Bookbot

Ilse Bindseil

    23. september 1945
    Faschismus, Literatur und bürgerlicher Staat
    Der Wahnsinn der Wirklichkeit
    Streitschriften
    Elend der Weiblichkeit, Zukunft der Frauen
    Es denkt
    Spalte und herrsche?
    • Es denkt

      Für eine gesellschaftliche Definition des Geistes und einen Verzicht auf die Definition des Körpers

      Ein Plädoyer, die Philosophie Alfred Sohn-Rethels, wenn schon ernst, dann gefälligst ein bißchen ernster zu nehmen. Ein Eingriff in die patriarchale Geistphilosophie. Eine rigorose Zertrümmerung der ›transzendentalen Position‹. – Ich denke, also bin ich? Mitnichten! »Merke: Der Körper wird – via Arbeitskraft – in die Gesellschaft eingebaut. Die Gesellschaft dagegen wird – via Geist – in den Körper eingebaut. Nicht wächst der Einzelne in die Gesellschaft hinein, sondern die Gesellschaft wächst in ihn hinein.« »Der einzelne, der der Gesellschaft gegenübersteht, wie wir uns mit Hilfe der klassischen Ästhetik einreden wollen, gibt es nicht. Einerseits gibt es einen aller geistigen Individuierungsmerkmale baren Körper. Andererseits gibt es eine aller individuellen Körpermerkmale bare, strikt gesellschaftliche Person. Daß beides sich in einem Körper findet, ist beileibe kein hinreichender Grund, eine aus Körper und Geist geformte Person zu konstruieren und diese zum souveränen Mitglied einer vermeintlich föderativen Gesellschaft zu erklären. Vielmehr ist alles ganz anders.«

      Es denkt
    • Weiblichkeit, eine Projektion und Chiffre, die – der kollektiven Verleugnung und Verdrängung gesellschaftlicher Fremdbestimmung dienend – nicht die speziellen Besitzwünsche der Männer spiegelt, sondern das allgemeine Kaufbedürfnis stimuliert. Frau, eine Spezies, die ohne Kastrationsangst und Abwehrmechanismen durch die Welt geht, die weiß, daß Erfahren mit Erleiden zu tun hat, und im totalen Selbstverlust die Ahnung einer möglichen Identität gewinnt. Kritische Essays über Frauen und Gesellschaft, Frauen und Literatur, Frauen in der Literatur, Theoretisches, Biographisches und Autobiographisches.

      Elend der Weiblichkeit, Zukunft der Frauen
    • Angesichts eines neuen griffigen Feindbilds, des “rechtsradikalen Deutschland”, ist es doppelt angebracht, die Instrumente der Selbstkritik zu schärfen, damit die Kritik nicht zu einer “unsauberen” Technik, die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen teils nachzuäffen, teils anzuheizen, verkommt. Die Theorie muß den gesellschaftlichen Zusammenhang erarbeiten und die manifesten Gegensätze “gedanklich” zum Verschwinden bringen. Auch die politische Praxis darf sich nicht in der “Abschaffung” der Neonazis erschöpfen, sondern muß eine – als praktische durchaus spalterische – Methode zur Erforschung des Zusammenhangs sein.

      Streitschriften