Politisch-Historisches in literarischer Form
Zu Günter Grass’ Roman Ein weites Feld
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Die Untersuchung bietet einen VORBERICHT zur Publikations-Vorbereitung und umfasst die Einbeziehung des Autors sowie eine Reihe von Beispielen der zeitlich gestaffelten Presse-Reaktion. Diese Reaktionen, stark politisch geprägt, lassen die Literarizität des Romans in den Hintergrund treten. Der Teil mit dem Titel INTERPRETATIONS-VERSUCHE erläutert die verwendete Interpretations-Methodik. Ein zentraler Aspekt des interpretativen Vorgehens ist das kritische Einbeziehen bereits vorliegender Arbeiten, gefolgt von einem detaillierten Überblick über die Forschungslage zum Roman-Komplex. Die TEXTUNTERSUCHUNG folgt dem Erzählvorgang und verdeutlicht Grass’ erzählerisch-konstruktive Organisation der mit Fontanes Aktivierung dargestellten Zeit-Geschehnisse. Fontanes 'Verlebendigen' ermöglicht ein literarisierendes Erzählen, das historische und gesellschaftliche Räume einbezieht. Zudem wird das problematische Verhältnis von Literatur und Politik (Zensur) in Deutschland thematisiert. Grass nutzt Fontanes Antisemitismus, um die 'Abwickel'-Tätigkeit mit NS-Maßnahmen gegen Juden zu parallelisieren. Dadurch erscheint die von der Treuhandanstalt betriebene Auflösung des 'Volkseigentums' als verbrecherisch. Dies bildet die Grundlage für Grass’ kritische Sicht auf die Vereinigungs-Vorgänge, wie sie hier literarisch präsentiert werden.