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Gerhart Baumann

    20. december 1920 – 25. august 2006
    Selbstentwurf
    Jean Paul
    Wilhelm Meisters Lehrjahre. Maximen und Reflexionen
    Ein treuer Diener seines Herrn
    Robert Musil
    Erinnerungen an Paul Celan
    • 2000

      Formen der Sprache und die Sprache der Formen – unablässig zeitigen sie Wechselwirkungen, – desto umfassender je weiter ihre Handschrift Vielwertiges versammelt. Möglichkeiten, Aufrisse vereinigen Einzelnes zu einem Ganzen. Schöpfungen der Einbildungskraft vergegenwärtigen sich, - Schöpfungen, die im Persönlichen zugleich das Überpersönliche aufscheinen lassen. Sie wirken unmittelbar, zugleich indessen in jenen Vermittlungen, die Abstände gewähren, Zusammenhänge erkennen lassen, die man zunächst kaum vermutet, – Skizzen, die versuchen ein Ganzes vorzustellen, vieldeutige Möglichkeiten offen zu halten. In dieser Hinsicht bewahren sich auch Vor- und Nachworte etwas Skizzenhaftes. Studien u. a. zu Goethe, Eichendorff und Mörike.

      Skizzen
    • 1995

      Zuordnungen entwirft man bewußt, man findet sie vor, zuweilen stellen sie unwillkürlich sich ein. Ihr erschließendes Vermögen bewährt sich vornehmlich darin, das Nacheinander in einem Nebeneinander auszufalten. Das Vielwertige, das Gestalten, Vorstellungen, Ideen auszeichnet, offenbart dabei überraschende Entsprechungen. Verwandtschaften zwischen weit Auseinanderliegendem werden sichtbar, aber auch jene Gesetze, die vielgesichtige Zusammenhänge hervorrufen, Möglichkeiten freisetzen. Zuordnungen ermöglichen Annäherungen an Schaffensvorgänge und erschließen Auslegungen der Schöpfungen. Sie machen sichtbar, wie alles aus Gestalt und Geist des Ganzen und nicht aus dem Bedürfnis des einzelnen hervorgeht. Sie lassen erkennen, daß jede einzelne Abwandlung sich im Ganzen auswirkt. Zuordnungen decken die Struktur eines Gesamtwerkes ebenso auf wie das Wesen eines Selbstentwurfs und Begegnungen, Beziehungen zwischen Gegenständen und Epochen, jene Abwandlungen zugleich, welche eine verborgene Beständigkeit bewirken.

      Zuordnungen
    • 1993
    • 1988

      Wiederholt weist Goethe darauf hin: „Wie in Rom außer den Römern noch ein Volk von Statuen war, so ist außer dieser realen Welt noch eine Welt des Wahns, viel mächtiger beinahe, in der die meisten leben.“ Was der Dichter in dieser erregenden Erkenntnis anspricht, erfährt man täglich in der Welt des Geschriebenen; ihre Bedeutung ist unabsehbar und nicht zu überschätzen. Dabei gilt es zu bedenken, daß die bedingungslose Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit nicht nur fragwürdig ist, vielmehr weder der Welt um uns noch derjenigen in uns gerecht zu werden weiß.

      Erschriebene Welt
    • 1984
    • 1981

      Die Dichtungen des bedeutenden österreichischen Dichters Robert Musil verlangen ein »besonderes« Lesen. Die ungewöhnliche Beziehungsdichte der dargestellten Gedankengänge, Figuren und Geschehnisse, die bewußt gewählte Vielbezüglichkeit der Worte bergen je eine Fülle von Bedeutungen in sich. Sie konfrontieren den Leser mit der Forderung nach steter Reflexion und fortwährender Auseinandersetzung mit den Texten. Gerhart Baumann, einer der bedeutendsten Germanisten unserer Zeit, hat sich in sieben Kapiteln dem Schaffen Musils genähert. Er verliert hierbei aber niemals die Problematik der Vielzahl von Möglichkeiten aus den Augen, die sich durch die Musilschen Gestaltungselemente in ihren Wechselbeziehungen und Gegenwirkungen ergibt. Der Musil-Kenner erfährt durch Baumanns Überlegungen neue Aspekte der Texte. Für jenen, der sich erstmals an das Werk dieses Dichters heranwagt, sind sie eine wertvolle Orientierungshilfe bei dem Versuch, die atmosphärisch dichte Form zu durchdringen.

      Robert Musil
    • 1977

      Goethe

      • 276 stránok
      • 10 hodin čítania

      So vielseitig Goethes Tätigkeiten und Entwürfe, Äußerungsformen und Themen auch sein mögen, so sind sie doch in vielfältiger Weise miteinander verknüpft. Sein Werk ist ein vollkommenes Beispiel dafür, daß nichts zutage tritt, was nicht bereits angelegt gewesen war, daß immer alles schon da ist, daß sich das Noch mit dem Schon, das Gegenwärtige mit dem Künftigen vereinigt. Die Beziehungsdichte stellt sich bei genauerer Betrachtung immer umfassender dar. Zwingender als der Nachweis der Stufenfolge von Dichten und Denken Goethes, der im Zentrum zahlreicher Studien steht, scheint aber die Konzentration auf das Zugleich, die »Dauer im Wechsel«, denn nur dadurch werden Spannbreite und Vielbezüglichkeiten sichtbar. Denn dies ist vielleicht das Erstaunlichste an Goethe: daß dieser Proteus über alle Epochen hinweg im Grunde derselbe bleibt, daß alle Wandlungen seine Beständigkeit offenbaren, alle Widersprüche zuletzt die Einheit beglaubigen, die der Umsichtige immer neu entdeckt.

      Goethe