Gottfried Brem Knihy






Kaltblutpferde im Spiegel der Wissenschaft
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Kaltblutpferde vereinen Kraft mit Anmut, und Sanftmut zügelt ihre Stärke. Beginnend mit der frühen Domestikationsgeschichte des Pferdes und einer historischen Annäherung an das schwere Pferd, führt dieses Buch bis ins 20. Jahrhundert zur systematischen Zucht von Arbeitspferden und zu ausführlich beschriebenen aktuellen Zuchtzielen und Zuchtprogrammen. Neben einer Präsentation der heutigen und historischen Kaltblutgestüte werden ausführliche Informationen zu Zuchtgeschichte, Rassestandards, Zuchtzielen und Zuchtprogrammen von Kaltblutpferderassen in Europa und Russland zusammengetragen. Exterieur und Körperbau der Kaltblutpferde werden eingehend beschrieben und erläutert, bis hin zu morphologischen Studien und Stammbaumanalysen in der Kaltblutpferdezucht mit besonderer Berücksichtigung des österreichischen Norikerpferdes und den Fellfarben mit ihren genetischen Grundlagen. An exemplarischen Fällen werden wichtige wissenschaftliche Konzepte der Erhaltungszucht und ihre praktische Relevanz anhand der spanischen Pferdezucht und des Murinsulaners in Ungarn aufgezeigt. Auch Gesundheitsprobleme bei Kaltblutpferden und Erbfehler wie der PSSM-Komplex werden behandelt. Ein wesentlicher Teil des Bandes widmet sich der Nutzung von Kaltblutpferden zur Arbeit sowie zur Milch- und Fleischgewinnung. Das Buch schließt mit der Verwendung des Kaltblutpferdes im 21. Jahrhundert und Überlegungen zu seiner Zukunft.
Im Jahr 2016 gedachte die Gemeinde der Biowissenschaftler der Veröffentlichung der grundlegenden Arbeit des Brünner Mönches Gregor Mendel (1822–1884) Versuche über Pflanzen-Hybriden, in der die Grundlagen für die moderne Vererbungsforschung gelegt wurden. Nach der Wiederentdeckung der Mendelschen Regeln und der entsprechenden Publikation 1900 entwickelte sich die Genetik als wichtiger Zweig der Biologie. Der Band behandelt sowohl die Quellen und Anregungen für Mendels wissenschaftliche Arbeit unter neuen Gesichtspunkten als auch den Ablauf und die Hintergründe der „Wiederentdeckung", deren Geschichte aufgrund neuer Dokumente um weitere Aspekte bereichert werden kann. Darüber hinaus zeigt der Band die Erfolge der auf Mendel fußenden Genetik in verschiedenen Bereichen wie Pflanzenzüchtung, Biopharmazie und Veterinärmedizin. Er verweist aber auch auf die Nicht-Mendelsche Genetik und zeigt weitere Themenfelder gegenwärtiger Forschungen in den Lebenswissenschaften im Kontext ihrer historischen Voraussetzungen auf.
Tierzucht und Tiermedizin haben sich in über zehn Jahrtausenden parallel entwickelt. Ohne die eine gäbe es die andere nicht. Hinweise auf Erbfehler bei Tieren finden sich erst relativ spät. Dagegen spiegelte sich im Humanbereich die Erbfehlerproblematik bereits viel früher wider und führte zur umstrittenen Eugenik. Seit einigen Jahrzehnten beobachten wir in der Tiermedizin eine deutliche Verlagerung der Schwerpunkte. Der Trend geht im Nutztierbereich von der Einzeltiertherapie hin zur Herden- und Bestandsbetreuung, und in der Kleintier- und Pferdemedizin entwickeln sich bei der medizinischen Versorgung Standards, die sich an therapeutischen Möglichkeiten der Humanmedizin orientieren. Es scheint, dass Nutztiere im tierärztlichen Wirken in den Hintergrund geraten, wenn die Kleintiermedizin in den Vordergrund rückt. Die Diagnose von Erbfehlern bei Nutztieren und deren Bekämpfung sowie Bestrebungen zur genetisch züchterischen Optimierung von Krankheitsdispositionen müssen sich gegen diesen Trend behaupten. Daher zeigt der Band aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich von Tierzucht und Tiermedizin auf, die von der vollständigen Sequenzierung von Nutztiergenomen über die physiologische Analyse der Wirkungen von Erbschäden bis zu Krankheitsmodellen für die Humanmedizin reichen