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Gerd Labroisse

    Literarische Tradition heute
    DDR-Schriftsteller sprechen in der Zeit
    Günter Grass
    Heiner Müllers "Endzeit" oder Wie die Wirklichkeit den Schriftsteller verrät
    Im Blick behalten
    Politisch-Historisches in literarischer Form
    • Politisch-Historisches in literarischer Form

      Zu Günter Grass’ Roman Ein weites Feld

      • 310 stránok
      • 11 hodin čítania

      Die Untersuchung bietet einen VORBERICHT zur Publikations-Vorbereitung und umfasst die Einbeziehung des Autors sowie eine Reihe von Beispielen der zeitlich gestaffelten Presse-Reaktion. Diese Reaktionen, stark politisch geprägt, lassen die Literarizität des Romans in den Hintergrund treten. Der Teil mit dem Titel INTERPRETATIONS-VERSUCHE erläutert die verwendete Interpretations-Methodik. Ein zentraler Aspekt des interpretativen Vorgehens ist das kritische Einbeziehen bereits vorliegender Arbeiten, gefolgt von einem detaillierten Überblick über die Forschungslage zum Roman-Komplex. Die TEXTUNTERSUCHUNG folgt dem Erzählvorgang und verdeutlicht Grass’ erzählerisch-konstruktive Organisation der mit Fontanes Aktivierung dargestellten Zeit-Geschehnisse. Fontanes 'Verlebendigen' ermöglicht ein literarisierendes Erzählen, das historische und gesellschaftliche Räume einbezieht. Zudem wird das problematische Verhältnis von Literatur und Politik (Zensur) in Deutschland thematisiert. Grass nutzt Fontanes Antisemitismus, um die 'Abwickel'-Tätigkeit mit NS-Maßnahmen gegen Juden zu parallelisieren. Dadurch erscheint die von der Treuhandanstalt betriebene Auflösung des 'Volkseigentums' als verbrecherisch. Dies bildet die Grundlage für Grass’ kritische Sicht auf die Vereinigungs-Vorgänge, wie sie hier literarisch präsentiert werden.

      Politisch-Historisches in literarischer Form
    • Die mit diesem Band vorgelegten BeitrÄge sind Teil eines Mitte der 70er Jahre an der Vrije Universiteit Amsterdam begonnenen Forschungsprojekts zur Literatur der DDR.Die aufgenommenen BeitrÄge von Gerd Labroisse und Anthonya Visser arbeiten alle mit dem vom erstgenannten in Anlehnung an Karl Popper und Imre Lakatos entwickelten Verfahren des falsifizierenden 'Überbietens'.Neben einem methodologischen Beitrag, der im Anhang eine Übersicht der bisherigen Projektarbeiten gibt; sind Artikel zu unterschiedlichsten Themenkomplexen der Lyrik der DDR aufgenommen. So finden sich monographische BeitrÄge zu aktuellen Texten des Lyrikers Heinz Czechowski (G.L.) und zur IntertextualitÄt im Gedichtzyklus Der Stoff zum Leben (1979-1991) des bekannten Autors Volker Braun (A.V.). Eine erstmals vorgenommene Untersuchung der Anthologiereihe fÜr 'junge' Lyrik Auswahl (1963-1988) (A.V.) bietet eine diachronische Einsicht in die literarische Kommunikation der letzten fÜnfundzwanzig Jahre der DDR, wÄhrend der Aufsatz "Das Erfahren von Geschichte in der DDR-Lyrik der 80er Jahren" (G.L.) synchronisch ein fÜr die Endphase der DDR bedeutendes Thema aufarbeitet. Mit dem als Vortrag konzipierten abschließenden Artikel zu Heiner MÜllers Mommsens Block verabschiedete sich Gerd Labroisse 1994 von der Vrije Universiteit. Dieser Beitrag zeigt die offizielle Beendigung dieses Forschungsprojekts an.

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