The contributions in this volume examine literary and other texts as well as cultural and political discourses in relation to issues of identity formation and dis-formation, of self and society and of the socially local within the global. All these issues come into play through the exploration of the fantasmatic space of mutual mis-recognition and mythmaking between coloniser and colonised, between ‘Africa’ and ‘Europe’.
Im Kontext derzeitiger Migrationsbewegungen aus Afrika nach Europa sowie ins südliche Afrika werden Migranten und Flüchtlinge bei Grenzübertritten verschärften Regelungen und in Aufnahmeländern sozialer Exklusion oder auch xenophoben Übergriffen ausgesetzt. Aufgrund nationalstaatlicher, kultureller und ethnischer Zuschreibungen oder angenommener Differenzen werden oft Grenzziehungen zwischen einem ‚Wir‘ und den ‚Anderen‘ vorgenommen. Der Band versammelt vierzehn wissenschaftliche Beiträge, die untersuchen, wie und welches Wissen über Migration, Flucht und Grenzen in der Literatur, Translation und in unterschiedlichen kulturellen Kontexten hergestellt und verhandelt wird.
Im Zeitalter der Globalisierung und nach der kulturwissenschaftlichen Wende verdient eine Auseinandersetzung mit den Bedeutungsdimensionen der Magie und Sprache in der Literatur im Kontext afrikanisch-europäischer Beziehungen erneute Aufmerksamkeit. Untersucht wird deshalb die Wahrnehmung von Praktiken der Magie und sprachlichen Handlungen in verschiedenen Gesellschaften. Unterliegt sie kulturellen Deutungsmustern? Wie interpretiert der nach Afrika reisende Europäer Lebensweisen dortiger Einwohner wie etwa in Texten von Ilija Trojanow (Ostafrika), Olaf Müller (Namibia), Yoko Tawada oder Ruth Weiss (Südafrika)? Wie bewertet er Rituale und magische Praktiken in Kenia (Loesch), wie blutige Auseinandersetzungen in Ruanda (Bärfuss, H. C. Buch) oder sprachliche Handlungen wie die der Namensgebung? Eine andere Umsetzung finden Magie und Sprache im europäischen Kontext, von der Rolle des Sprachmagiers bei Thomas Mann, Joseph Roth und Johannes Bobrowski bis zur Sprachmagie im Sinne Benjamins, als Beschwörung bei Paul Celan, im magischen Denken bei Alissa Walser und als Entzauberung bei Wolfgang Koeppen. Dieser Band präsentiert Ergebnisse der Tagung «Magie und Sprache», die im April 2011 an der Universität Pretoria in Südafrika stattfand.
Die komplexe Beziehung von Geschichte, Sexualität und Tod in Heiner Müllers Werk wird besonders in den seit 1970 veröffentlichten Stücken offensichtlich. Dabei wird die Frage nach der Bedeutung und dem Stellenwert des Individuums wesentlich, im Gegensatz zu einer marxistischen Auffassung, in der das Subjekt der Körperlichkeit zum subjektiven Faktor reduziert wird. Das Prinzip der Körperlichkeit versus dem Prinzip der Idee entspricht in Müllers Theater der Kategorie des Weiblichen bzw. der Kategorie des Männlichen. Letztere umfasst dabei Ideen, Konzepte und Begriffe wie Arbeit, Geschichte und Rationalität, wogegen die Kategorie des Weiblichen an die Einheit von Geburt und Tod gebunden ist.