Dolf Sternberger Knihy






Geboren am28. Juli 1907 in Wiesbaden, Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Kiel, Frankfurt am Main, Freiburg und Heidelberg, 1932 Promotion bei Paul Tillich. Von 1934 - 43 Redakteur der Frankfurter Zeitung, von 1945 - 1949 Herausgeber und Autor der Monatsschrift Die Wandlung, 1950 - 1958 Herausgeber der Zeitschrift Die Gegenwart. Von 1947 an Lehrauftrag an der Universität Heidelberg für politische Wissenschaft, ab 1962 bis zu seiner Emeritierung 1972 ordentlicher Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg. Dolf Sternberger gründetedie Politische Vierteljahresschrift (PVS), die offizielle Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, deren Vorsitzender er von 1961 bis 1963 war. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goethe-Medaille, der Literatur-Preis der Bayerischen Akademie der schonen Künste, der Ernst-Bloch-Preis. Gestorben am 27. Juli 1989 in Frankfurt am Main.
Mit Physiognomien – von Menschen und Zeitaltern – hat sich Dolf Sternberger immer wieder beschäftigt. Das beginnt mit seinem berühmten » Panorama oder Ansichten vom 19. Jahrhundert« und reicht bis zur Studie über die »Miene der Unschuld« im vorliegenden Band mit dem bezeichnenden Titel » Gut und Böse. Moralische Essais aus drei Zeiten«. Hier nun tritt der Autor in der Tradition der großen französischen Moralisten als Physiognomiker hervor, der vom Baum der Erkenntnis gegessen hat. Zwanzig Arbeiten zeugen dafür: die literarischen Feuilletons aus der Zeit des Nationalsozialismus, als Sternberger für die »Frankfurter Zeitung« schrieb, sodann Texte nach dem Jahre Null, als er die Zeitschrift »Die Wandlung« herausgab, und schließlich Schriften aus der Zeit seit 1949 bis hin zur Stellungnahme in der jüngsten Historiker-Debatte.
Schriften
VIII: Gang zwischen Meistern
Die Annotation umfasst eine Vielzahl von Werken, die sich mit verschiedenen Themen und Persönlichkeiten der Literatur und Philosophie auseinandersetzen. Sie reflektiert Erinnerungen an die Zwanziger Jahre und thematisiert Grabreden, Tagebücher und Briefwechsel, insbesondere zwischen Hannah Arendt und Marlene Dietrich. Die Werke behandeln auch filmische Aspekte, wie Charlie Chaplins Einfluss und seine komische Existenz. Weitere Schwerpunkte sind philosophische Überlegungen zu Karl Jaspers und Martin Heidegger, deren Gedanken zu Kunst und Existenz beleuchtet werden. Es wird auf die Beziehung zwischen Philosophie und Literatur eingegangen, ebenso wie auf die Bedeutung von Erinnerungen und persönlichen Erfahrungen. Die Annotation erwähnt auch die Reflexion über Ernst Bloch und Walter Benjamin, sowie die Auseinandersetzung mit klassischen literarischen Figuren wie Faust. Die Vielfalt der Themen reicht von der Sehnsucht nach Unsterblichkeit über die Analyse von Kunst bis hin zu tiefgreifenden philosophischen Fragestellungen. Die Werke sind durch eine enge Verknüpfung von persönlicher Erinnerung und intellektueller Auseinandersetzung geprägt, was die Komplexität der behandelten Themen unterstreicht.
»Ist die Macht böse?« So lautet der erste Satz dieses Buches. Es handelt von der politischen Legitimität - oder besser: von den Legitimitäten, denn es ist eine seiner Grundthesen, dass wir es in der historischen wie der gegenwärtigen Staatenwelt nicht mit einer einzigen Art Legitimität zu tun haben - und überall dort, wo eine solche nicht aufzufinden wäre und nicht geltend gemacht werden könnte, mit illegitimen Regimes - sondern mit mehreren Legitimitätsarten und -gründen. Zu Zeiten des Kalten Krieges und der Mauer zwischen Ost und West geschrieben, ist für Dolf Sternberg wird die politische Welt durch die Polarisierung in zwei Systeme charakterisiert: das der kommunistischen Parteiherrschaften und das der Verfassungsstaaten. Die Herrschaft der bolschewistischen Parteien legitimieren sich aus der Offenbarung jener historischen Notwendigkeit, wie sie die Ideologie des Marxismus-Leninismus verkörpert. Die Regierungen der westlichen Verfassungsstaaten legitimieren sich aus bürgerlicher Bestellung gemäß den Spielregeln ihrer jeweiligen Verfassung. Um diese beiden Hauptformen kreisen die Erörterunmgen dieses Buches.