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Robert Stockhammer

    Welt - Erde - Globus
    Leseerzählungen
    Grenzwerte des Ästhetischen
    Kartierung der Erde
    Ruanda
    Zaubertexte
    • Zaubertexte

      Die Wiederkehr der Magie und die Literatur 1880–1945

      Die vermeintlich „entzauberte Welt“ ist voller Zauber: Ausgerechnet um 1900 erlebt der Versuch, die verschiedensten Phänomene unter dem Schlüsselwort „Magie“ zu bündeln, eine Hochkonjunktur. Das Wort faßt nicht nur die Praktiken des allerorts wuchernden Okkultismus und der schriftlosen Gesellschaften, denen vielbeachtete enthnologische Forschungen gelten. Als „magisch“ erscheinen vielmehr auch die neuen technischen Übertragungs- und Speichermedien, die Radioaktivität und die Hypnose. Die Rekonfiguration der „Magie“ macht Karriere, weil sie die Versöhnung der gegenstrebigen Tendenzen von technischer Zweckrationalität und mystischer Irrationalität verspricht. Um 1800 vor allem in Frankreich und England entwickelt, erreicht sie in Deutschland ihren Höhepunkt in der Zeit der Weimarer Republik, um im Nationalsozialismus entscheidend transformiert zu werden. Die Literatur partizipiert an dieser Konstellation in doppelter Weise: zum einen, indem sie in magischen Romanen (z. B. von Huysmans, Stoker, Meyrink und Thomas Mann) davon erzählt, zum anderen, indem sie ihr (z. B. bei Mallarmé, Yeats, Hofmannsthal und Roussel) eine spezifische Form der poetischen Sprachmagie zu entwinden versucht.

      Zaubertexte
    • Ruanda

      Über einen anderen Genozid schreiben

      In Ruanda wurden 1994 mindestens 800 000 Menschen ermordet. Im vorliegenden Essay stellt sich Robert Stockhammer der Aporie, daß Vergleiche des Genozids in Ruanda mit der Shoah ebenso problematisch wie unvermeidbar sind. Die Studie lotet deshalb den Vergleichs druck aus, der auf dem Schreiben über diesen »anderen« Genozid in Ruanda lastet. Untersucht werden Bücher, die Afrikaner und Europäer seither darüber geschrieben haben, darunter viele literarische Texte, jedoch auch Zeugnisse von Überlebenden und Reportagen. Statt die Rede vom »Unsagbaren« zu wiederholen, beschreibt diese philologische Studie die Bedingungen der Sagbarkeit. Ein kurzer Abriß zur Geschichte Ruandas seit seiner Kolonialsierung durch das Deutsche Reich steht voran.

      Ruanda
    • Grenzwerte des Ästhetischen

      • 142 stránok
      • 5 hodin čítania

      Chaos, Ekel, Magie, Wahnsinn...: Das sind nicht Grenz- oder Randphänomene des ästhetischen (wie etwa das Häßliche), sondern Grenzwerte, zu denen das ästhetische immer wieder strebt – ohne sie doch erreichen zu dürfen, um seinen Charakter als ästhetisches nicht einzubüßen. Indem sich die Rhetorik, Poetik und Ästhetik, aber auch die Literatur selbst permanent an solchen Kategorien abarbeiten, erweisen sie sich als zentrale kulturwissenschaftliche Disziplinen. Denn die Reflexion auf die besonderen Bedingungen der Literatur und der anderen Künste ist dabei untrennbar verbunden mit der Bezugnahme auf andere Felder des Wissens und Handelns. – Die Beiträge dieses Bandes gelten jeweils einem dieser Stichwörter, verstehen sich jedoch nicht als begriffsgeschichtliche Artikel, sondern konzentrieren sich auf ausgewählte Paradigmen.

      Grenzwerte des Ästhetischen
    • Welt - Erde - Globus

      Zur Philologie der Erdliteratur

      Was meinen wir, wenn wir von Welt, Erde und globalen Problemen sprechen? Unter den Schlagwörtern Globalisierung und Anthropozän werden lebhafte Debatten geführt, die das Ganze dessen betreffen, was wir Welt nennen. Robert Stockhammer erkundet, wie viel Verschiedenes und Disparates unter einer Welt verstanden werden kann. Seine Auseinandersetzung umfasst literarische und philosophische Texte sowie Dokumente aus Geographie, Karten, Globen und Fotos. Die präsentierten Materialien und Lektüren reichen von historischen Beispielen wie Thomas More und Kant bis hin zu Borges und Ponge und machen die systematische, textorientierte und historische Dimension von Weltkonstruktionen greifbar. Diese Dimensionen sind ineinander verschränkt und unterschiedlich gewichtet. Diskussionen umfassen Formationen der Globalisierung in historischer Tiefenschärfe, wie die Kopplung von Schiff und Schrift ab 1500 und von Draht und Daten seit 1860, sowie mögliche Datierungen des Anthropozäns. Der zentrale Essay hinterfragt den Umgang mit dem Wort Welt und betont sein spannungsgeladenes Verhältnis zu den vermeintlichen Synonymen Erde und Globus. Stockhammers Unternehmungen verstehen sich als kritischer Gegenentwurf zum Konzept der Weltliteratur und als theoretisch weitreichender Entwurf einer Neukonzeption von Literatur, die künftig als Erdliteratur bezeichnet werden kann.

      Welt - Erde - Globus
    • Erdliteratur

      Zur kritischen Beobachtung von Weltkonstruktionen

      Die Auseinandersetzung mit den Begriffen Welt, Erde und globalen Problemen wird unter den Schlagwörtern Globalisierung und Anthropozän lebhaft diskutiert. Robert Stockhammer untersucht, wie unterschiedlich diese Begriffe verstanden werden können, indem er literarische und philosophische Texte sowie geographische Dokumente, Karten und Fotos heranzieht. Die präsentierten Materialien reichen von historischen Beispielen wie Thomas More und Kant bis zu Borges und Ponge und verdeutlichen die komplexen Konstruktionen von Welt, die historisch und textlich miteinander verwoben sind. Diskutiert werden auch historische Formationen der Globalisierung, wie die Verbindung von Schiff und Schrift seit 1500 und von Draht und Daten seit 1860, sowie mögliche Datierungen des Anthropozäns. Der zentrale Essay hinterfragt den alltäglichen Gebrauch des Begriffs Welt und beleuchtet dessen Spannungsverhältnis zu Erde und Globus. Stockhammers Ansatz bietet einen kritischen Gegenentwurf zur Weltliteratur und skizziert eine Neukonzeption von Literatur, die als Erdliteratur bezeichnet werden könnte. Der Schuber enthält zusätzlich Materialien zur kritischen Beobachtung von Weltkonstruktionen und ermöglicht durch eine Onlineansicht den Zugang zu weiteren Inhalten.

      Erdliteratur
    • 1967

      Pop, Grammatologie und Politik

      67 statt 68: für einen erweiterten Begriff der Politik. Zu 68 gibt es nichts mehr zu sagen. Aus dem „Ereignis“ ist wahlweise ein „Gegenstand der Geschichtswissenschaft“ oder ein „Mythos“ geworden; die Übertreibungen sind zurückgenommen, die Irrtümer korrigiert. Vielleicht aber hat schon 68 selbst, nicht erst seine Nachgeschichte, einen seinerzeit entwickelten Begriff der Politik wieder verkürzt, indem es die radikalen Experimente in Kunst, Alltag und Theorie aus dem Feld des Politischen ausgrenzte, zu dem sie 1967 noch gehörten. Dieses Buch (re)konstruiert daher einen Zusammenhang von literarischen und theoretischen Texten, von Popmusik, Filmen, Aktionen und Grammatologie aus dem Jahr 1967 und schlägt vor, daraus eine alternative Chiffre abzuleiten: 67 als „Sondierung der Basisstruktur der Sprache“ – und damit als Arbeit an den Grundlagen des Politischen überhaupt.

      1967
    • Afrika ist kein schriftloser Kontinent, schon gar nicht, wenn man seine Nordküste miteinbezieht: In Alexandria entwickelten sich vor mehr als zwei Jahrtausenden Verfahren des Umgangs mit Schriften, die heute Philologie heißen. Robert Stockhammer diskutiert Beiträge zur afrikanischen Philologie, von Herodot über Augustinus bis Saro-Wiwa und Coetzee: Epen, Romane, Reiseberichte, historische, philosophische und rhetorische Traktate. Dabei zeigt sich unter anderem, dass Afrika jenseits von geographischen Festlegungen ein Schauplatz von Globalisierungsprozessen war und ist, die von philologischen Praktiken ebenso befördert wie reflektiert werden.

      Afrikanische Philologie
    • Grammatik

      Wissen und Macht in der Geschichte einer sprachlichen Institution

      Grammatik gilt als eine langweilige, verknöcherte Angelegenheit – Fragen wie diejenige, ob man downgeloadet oder gedownloadet sagt, werden jedoch nicht nur von professionellen Linguisten durchaus leidenschaftlich diskutiert. Robert Stockhammers Buch legt den Schwerpunkt auf die Geschichte des Wissens der Grammatik, das solche Entscheidungen zu fällen beansprucht. Dieses Wissen ist seit der Antike auch Macht, die vor allem in der Regulierung des Fremden mit den Mitteln der Schrift ausgeübt wird. Stockhammers faszinierende Studie hält nicht nur für Literatur- und Kulturwissenschaftler spannende Einsichten bereit.

      Grammatik