Franz Oppenheimer und Adolph Lowe
Zwei Wirtschaftswissenschaftler der Frankfurter Universität
Dieser Band würdigt zwei vielseitige Wirtschaftswissenschaftler, deren Werke auf die Lösung bedeutender praktischer Probleme ausgerichtet sind und einen breiten disziplinenübergreifenden Ansatz verfolgen. Franz Oppenheimer, ursprünglich praktizierender Arzt, wandte sich der sozialen Frage zu und engagierte sich in der Genossenschaftsbewegung, bevor er 1909 Privatdozent in Berlin wurde. 1919 erhielt er einen Ruf an die Frankfurter Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, wo er unter anderem Ludwig Erhard unterrichtete. Adolph Lowe war in der Weimarer Republik ein Pionier der Konjunkturforschung und beschäftigte sich zeitlebens mit den ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen des technologischen Wandels. Die Beiträge des Bandes thematisieren Aspekte, die beiden Wissenschaftlern besonders am Herzen lagen. H. Barkai behandelt Oppenheimers Einfluss auf die zionistische Ansiedlung in Palästina, während H. D. Kurz das Problem der „Bodensperrung“ analysiert. P. Kalmbach diskutiert Oppenheimers „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Weitere Beiträge beleuchten Oppenheimers Einfluss auf Erhard, die Entstehung des modernen Kapitalismus, die Arbeitsteilung zwischen Ökonomie und Soziologie sowie Adolph Lowes Schriften über Bildungsfragen und seinen Beitrag zur Konjunkturdiskussion in der Weimarer Republik. H. Hagemann thematisiert die Debatte zwischen Lowe und Hayek über Geld und technischen Fortschritt.
