Walter Dostal Knihy






Die Veröffentlichung basiert auf systematischen, sozialanthropologischen Forschungen in bislang unerforschten Regionen des Südwestens Saudi Arabiens (südlicher Hijaz, `Asir). Die Datenerhebungen wurden im Rahmen eines Kooperationsabkommens zwischen dem Institut für Völkerkunde (Universität Wien) und dem Department for Antiquities (King Saud University) zwischen 1979 und 1982 durchgeführt. Ein Team aus drei Österreichern und drei Saudiarabern arbeitete unter der Leitung des Herausgebers an den ethnographischen Untersuchungen. Ergänzend wurden auch Untersuchungen im Jemen, Oman und den Vereinigten Emiraten angestellt, um die regionale und überregionale Signifikanz der Sachkultur zu klären. Die Methodologie der Datenerhebungen wurde durch ethnographische Kartographie geprägt, um den Herausforderungen des raschen Wandels traditioneller Kulturen zu begegnen. Die Wahl der Erhebungsgebiete fiel auf die Regionen südlicher Hijaz und `Asir, die im Einflussbereich vorislamischer Hochkulturen liegen. Zu den Ergebnissen zählen der Nachweis bilateraler Verwandtschaftsnomenklaturen, die auf nicht patrilineare Gesellschaften hinweisen; die Entdeckung eines maritimen Handelsplatzes für Bergstämme; die Darstellung traditioneller Architektur sowie die Analyse des bäuerlichen Kalendersystems, das für landwirtschaftliche Anbauperioden und rites de passage entscheidend ist.
Ethnographica Jemenica
Auszüge aus den Tagebüchern Eduard Glasers mit einem Kommentar versehen
Auf der Grundlage langjähriger Feldforschungen in Arabien liefert Dostal eine fundierte und kritische Untersuchung des Islam. In einer Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse der Qureisch - jenes Stammverbands, dem der Prophet angehörte - erklärt er die folgenreiche Spaltung der frühislamischen Gesellschaft in Omajaden und Abbasiden und die Gründe für das Aufkommen der Schi'a. Anhand einer Rekonstruktion des Weltbilds der aktiven islamistischen Terroristen analysiert Dostal die Kriegserklärung an den nicht-muslimischen Westen. Dass es aber auch eine innerislamische Ablehnung des Terrors gibt, beweisen Qadi al-Hitars Bemühungen um eine Wiedereingliederung ehemaliger jemenitischer Qaída-Kämpfer.

