In den letzten Jahren nimmt die Bedeutung der Corporate Governance-Thematik deutlich zu. Dennoch wird die Diskussion um allgemein gültige Corporate Governance-Grundsätze hauptsächlich anhand von (börsenkotierten) Aktiengesellschaften geführt und entsprechende Kodizes orientieren sich vor allem an diesen. Auf die spezifischen Besonderheiten anderer Unternehmensformen wird selten bis gar nicht eingegangen. Dabei sind diese essentiell und bedingen – namentlich was die Genossenschaft anbelangt – eine spezifische gestalterische Einfärbung der Corporate Governance. Basierend auf einem transdisziplinären und multiplen Methodenansatz erarbeitet die vorliegende Monographie die spezifischen Anforderungen an eine moderne Corporate Governance für Genossenschaftsunternehmen. Die Erkenntnisse münden in das 'Modell der integrierten Corporate Governance bei Genossenschaften', dessen Inhalte entlang des Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance skizziert werden. Die Monographie untersucht zudem, ob und inwiefern diese Corporate Governance-Anforderungen weiter differenziert werden müssten. Besonderes Augenmerk gilt hierbei den Herausforderungen für Unternehmen, die in Gruppenstrukturen eingebunden sind, und solchen, die sich aufgrund bestimmter Kriterien (z. B. Unternehmensgrösse) von kleineren, im Markt weniger exponierten Unternehmen abheben. Die erarbeiteten Erkenntnisse können Genossenschaftsunternehmen als Leitlinien zur Erarbeitung bzw. Ergänzung der eigenen, genossenschaftlichen Corporate Governance dienen, sie können aber auch Basis für die Erarbeitung von Empfehlungen für eine standardisierte Corporate Governance für Genossenschaftsunternehmen sein und schliesslich Gedankenanstoss zu einer generell differenzierten Corporate Governance bilden.
Franco Taisch Knihy






Prof. Dr. Franco Taisch, Ordinarius für Wirtschaftsrecht und leitender Direktor des Instituts für Unternehmensrecht an der Universität Luzern, erläutert in diesem Leitfaden, wie Genossenschaften sich als wertbasierte Unternehmen organisieren können, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Angesichts der aktuellen und zukünftigen ökonomischen sowie rechtlichen Rahmenbedingungen benötigen sie geeignete Steuerungsinstrumente und -prozesse. Der Autor, der als Forscher, Berater, Praktiker und Verwaltungsrat der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft tätig ist, beschreibt und entwickelt diese Ansätze. Der Leitfaden basiert auf dem Buch „Genossenschaftsgruppen und deren Steuerung“ (2009) und zeigt auf, wie Genossenschaftsunternehmen über das internationale UNO-Jahr der Genossenschaften 2012 hinaus ein nachhaltiges Erfolgsmodell bleiben können. Taisch vermittelt, dass Genossenschaften sich als Unternehmen mit einem klaren Wertefundament positionieren müssen, um auch in einem sich wandelnden wirtschaftlichen und regulativen Umfeld erfolgreich zu agieren. Der Leitfaden bietet eine prägnante und verständliche Darstellung der notwendigen Schritte und Strategien, die Genossenschaften ergreifen sollten, um ihre Relevanz und ihren Erfolg langfristig zu sichern.
Die diesjährige Nobelpreisträgerin Elinor Oström hat mit einem interdisziplinären Ansatz belegt, dass die Handlungsmotive in der Wirtschaft komplexer sind als die Maximierung des eigenen Nutzens und dass Genossenschaften hier zwischen Markt und Staat eine wichtige Rolle einnehmen. Genossenschaftsunternehmen stehen erfolgreich für einen mehrfachen Nutzen und haben entsprechend hohes Potential. Die Steuerung von Genossenschaftsgruppen ist jedoch komplex. Die vorliegende Monographie untersucht mit einem interdisziplinären Ansatz diese Steuerung von Genossenschaftsgruppen. Sie entschlüsselt den zugrunde liegenden genetischen Code einer Genossenschaftsgruppe und liefert Antworten zur Basis und der Ausgestaltung der einheitlichen Leitung. Sie bietet anhand eines einfachen Führungskreislaufes Lösungen zu den zentralen Steuerungsthemen Strategie, Corporate Governance, Finanzierung, Internes Kontrollsystem, Risikomanagement und Strukturveränderung und erläutert die normativen Steuerungsmechanismen gruppeninterner Verfassung, Weisungsarchitektur und Verträge. Das hohe Potential von Genossenschaftsgruppen bedarf zukunftsorientierter genossenschaftsspezifischer Rahmenbedingungen, wofür diese Monographie eintritt.