Die "Historische Kommission zu Berlin" betreibt die Erforschung der Landesgeschichte und der Historischen Landeskunde Berlin-Brandenburgs bzw. Brandenburg-Preußens in Form von wissenschaftlichen Untersuchungen, Vorträgen, Tagungen und Veröffentlichungen sowie durch Serviceleistungen. Dabei kooperiert die Kommission auch mit anderen Institutionen und begleitet wissenschaftliche und praktische Vorhaben von allgemeinem öffentlichen Interesse. In der Schriftenreihe werden die Ergebnisse der einzelnen wissenschaftlichen Projekte der Kommission veröffentlicht.
Merith Niehuss Knihy




Familie, Frau und Gesellschaft
Studien zur Strukturgeschichte der Familie in Westdeutschland 1945–1960
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches erlangte die Familie in Deutschland eine nahezu verklärende Bedeutung. Fast jeder hatte Tote und Vermisste zu beklagen, Besitz bedeutete nichts mehr, und die Menschen besannen sich auf die verbliebenen zwischenmenschlichen Beziehungen. In den fünfziger Jahren stabilisierten sich die familiären Verhältnisse, die Phase des wirtschaftlichen Wiederaufbaus mündete in die vollbeschäftigte Wohlstandsgesellschaft der sechziger Jahre. Merith Niehuss untersucht die Familie in der Zeit von 1945 bis 1960 und analysiert ihre soziale und gesellschaftliche Befindlichkeit aus mehreren Blickwinkeln. Sie greift das Phänomen der Wohnraumnot auf und thematisiert die städtebaulichen und architektonischen Konzeptionen in ihrer Wirkung auf die Nachkriegsfamilien. Sie untersucht Art und Verlauf der Erwerbstätigkeit im Leben der Ehefrauen und Mütter und beschreibt ihren Einfluss auf die Institution Familie. Und sie stellt das generative Verhalten der Familien dar und zeigt, dass in den sechziger Jahren eine neue Generation Frauen heranwächst, deren Vorstellung von Familie sich von der ihrer Mütter gänzlich unterscheidet.
Der Band versammelt, wie reihenüblich, alle wesentlichen Quellen der politischen Geschichte dieser Zeit, von den Konferenzen der großen Drei über das Schicksal Deutschlands bis zur Rechtfertigung der DDR über den Einmarsch in die Tschechoslowakei. Fragen von Wirtschaft und Gesellschaft wird breiter Raum gewährt. Gerade aufgrund dieses Alltags-Aspektes richtet sich der Band nicht nur an Schüler und Studenten, sondern auch an all jene, die eigenes Erleben historisch reflektieren wollen.
Zwischen Seifenkiste und Playmobil
- 160 stránok
- 6 hodin čítania
Das 20. Jahrhundert war ein bewegtes Jahrhundert mit zwei Weltkriegen, mehreren schweren Wirtschaftskrisen, mit zwei Diktaturen und einer langen Phase deutsch-deutscher Teilung. Kinder haben das alles mit erlebt und mit erlitten und – obwohl man sich einig ist, dass während der Kindheit die wichtigste Phase der Sozialisation erfolgt – blieb das kleinste Mitglied der Gesellschaft bis jetzt historisch weitgehend unerforscht. Von den stark ausgeprägten Klassenunterschieden während der Kaiserzeit über die Erfahrungen mit Diktatur, Zerstörung und Tod im 'Dritten Reich' bis zur Sozialisation durch Fernseher und Computer in der heutigen Zeit stellt Merith Niehuss die Geschichte der Kindheit im 20. Jahrhundert dar. Ein Blick in die ehemalige DDR darf dabei natürlich nicht fehlen. Die zahlreichen zeitgenössischen Fotos verdeutlichen eindrucksvoll den Wandel, den Familie und Alltag, Schule und Freizeit im Laufe des 20. Jahrhunderts in Deutschland erfahren haben.