Amüsement zwischen Selbstverwirklichung und Kommerz
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Die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaftsformen und Freizeitverhalten stehen im Fokus des Buches. Es werden acht Beiträge aus Psychologie und Soziologie präsentiert, die verschiedene erlebnisorientierte Freizeitbereiche beleuchten, darunter Massentourismus, Extremsport, Fußball und virtuelle Vergnügen. Die Autoren argumentieren, dass Gesellschaftstypen und Sozialcharaktere durch Freizeitangebote geprägt werden, was zu einer dynamischen Beziehung zwischen gesellschaftlichen Strukturen und individuellen Freizeitpraktiken führt.
Menschen erfinden und produzieren Dinge, durch deren Aneignung sie sich selbst erfinden und produzieren. Dinge und Menschen bilden ein gemeinsames soziokulturelles System: Dinge vermitteln zwischen Menschen. Sie bedingen mit, wie Menschen zueinander in Beziehung treten, nicht zuletzt deshalb, weil Menschen Dinge einsetzen, um dies zu tun. Menschen vermitteln zwischen Dingen, indem sie diese Dinge zu den Ensembles zusammenstellen, aus denen ihre dingliche Umwelt besteht. In einer nicht allzufernen Zukunft werden vielleicht intelligente Dinge schließlich sogar selbständig miteinander interagieren. Wer weiß, wozu sie Menschen dann noch brauchen.
Das Buch bietet eine umfassende Einführung in die Erforschung von - schwerpunkthaft gesellschaftlich-politischen - Einstellungen. In neun Kapiteln werden systematisch Theorie, Messmethodik und Erhebungstechnologie (Konstruktion und Anwendung von Einstellungsskalen), Entwicklung eines Forschungsprojekts (am Beispiel einer umfangreichen Untersuchung), Datenanalyse und Befundinterpretation behandelt. Überlegungen zur ökologischen und sozialisationstheoretischen Perspektive der modernen Einstellungsforschung runden die Darstellung ab. Bei der Erarbeitung des Textes wurde besonderer Wert darauf gelegt, den Forschungsprozess schrittweise und bis hin zu praktischen Details für die Leserinnen und Leser nachvollziehbar zu gestalten. Diesem Ziel dienen auch die zahlreichen Abbildungen und Tabellen, in denen sowohl die theoretischen und methodischen Modelle wie die Verarbeitung der erhobenen Daten anschaulich präsentiert werden. Somit versteht sich das Buch vorab als Anleitung zur Planung und Durchführung eigener Forschungsarbeiten der Leserinnen und Leser. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis bietet einen Überblick über die Einstellungsforschung von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Die Konsumgüterwerbung hat sich - an der Schwelle zum vielfach heraufbeschworenen postmodernen Zeitalter - zu einem eigenständigen Massenmedium, genauer gesagt: zu einem Unterhaltungsmedium für die Massen entwickelt. Die Unterhaltungsfunktion drängt dabei die absatzwirtschaftliche Funktion langsam aber sicher in den Hintergrund. Damit wird die Konsumgüterwerbung aber zu einem kulturschaffenden Medium von verbaler, mehr noch: von visueller Kultur. Sie schafft Kultur, indem sie sich traditionelle Motive aus Literatur und Kunst aneignet und diese ihrem vordringlichen Verwertungsinteresse gemäß umgestaltet. Derart führt sie Traditionen, Sprach- und Sehgewohnheiten verfremdend und entfremdend fort. Sozialwissenschaftlich ist es von Interesse, diesen Umgestaltungsprozeß zu studieren, in dessen Verlauf Muster verbalen und visuellen Erlebens sozialisiert werden. Vor dem Hintergrund dieser Diagnose versammelt der Band 12 exemplarische Fallanalysen von Werbeanzeigen in Publikumszeitschriften. Jede Studie führt an einem jeweils ausgewählten, markanten Beispiel eine spezifische, abgrenzbare Methode der Bild-Text-Interpretation vor, so daß ein repräsentativer Querschnitt möglicher Zugänge zur Dramaturgie und Rhetorik von Werbeanzeigen in Printmedien aus kulturkritischer Sicht entsteht.