Die Rathäuser Charlottenburgs
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Die Stimme des Fahrers dringt Wie ein Schrei in die Stille, Heftige Klage über Verletzungen An einem gemeinen Leben, Das der gründlichen Kur bedarf, Um Leben zu sein – Das Rosakostüm entflieht Dem Aufbegehren wortlos An einer Haltestelle; In der verbleibenden Zeit Folge ich den Träumen In meinem Surrealen Tagebuch.
Auf dem Feld Ein Junge, Nicht mehr Kind, Noch nicht Mann, Das Gesicht atmet Tränen, Die in kalter Luft Über fahle Haut irren, Unter dem schützenden Jackett Schreit sein Herz, Erschrocken durch Entblößungen, Durch aufgestauten Hass, Durch aufgepeitschte Wut, Durch Hemmungslosigkeit Ohne erkennbaren Grund; Die Stimmen der Steine Erreichen den Jungen nicht mehr, Das Feld übernimmt die Obhut, Führt an noch unbekannte Orte Ohne Rückkehr.
Noch tropfte der Regen Gegen das Dach, Welle um Welle, Gepresst im Rhythmus Von Maschinen, Deren Herkunft vergessen ist. Ein müder Blick In das gähnende Loch, Das sich zur Straße öffnet, Obwohl schon längst bekannt ist, Dass sich niemand angemeldet hat, Erwartungen böse Träume sind. Ein flüchtiger Mund Auf schmerzenden Lippen, Ein Händedruck Im flüchtigen Vorübergehen, Ein Herzschlag nur – Auf nassem Asphalt, Zu später Stunde, Wenn Vergessen Leben ist.
Ortserkundung: Bedachte Schritte im Geviert, Prüfende Beobachtung, Verlegene Vermutungen, In den Gedanken aber ein Schrei, Gespeist aus der Leere über dem Grund. Die Füße folgen gezogenen Linien, Die Strenge der Spur verschließt den Raum. Ein vielstimmiger Chor Meldet sich von irgendwo, Gesang durchdringt den Wanderer, Treibt aus dem Schatten des Stammes In uferlose Ferne.
In dieser umfassenden Studie untersucht der Verfasser am Beispiel Berlins das komplexe Verhältnis zwischen der Stadt als Raum der Artikulation, Wahrnehmung und Repräsentation bürgerschaftlicher Interessen sowie der Entwicklung teilnehmenden Gestaltens in der Gesellschaft. Das Augenmerk liegt auf dem Bürgertum als tragender Schicht der kommunalen Selbstverwaltung, als Adressat staatlichen Gestaltungswillens und als kreativer Akteur eigenverantwortlichen Handelns. Zudem wird der Staat als Zentrum der Verwaltung betrachtet, der sowohl koordinierend als auch intervenierend agiert und durch gouvernementale Interessen der Monarchie geprägt ist. Der Autor analysiert den Zusammenhang von lokaler Herrschaft, staatlicher Verwaltung und politischem Gesamtsystem von den Jahren des Zusammenbruchs und der Staatsreform im frühen 19. Jahrhundert bis zum Ende des Kaiserreichs. Mit einem kritischen Blick auf die ordnenden, stabilisierenden und integrativen Funktionen wird in der Selbstverwaltung ein Moment konservativen Beharrens entdeckt. Das detailreiche Werk liefert einen bedeutenden Beitrag zur Geschichte des Liberalismus in Deutschland und beleuchtet die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Bürgertum und Staat im Kontext der politischen und sozialen Entwicklungen.