Sehen und Gesehenwerden, Vorführen und Verführen gehören zu den dringlichen Zielen des globalisierten Menschen. Um unwiderstehlich zu wirken, unterwerfen die Menschen des 21. Jahrhunderts den Körper einem rigorosen Gestaltungsimperativ. Schönheit wird nach den Vorgaben eines Selbstbildes im Kopf konstruiert, das sich an glamourösen Vorbildern aus Jugend- und Subkulturen orientiert - an Sport, Werbung, Medien, Film und Pop. Mode und Kleidercode verrieten schon immer, was in einer Gesellschaft gerade als wertvoll gehandelt wird. Der designte Körper hat heute aber Hochkonjunktur. Das beweist der unglaubliche Aufwand an Energie, Zeit, Disziplin und Geld, den viele zur Herrichtung des vollendeten Bodys treiben. Pia Reinacher beobachtet die Verwandlungen des Kleidercodes, das Spiel des globalisierten Menschen mit der Mode. Sie verfolgt die Spuren des Mode- und Kleiderdiskurses quer durch Bücher und Zeitschriften und zeigt, wie schwerelos Kleidermythen und Moden in den Werken moderner Schriftsteller wie Wilhelm Genazino, Marlene Streeruwitz, Christian Kracht, Charlotte Roche, Ralf Rothmann, Truman Capote oder Ian McEwan und vieler anderer eingelagert sind.
Pia Reinacher Knihy





"Als wäre er ein anderer gewesen"
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Bekannt geworden ist Arnold Stadler nicht erst durch den Georg-Büchner-Preis, der ihm vor allem wegen des lakonischen und ironischen Tons seiner Romane verliehen worden ist. Die erste nachdrückliche und prominente Empfehlung zu seinen Werken kam 1994 von Martin Walser. Durch Stadlers unverwechselbare Sprache, die Verknüpfung autobiografischer und historischer Perspektiven und den „Ernst“ seines Humors wurde er zu einem der bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur. Das vorliegende Autorenbuch widmet sich Stadlers umfangreichem Werk. Es versammelt Originaltexte von Kollegen und Literaturwissenschaftlern, Reden, Gespräche, Einsprüche und Rezensionen.
Liebe, Lüge, Libertinage
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Unser Liebesleben: „Verführung, Verzückung, Das erste Mal, Wollust, Begierde, Täuschung, Trugbild, Lüge, fortissimo, Junges Mädchen, alter Mann, Pornographie, Grenzüberschreitung, Verfallsdatum“ - gezeigt an den „Fallbeispielen“ der Literatur. Wenn die Passionen der Liebe an die Grenze des Sagbaren führen - dann ist die Literatur zur Stelle, um ihre Geschichten zu erfinden. Schriftsteller sind Spezialisten der Seelenzergliederung und seit jeher von den Versuchsanordnungen der Liebe elektrisiert. „Liebe, Lüge, Libertinage“ ist eine anschauliche Entdeckungsreise durch die zeitgenössische Literatur. Pia Reinacher erkundet die Liebe und wirft zugleich ein neues Licht auf berühmte Romane: von Maquerite Duras, Michel Houllebecq, Bodo Kirchhoff, Zeruya Shalev, Gabriel Garcia Marquez, Mario Vargas Llosa, Philip Roth, Martin Walser, Elfriede Jelinek, A. L. Kennedy - und vielen anderen.
Neben die ältere Generation der kritisch-patriotischen Dichter der Nach-68er stellte sich in den 90er Jahren eine junge Garde von Schweizer Autoren. Ihr literarisches Herz schlägt für die Großstadt, für Liebe und Partnerstress. Pia Reinacher verfolgt die Fährten der helvetischen Schriftsteller am Ende des 20. Jahrhunderts und zeichnet eine Karte der heutigen Schweizer Literatur.
Kleider werden im literarischen Text zu komplizierten Zeichensystemen, die eine verzifferte Botschaft zur Identität eines Protagonisten, zu seinem Rollenverhalten und zu seinen spezifischen Beziehungsmustern transportieren. Die vorliegende Untersuchung stellt fest, dass Kleider sowohl bei Keller wie bei Walser eine zentrale Funktion innerhalb der Textstruktur einnehmen. Beide Autoren bearbeiten dieses Instrument aber ganz unterschiedlich und markieren damit zwei gegensätzliche Positionen im Spannungsfeld literarischer Kleidertradition.