Unter den frühen Würzburger Professoren der Mathematischen Wissenschaften ragen Athanasius Kircher (1602–1680) und Kaspar Schott (1608–1666) allein schon wegen des Umfangs ihrer Werke heraus. Kircher war 1629 als Professor für Moralphilosophie, Mathematik und Orientalische Sprachen an die Würzburger Universität berufen worden. Dort studierte seit 1629 Kaspar Schott; Athanasius Kircher wurde sein Lehrer. Während Kircher eine Professur am Collegium Romanum erhielt, wirkte Schott nach Beendigung seiner Studien in Palermo, arbeitete dann drei Jahre als Mitarbeiter von Kircher in Rom und wurde schließlich 1655 nach einiger Zeit in Mainz nach Würzburg berufen. Aus den Jahren von 1650 bis 1664 sind zahlreiche Briefe von Schott an Kircher in lateinischer und italienischer Sprache im Archiv der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom erhalten. In ihnen schildert Schott das Entstehen seiner ersten eigenen Werke und seine Bemühungen, Kirchers Werke zu verbreiten. Nur wenige Teile dieser Briefe wurden bisher in wissenschaftlichen Arbeiten ausgewertet und veröffentlicht. In dem vorliegenden Band sind sie nun umfassend transkribiert, übersetzt, kommentiert und mit einschlägigen Abbildungen illustriert worden.
Kaspar Schott Knihy




Im Jahr 1655 wurde Kaspar Schott als Professor der Mathematischen Wissenschaften an die Universität Würzburg berufen. Sein Lebensinhalt war das Sammeln und Verbreiten von Wissen, unterstützt durch ein internationales Netzwerk von Informanten, das er in Würzburg aufbaute. Die hier dargestellten Briefe aus den Jahren 1661 bis 1666 thematisieren vor allem das Vakuum und Kometenerscheinungen. Schott berichtete als Erster über die Magdeburger Versuche von Otto von Guericke und sammelte Informationen über die Experimente von Robert Boyle in England. Diese Erkenntnisse flossen in sein 1664 veröffentlichtes Werk ein. Als Kometenerscheinungen 1664 und 1665 die Menschen beunruhigten, erhielt er von seinem Netzwerk Berichte, die er Stanislaus Lubieniecki für dessen Theatrum cometicum zur Verfügung stellte. Schotts Briefe sind nicht nur eine Antwort auf Fragen und Hinweise auf neue Literatur, sondern auch eine Quelle für persönliche Erlebnisse, Unternehmungen und Pläne. Sie bieten einen lebendigen Einblick in das Leben und Wirken dieses jesuitischen Gelehrten und zeigen, wie er über konfessionelle Grenzen hinweg kommunizierte und Wissen austauschte.
Kaspar Schotts Rechenbüchlein
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Kaspar Schott (1608–1666) war ein bedeutender Professor der Mathematischen Wissenschaften an der Universität Würzburg und verfasste 13 umfangreiche Werke mit etwa 10.000 Seiten zu Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Eines seiner bekanntesten Werke, die 1663 erschienene Arithmetica practica generalis ac specialis, war ein erfolgreiches Rechenbuch für Anfänger. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erkannten die Jesuiten der „Österreichischen Provinz“, dass viele Jungen, die sich um einen Platz in einem Jesuitenkolleg bemühten, in Mathematik und Latein unzureichend vorbereitet waren. Daraufhin beschlossen sie, kurze Rechenbücher in einfacher lateinischer Sprache anzubieten und wählten Schotts Werk als Vorlage. Ein unbekannter Bearbeiter kürzte das Original, und 1707 erschien in Wien die erste Ausgabe von Kaspar Schotts Rechenbüchlein. Bis 1777 wurde es in zahlreichen Ausgaben in ungarischen Druckereien veröffentlicht, die eng mit Jesuitenkollegs verbunden waren. Eine Ausgabe wurde in der Druckerei der jesuitischen Universität in Tyrnau herausgebracht, ergänzt durch interessante Aufgaben. Dieses seltene und weitgehend unbekannte Rechenbuch wird hier als Faksimile angeboten und in deutscher Übersetzung zugänglich gemacht. Anmerkungen kommentieren den Text und stellen Verbindungen zu bekannten historischen Rechenbüchern her. Mit seinen klaren Erklärungen und Problemen bietet es auch heute noch Freude am Rechnen und eignet sich fü