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Otto Nigsch

    Bildungsreform zwischen Entfremdung und Emanzipation
    Funktionswandel der VOEST-ALPINE-Stahlstiftung
    Regierung und Gouvernance
    Die Methode Monnet
    • Jean Monnet ist als Inspirator und Organisator die zentrale Figur beim Aufbau eines föderativen Europa. Sein großes Vorhaben war die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa, einer supranational ausgerichteten politischen Einheit auf transatlantischer Grundlage. Die „Methode Monnet“ befasst sich damit, wie es dem Initiator gelungen ist, seine überaus ambitionierten Ideen umzusetzen. Diese besondere Methode wird häufig umschrieben als Technik der Verzahnung der Ereignisse, als Technik der kleinen Schritte auf ein Ziel hin, das selbst nie klar angesprochen wird. Dieser Sichtweise der Methode Monnet entgeht, wie rasch eine solche Methode zu einer Strategie der Täuschung verkommt. Die als Friedensprojekt propagierte Einigung der europäischen Völker war de facto ein erster Schritt zur Globalisierung des US-amerikanischen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells; die supranationalen Ambitionen Monnets verlangten die Eliminierung der Nationalstaaten und des Mitspracherechts von unten. Rückblickend lässt sich die Geschichte der Europäischen Union als „passive Revolution“ (Gramsci) einordnen: eine Transformation der politischen und ökonomischen Strukturen von oben ohne störenden Widerstand von unten.

      Die Methode Monnet
    • Der neoliberale Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft wird oft auf die späten 1970er und frühen 1980er Jahre datiert. Es gibt jedoch überzeugende Gründe, diese Entwicklung bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu verorten, als die USA gezwungen waren, innere Wirtschaftsprobleme durch äußere Expansion zu lösen. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen die USA sowohl zum Wiederaufbau Westeuropas als auch zum riskanten Kalten Krieg mit der Sowjetunion bei. Mit dem Ende des Kalten Krieges konnten sie ihr ökonomisches und kulturelles Modell global durchsetzen. Die Themen Regierung und Gouvernance befassen sich mit der Etablierung amerikanischer Hegemonie, die die Autonomie subalterner Staaten einschränkt. Deren Regierungen sind gezwungen, innerhalb von externen Vorgaben zu agieren, die oft schwer erkennbar sind und durch Begriffe wie Gouvernance und Globalisierung verschleiert werden. Der Untertitel zur Geschichte der bestehenden Ordnung verweist auf die Ambivalenz historischer Darstellungen, die von Machthabern zur Sicherung ihrer Positionen und zur Legitimierung ihrer Handlungen genutzt werden. Korrekturen an offiziellen Geschichtsmythen sind daher als Werkzeuge der Selbstbehauptung der Machtlosen zu verstehen.

      Regierung und Gouvernance
    • Für alle, die in Österreich mit Arbeitsmarktthemen beschäftigt sind, ist die „Stahlstiftung“ ein positiver Begriff, der symbolisiert, dass Personalreduktionen auch schonend durchgeführt werden können. Dies führte dazu, dass andere Großunternehmen mit ähnlichen Herausforderungen sich am Beispiel der Stahlstiftung orientierten und vergleichbare Wege einschlugen. Nach der Gründung diverser Unternehmensstiftungen wurden einige Jahre später Versuche unternommen, das als erfolgreich geltende Modell der Stahlstiftung auf neue Situationen zu übertragen. Der Autor dieser Studie wertete bereits 1997 die kontinuierlich erhobenen Daten der Stahlstiftung von 1994 bis 1997 aus, jedoch ergaben sich aus den statistischen Ergebnissen keine attraktiven Interpretationsperspektiven. Erst die Analyse der Pressemeldungen zur Stahlstiftung von 1987 bis 1998 offenbarte, dass die Gründung von Anfang an umstritten war. Die damaligen Kontroversen zeigen, dass organisatorische Vorgaben Ausdruck höherer Vereinbarungen sind, die die gesellschaftspolitischen Kräfteverhältnisse widerspiegeln. Diese Einsichten sind entscheidend, um das Geschehen auf der operationellen Ebene einzelner Arbeitsstiftungen zu verstehen. Die historisch orientierte Aufarbeitung der Presseberichte nimmt in der Arbeit einen größeren Raum ein und ermöglicht eine detaillierte Nachvollziehbarkeit der Entstehungsgeschichte dieser spezifischen Einrichtung, die den Beginn eines intensiven R

      Funktionswandel der VOEST-ALPINE-Stahlstiftung