Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht
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Thomas Dieterich hat die Rechtsentwicklung der Nachkriegszeit bis 2000 in verschiedenen Funktionen der Arbeitsgerichtsbarkeit erlebt: als Student, Werkstudent, Referendar, Richter und schließlich Präsident des Bundesarbeitsgerichts. Zudem war er Richter am Bundesverfassungsgericht, Politikberater und Schiedsrichter des DGB. In seiner Autobiografie reflektiert er über diese Zeit und beleuchtet den Wandel von Rechtsüberzeugungen und Rechtspraxis während seiner beruflichen Laufbahn. Besonders interessiert ihn die Rolle des Richters bei der Rechtsfindung und die Bedeutung von „Vorverständnis“, politischen und religiösen Bindungen sowie dem wissenschaftlichen Diskurs. Er untersucht, was die richterliche Unabhängigkeit gefährdet, anhand von Streitfällen und Grundsatzentscheidungen, an denen er beteiligt war. Über sein Privatleben berichtet er nur, soweit es für das Verständnis seiner richterlichen Tätigkeit relevant ist, mit einer Ausnahme: Die Erlebnisse des etwa zehnjährigen Jungen als Pimpf und Flüchtling in den Jahren 1944/45 werden ausführlich geschildert. Die Autobiografie richtet sich nicht nur an Juristen, sondern an alle, die an der Entstehung von Rechtsüberzeugungen und deren Umsetzung interessiert sind. Sie bietet einzigartige Einblicke in das Arbeitsleben eines Richters und ist ein wertvoller Beitrag zur Funktionsweise des Rechtsstaats und zur Nachkriegsgeschichte.
Der „Erfurter“ erläutert über 40 wichtige arbeitsrechtliche Gesetze für den Rechtsalltag und bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Meinungsstand zu wesentlichen Normen des Arbeitsrechts. Neben eigenen Ansätzen und Vorschlägen zu offenen Fragen werden auch die Auswirkungen des Sozialversicherungs- und Steuerrechts berücksichtigt. Die jährliche Neuauflage ersetzt eine gesamte Bibliothek zum nationalen Arbeitsrecht in einem Band. Renommierte Autorinnen und Autoren kommentieren alle relevanten Rechtsvorschriften, darunter GG, AEUV, ArbGG, BGB, SGB und viele mehr. Die 24. Auflage bringt den Kommentar auf den Stand vom 1. September 2023 und berücksichtigt zahlreiche höchstrichterliche Entscheidungen des BAG und des EuGH sowie richtungweisende Instanzgerichtsurteile. Aktuelle Themenschwerpunkte sind das Nachweisgesetz, die Folgen von Mindestlohnänderungen, die Entscheidung zur Arbeitszeiterfassung, das neue Hinweisgeberschutzgesetz, Änderungen im SGB II und III sowie zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Der Kommentar überzeugt zudem mit einem umfangreichen Register und richtet sich an Richter, Anwälte, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen, Personalabteilungen, Verbände, Gewerkschaften und Betriebsratsmitglieder.
Prof. Dr. Ulrich Zachert gehörte zu den großen deutschen Arbeitsrechtlern. Vor allem zur Koalitionsfreiheit, zum Tarifvertragsrecht, zur betrieblichen Mitbestimmung und der Unternehmensmitbestimmung hat er umfangreich publiziert. Sein Schriftenverzeichnis legt davon ein beredtes Zeugnis ab. Angeregt durch und Bezug nehmend auf das Wirken Ulrich Zacherts untersucht die Gedächtnisschrift in 46 Beiträgen von 56 Autorinnen und Autoren die verschiedensten Aspekte des supranationalen und des nationalen Arbeitsrechts, dort vor allem das vertragliche und kollektive Arbeitsrecht. Bei den arbeitsrechtlichen Fragen werden besonders die verfassungsrechtlichen, rechtsvergleichenden und sozialwissenschaftlichen Perspektiven behandelt. Den namhaften Autorinnen und Autoren gelingt es deutlich zu machen, dass Ihre Beiträge einerseits Resonanz der wissenschaftlichen Lebensleistung Ulrich Zacherts sind, diese zugleich aber auch weiterentwickeln. Sie zeigen damit auch, in wie vielen Bereichen Ulrich Zachert in seinem sehr produktiven wissenschaftlichen Leben tätig war.