Die Zähringer gehörten mit Staufern und Welfen zu den drei bedeutenden Fürstenhäusern im hochmittelalterlichen Schwaben. Als Herzöge von Zähringen und Rektoren von Burgund prägten sie von ca. 1100 bis zu ihrem Aussterben 1218 die Geschichte und Kultur im Raum vom mittleren Schwarzwald bis zum Genfer See. Hier setzten die Zähringer Zeichen ihrer auf Adel und Ministerialität gestützten Herzogsherrschaft durch Burgenbau und zahlreiche Stadtgründungen. Räumliche Nähe und Konkurrenz in Schwaben und Burgund führten immer wieder zu Konflikten zwischen Zähringern und Staufern, die 1198 in der Thronkandidatur des Zähringerherzogs Bertold V. gipfelten.
Thomas Zotz Knihy



Der Breisgau und das alemannische Herzogtum
Zur Verfassungs- und Besitzgeschichte im 10. und beginnenden 11. Jahrhundert
Aus dem Inhalt: Der Breisgau als politische Randzone Alemanniens im 10. Jahrhundert im Spiegel der topographischen Terminologie von Königsurkunden; Das Kräftefeld von Königtum und Herzogtum in besitz- und verfassungsgeschichtlicher Hinsicht: Die Konradiner in Schwaben; Studien zur Geschichte der Klöster Waldkirch, St. Trudpert und Sulzburg: Die Verbindung des breisgauischen Adels mit dem Elsaß; Die Reaktivierung von Reichsgut im Breisgau durch die Ottonen und die Neuordnung des Oberrheingebietes durch Heinrich II. als Beobachtungsfeld für die Überschneidung königlicher und herzoglicher Interessen um die Jahrtausendwende.
Die Fürstenhöfe des Mittelalters beschäftigen seit langem die Forschung, bildeten sie doch für einzelne Länder und Regionen wichtige Zentren, welche die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung Europas geprägt haben. Dabei galt das Interesse vornehmlich dem Verhältnis von Fürst, Dynastie und Hof, dem Hof als sozialem System, seiner Organisation im Spiegel der Hofordnungen und anderer Fragen seines inneren Gefüges. Auf diesem Hintergrund widmet sich der vorliegende Sammelband, der auf eine Tagung im Rahmen des Freiburger Sonderforschungsbereichs „Identitäten und Alteritäten“ zurückgeht, den vielfältigen Beziehungen zwischen den Höfen und ihrer Außenwelt, dem in positivem wie negativem Sinn spannungsreichen Nebeneinander miteinander konkurrierender Höfe, der nahen Außenwelt, wie sie Stadt und Bürgertum für eine fürstliche Residenz darstellten, oder der Einwirkung und Wirkung von Fremden bei Hofe. Bei allen Beiträgen geht es letztlich um die Frage, inwieweit sich eine Identität des Fürstenhofes in der alltäglichen Wahrnehmung ebenso wie in der situativ-krisenbedingten Auseinandersetzung mit dem Anderen herausgebildet hat.