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Ulya Vogt-Göknil

    Die Moschee
    Frühislamische Bogenwände
    Sinan
    Geometrie, Tektonik und Licht in der islamischen Architektur
    Die Schrift an islamischer Architektur
    • Die Schrift an islamischer Architektur

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      Schrift und Ornament treten in der islamischen Architektur zwar meist zusammen auf, ihre Bedeutung und Funktion sind aber unterschiedlich. Vor allem von westlichen Architekturhistorikern, welche „die Kalligraphie“ häufig nur als eine weitere Variante des Ornaments betrachten, wurden beide bisher oft nur als Folge oder Kompensation des koranischen Bilderverbots gedeutet, ihre Funktion auf die Ausschmückung von Mihraben, Toren oder Kuppeln reduziert. Die Autorin erkennt jedoch im Reichtum und der Vielfalt der Schrift und des Ornaments in der islamischen Architektur nicht ein Resultat des Verzichtenmüssens des Abbildens, sondern eine abstrahierende Kreativität: Im Koran wird dem Menschen die Größe, Allmacht und Unvergleichbarkeit Gottes gelehrt, die in der Natur und der Gesetzmäßigkeit der Naturerscheinungen und -ereignisse zu erkennen sind. Er ist angehalten, durch Beschauen und Betrachten den Sinn der Geschehnisse zu erfassen. So wird statt individueller Naturbetrachtung bzw. subjektiver Naturdeutung von der menschlichen Vernunft in erster Linie ein Abstraktionsprozess gefordert: eine Reduktion der Vielfalt der sinnlichen Erscheinungen auf bestimmte Grundmuster. So stellen die geometrischen und geometrisierenden Formen, die - immer wieder neu variiert - den Grundbestand des islamischen Ornaments bilden, das Unendliche und die Unwandelbarkeit der kosmischen Gesetze dar. Sie bilden wiederum den - statischen - Rahmen für die Schrift, die vor allem Koranverse wiedergibt, also Gottesworte verkündet - und im Gegensatz zur Ornamentik keinem gestalterischen Grundgesetz unterworfen zu sein scheint. Um dieses Phänomen und die spezifische Bedeutung und Funktion der Schrift an islamischer Architektur zu entschlüsseln, untersucht die Autorin, wann und wo sie erstmals auftrat und welche Innen- und Außenteile der Bauten im Laufe der Geschichte zu ihren Trägern wurden, und beschäftigt sich auch mit der Frage der Gegenwärtigkeit und Lesbarkeit des Geschriebenen. Die Autorin: Die in Zürich lebende Wissenschaftlerin und Architektin gehört weltweit zu den Autoritäten in Fragen islamischer Architektur und hat in verschiedenen Sprachen zahlreiche Standardwerke zu diesem Themenkreis verfasst. Zuletzt erschien von ihr der Titel „Geometrie, Tektonik und Licht in der islamischen Architektur“ (Ernst WASMUTH Verlag, 2003, ISBN 978-3-8030-0628-8).

      Die Schrift an islamischer Architektur
    • Architekturtheorie und -geschichte sind im Abendland entstanden. Auf der Grundlage der hier entwickelten Kriterien beschrieben und interpretiert, wurde die islamische Architektur häufig missverstanden. Über Vergleiche von islamischen mit byzantinischen und Renaissancebauten beschreibt die Autorin in diesem Band die grundsätzlich andere Bedeutung von Geometrie oder Licht im Islam wie deren ganz eigene Erscheinungsformen.

      Geometrie, Tektonik und Licht in der islamischen Architektur