This seminal work introduces "dialogic personalist philosophy," emphasizing the foundational role of human speech in defining existence. The author, Ebner, presents the idea that language is a miraculous gift from God, shaping human interactions and identity. This first English translation offers readers a profound exploration of how dialogue influences personal and communal life.
Der Band präsentiert ausgewählte Texte von Ferdinand Ebner, einem Pionier des Dialogischen Denkens, und beleuchtet seine Philosophie des "Einander-Gegeben-Seins im Wort". Die Relevanz seiner Gedanken wird durch Verbindungen zu zeitgenössischen Werken wie Jean-Luc Marions "Gegeben sei" unterstrichen und kritisiert die utilitaristische Tausch-Kultur.
Im Sommer 1920 hält sich der österreichische Philosoph Ferdinand Ebner einen Monat lang bei Ludwig von Ficker, dem Herausgeber der Zeitschrift „Der Brenner“ und Entdecker von Georg Trakl, in Mühlau nahe Innsbruck auf. Während dieser Zeit entstand das sogenannte „Mühlauer Tagebuch“, in dem Ebner seine Eindrücke und Gedanken festhält. Ebner schildert seine Freundschaft mit Ficker, die Diskussionen mit verschiedenen Persönlichkeiten aus dem „Brenner-Kreis“, die sich an seinen radikalen Thesen entzünden, und die auf zahlreichen Wanderungen rund um Innsbruck erfahrene Schönheit der Natur, die ihm, dem „Denker des Wortes“, die Grenzen der Sprache aufzeigt. Ein ähnlicher Zweifel befällt ihn bei der Besichtigung von Bildern des Malers Erich Lechleitner, dessen Werk und Persönlichkeit seinen rigorosen Kulturpessimismus in Frage stellen. Ebenso findet sich im Tagebuch eine scharfe Kritik an der katholischen Amtskirche und an den kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnissen der Zwischenkriegszeit. Dem Tagebuchtext angeschlossen ist ein Einzelstellen- und ein Flächenkommentar, in dem biographische, literarische, philosophische, historische u. a. Zusammenhänge erklärt werden.
Ferdinand Ebner fu l'unico filosofo cristiano della scuola della filosofia dialogica. Il centro della sua riflessione si orienta sulla filosofia del linguaggio, ma se ne distanzia per la prospettiva particolare da cui affronta il tema e per la pista decisamente inesplorata che egli percorre, fino a riabilitare l'evento parola. Il suo contributo ha portato verso una reinterpretazione dell'uomo in chiave interpersonale
Es muss also neben der "objektiven" Biologie, die Wissenschaft im eigentlichen Sinne ist und das Leben immer nur als gewordenes nimmt, als eine in der Materie, wenn auch, bei tieferer Besinnung auf das Wesentliche organischer Vorgänge, nicht aus ihr gewordene Erfahrungstatsache, noch eine andere Lehre vom Leben geben - man mag sie, um den Gegensatz zur Wissenschaft zu betonen, eine Subjektive heissen oder, wenn man das will, eine introspektive - die zu erfassen sucht, wie das Leben im Lebendigen diesem selbst und als was es ihm im Bewusstsein gegeben ist und die zuletzt aber in die Ethik mündet
Man kann kein Tagebuch über sein Leben führen, ohne dabei nicht auch sein Leben einer Transformierung zu unterziehen. In unserem Erleben haben wir unser Leben, aber auch die Welt mit der ihr innewohnenden Tendenz zum Chaos. Ein Tagebuch führen ist immer der Versuch, in diesem Chaos zu gestalten. Der Versuch, den Sinn des Lebens zu retten. Denn in dieser Tendenz zum Chaos droht der Sinn des Lebens in jedem Augenblicke verloren zu gehen.