Gesellschaft. Historisch betrachtet steht Sensibilisierung für Fortschritt, da Menschen lernen, sich gegenseitig in ihrer Verletzlichkeit zu schützen und Empathie zu entwickeln. Dennoch hat diese Entwicklung auch eine Schattenseite: Anstatt zu verbinden, kann Sensibilität die Gesellschaft spalten. Erleben wir einen Kipppunkt in der Sensibilisierung? Flaßpöhler beleuchtet die philosophischen Aspekte des sensiblen Selbst und die zentralen Streitfragen unserer Zeit. Sie identifiziert die Ursache für die prekäre Schieflage: Widerstandskraft wird oft mit kalter Verpanzerung assoziiert und gilt als Feindin der Sensibilität. Doch ist das wirklich so? Das Buch bietet eine unterhaltsame und tiefgehende Auseinandersetzung mit der Sensibilität und kommt zu dem Schluss, dass Resilienz und Sensibilität gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern müssen.
- 2019
Zur Welt kommen
Elternschaft als philosophisches Abenteuer
Svenja Flaßpöhler und Florian Werner kennen einander seit fünfzehn Jahren, vor zehn Jahren kam ihre Tochter zur Welt, vor drei Jahren ihr Sohn. Eine Philosophin und ein Literaturwissenschaftler: Natürlich wurden da am Frühstückstisch nicht nur Lätzchen gewechselt und Bananenbrei vom Boden gewischt. Es wurde auch über die philosophischen Dimensionen der Elternschaft diskutiert. Bereichert ein Kind die Liebe oder ersetzt es sie? Wie verändert das Elternsein die Wahrnehmung der Zeit? Und warum fühlt man sich als Vater beim Babyschwimmen geschlechtslos? Die Kinder wurden größer, die Berge mit Gesprächsnotizen auch: So entstand dieses Buch. Mit »Zur Welt kommen« legen Flaßpöhler und Werner keinen Ratgeber vor, der das Stillen, Wickeln und Füttern optimieren will. Sondern eine Philosophie für Mütter und Väter, die jene existenzielle Dimension ausleuchtet, die in dem einfachen Satz steckt: Ein Mensch kommt zur Welt. Ein ebenso persönliches wie tiefsinniges, kurzweiliges wie erhellendes Buch für Menschen, die, indem sie Kinder bekommen, ebenfalls neu geboren werden.
- 2018
Die potente Frau
Für eine neue neue Weiblichkeit
Svenja Flaßpöhler plädiert für eine neue Weiblichkeit. Erst wenn Frauen sich selbst und ihre Lust als potente Größe begreifen, befreien sie sich aus der Opferrolle. Erst wenn sie Autonomie nicht bloß einfordern, sondern wagen sie zu leben, sind sie wahrhaft selbstbestimmt. Und nur so kann das Geschlechterverhältnis gelingen.
- 2016
Verzeihen
Vom Umgang mit Schuld
Von der Kunst loszulassen Verzeihen heißt dem Wort nach: Verzicht auf Vergeltung. Wer verzeiht, bezichtigt nicht länger andere für das eigene Leid, sinnt nicht auf Rache oder juristische Genugtuung, sondern lässt es gut sein. Aber wie ist ein derartiges Loslassen möglich, das weder gerecht noch ökonomisch noch logisch ist? Lässt sich das Böse verzeihen? Führt das Verzeihen zu Heilung, gar Versöhnung – oder ereignet es sich jenseits allen Zwecks? Ausgehend von eigenen Erfahrungen ergründet die Philosophin Svenja Flaßpöhler, unter welchen Bedingungen ein Schuldenschnitt im moralischen Sinne gelingen kann. Sie spricht mit Menschen, denen sich angesichts schwerster Schuld die Frage des Verzeihens in aller Dringlichkeit stellt, und sucht nach Antworten in der Philosophie.
- 2013
Wie wollen wir sterben? Kann es eine Gesellschaft verantworten, den Suizidwunsch eines Menschen zu unterstützen? Gibt es eine Pflicht zu leben? Ab wann ist ein Leben nicht mehr lebenswert – und wer darf das entscheiden? In ihrem einfühlsamen und nachdenklichen Buch nähert sich Svenja Flaßpöhler der Suizidassistenz aus philosophischer, kulturgeschichtlicher und journalistischer Perspektive und geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen eine Beihilfe moralisch vertretbar ist. In der Schweiz gibt es mit Exit und Dignitas zwei Organisationen, die sterbewillige Menschen bei ihrem Freitod unterstützen. Das deutsche Strafgesetzbuch sieht bislang keine explizite Regelung vor – doch die Debatte um selbstbestimmtes Sterben wird geführt. Svenja Flaßpöhler hat sich als Philosophin und Journalistin intensiv mit dem assistierten Suizid beschäftigt. Sie stellt die verschiedenen Standpunkte und ihre eigenen Gedanken in eine spannungsvolle Beziehung zueinander und erzählt von zwei Freitodbegleitungen in der Schweiz, bei denen sie anwesend war. »Mein Tod gehört mir« ist eine fein balancierte Auseinandersetzung mit dem Pro und Kontra der in der Öffentlichkeit immer wieder emotional diskutierten Suizidassistenz und ein Plädoyer dafür, sie unter strengen Kriterien gesetzlich zu erlauben.
- 2011
Über die Tyrannei der SelbstoptimierungFür die Menschen von heute ist Arbeit nicht mehr nur Mühsal. Wir tun unsere Arbeit gern, verstehen uns gar als Genussarbeiter. Das Genießen im engeren Sinn hingegen, der Müßiggang, gelingt uns immer seltener und wird regelrecht zur Anstrengung. Warum aber sind wir als moderne Leistungsträger hyperaktiv bis zum Burnout und halten das Nichtstun kaum mehr aus? Genießen nur, wenn wir arbeiten, oder höchstens noch beim Sport? Svenja Flaßpöhler geht den kulturellen und psychischen Ursachen von Arbeitssucht, Körperkult und Versagensangst auf den Grund und fragt nach dem prekären Verhältnis von Freiheit und Zwang in der heutigen Gesellschaft. Ihre eindringliche Analyse zeigt: Nur wenn wir inmitten des Optimierungswahns nicht ausschließlich tun, sondern auch lassen, offenbart sich die Möglichkeit wirklicher Freiheit.
- 2008
Liebe will Ausschließlichkeit - traute Zweisamkeit endet aber häufig in Alltagstrott und Langeweile. Leidenschaft gedeiht auf Umwegen, entsteht durch Hindernisse, muss auf die Probe gestellt und durch die richtige Dosis Eifersucht immer wieder neu entzündet werden. Svenja Flaßpöhler plädiert dafür, den Dritten in Beziehungen nicht als Bedrohung zu betrachten, sondern als fundamentale Komponente, die Begehren erst ermöglicht. - Zahlreiche Beispiele aus Literatur und Film von Anna Karenina über Madame Bovary und Effi Briest bis Eyes Wide Shut
- 2007
Kippfiguren der Wiederholung
Interdisziplinäre Untersuchungen zur Figur der Wiederholung in Literatur, Kunst und Wissenschaft
- 151 stránok
- 6 hodin čítania
Wiederholungen strukturieren unsere Lebenswelt. In Ritualen, als rhetorische Figur oder bei der Entstehung von Mustern und Regeln wirken sie einerseits formbildend und geben Identität und Orientierung. Andererseits stellen sie die Einmaligkeit und Ursprünglichkeit des wiederholten Gegenstands in Frage und unterlaufen so bestehende Ordnungen und Selbstverständlichkeiten. Wiederholungen produzieren also stets Kippfiguren, die zwischen Affirmation und Subversion oszillieren und auf diese Weise zu paradoxen Effekten führen. Seit Sören Kierkegaard ist dieses Paradox der Wiederholung zu einer wichtigen Denkfigur in den unterschiedlichsten Wissensdisziplinen geworden. Aus interdisziplinärer Perspektive untersucht der Sammelband ausgewählte Kippfiguren der Wiederholung in Literatur, Theater, Film, bildender Kunst, Philosophie und Werbung.
- 2007
Mein Wille geschehe
- 158 stránok
- 6 hodin čítania
Kann eine Gesellschaft den Todeswunsch eines Menschen unterstützen? Gibt es eine Pflicht zu leben? Ab wann ist ein Leben möglicherweise nicht mehr lebenswert und wer darf das entscheiden? In der Schweiz begleiten Organisationen wie 'Exit' und 'Dignitas' todeswillige Menschen auf ihrem letzten Weg, indem sie mehr bieten als nur den Giftbecher. Deutschland hat sich mit Verweis auf seine Vergangenheit weitgehend von solchen Debatten ferngehalten, doch laut einer Forsa-Umfrage sind zwei Drittel der Deutschen der Meinung, dass schwerkranke Menschen über ihren Tod selbst bestimmen sollten. Mit der Eröffnung einer 'Dignitas'-Zweigstelle in Hannover ist das Thema des assistierten Suizids auch in Deutschland angekommen. In ihrem eindrucksvollen Buch beleuchtet Svenja Flaßpöhler den Suizid aus philosophischer und kulturgeschichtlicher Perspektive, ohne eine Universalthese aufzustellen. Sie stellt verschiedene Fragen und Standpunkte zur Freitodhilfe in einen spannungsgeladenen Dialog und spannt den Bogen von der Antike, wo Selbstmord als ehrbar galt, bis zu zwei konkreten Menschen, bei deren begleitetem Sterben sie anwesend war. Sensibel beschreibt sie die Atmosphäre, den Verlauf des Ablebens, die Motive der Sterbebegleiter sowie die Gedanken und Gefühle von Angehörigen und Freunden.

