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Thomas Grochowiak

    2. december 1914 – 25. november 2012
    Kunstschätze in Recklinghausen
    Deutsche naive Kunst
    Thomas Grochowiak
    Thomas Grochowiak - mit Farben und Formen musiziert
    Ludwig Meidner
    • Die Quellen, die Musiker zum Komponieren und Aufführen anregen, sind dieselben, die bildende Künstler zu Bildkonzepten und Malerei inspirieren: Kreativität und Imagination, unterstützt durch die Fähigkeit zur akustischen oder optischen Kommunikation. Das Werk vermittelt sich sowohl über das Gehör als auch durch die Augen und wird zum Erlebnis für den Rezipienten, sofern dieser dafür sensibilisiert ist. Es ist wichtig zu erkennen, dass sich eine musikalische Komposition, wie eine Sinfonie, nur im Nacheinanderhören der Töne entfaltet, während ein Gemälde in seiner Ganzheit auf einen Blick erfassbar ist. Aufgrund dieser unterschiedlichen zeitlichen Erlebnisprozesse – Musik entfaltet sich sequenziell, Malerei in der Totalität – kann ein Bild nicht einfach die Wiedergabe eines Musikwerks durch Farben, Linien und Formen anstreben. Ein solches Missverständnis würde die freie Entfaltung des kreativen Prozesses erheblich behindern. Es wäre kontraproduktiv, gleichzeitig zu einer hörenden Musik eine malerische Entsprechung zu schaffen. Der Fluss der Pinselstriche und die Anordnung der Farben verlangen ihr eigenes Leben und Reagieren.

      Thomas Grochowiak - mit Farben und Formen musiziert
    • Thomas Grochowiak

      • 88 stránok
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      Thomas Grochowiak gehört zu den prägenden Gestalten der deutschen Kunstgeschichte nach 1945. Er gründete zusammen mit Malern wie Emil Schumacher, Hans Werdehausen und Gustav Deppe u. a. 1948 die Gruppe „junger westen“, die zum Inbegriff für den Aufbruch der deutschen Kunst nach der Ausblendung durch die Nazi-Zeit wurde. Wandte Grochowiak sich zunächst gegenständlich-figürlicher Malerei zu, wechselte er später zu einer freien, abstrakten, assoziativen Darstellung von Farben und Formen. Vor allem wurde er durch seine „Musik-Bilder“ bekannt. Komponisten wie Strawinsky, Händel, Mozart, Bach usw. inspirierten ihn zu einem Kosmos der (Farb-)Klänge. Zu seinem 90. Geburtstag, den Grochowiak 2004 feiern konnte, kam er aus dem Domizil im Schwarzwald zurück ins Ruhrgebiet: inzwischen als „Ikone der deutschen Malerei“ gewürdigt. Das Buch stellt Grochowiak in den Kontext der Entwicklungen seit der Nachkriegsperiode benennt seine Verdienste als aktiver Künstler, als kulturpolitisch wichtiger Funktionär und - vor allem - als Impulsgeber für die Revierkultur.

      Thomas Grochowiak