Die Biografie von Franz Ludwig von Erlach beleuchtet das Leben eines bedeutenden, jedoch oft übersehenen Politikers der Schweiz. Als Schultheiss von Bern und Gesandter während des Dreißigjährigen Krieges war er eine zentrale Figur seiner Zeit. Die Studie bietet Einblicke in seinen Alltag, seine soziale Stellung und seine Persönlichkeit und hebt die Notwendigkeit weiterer Forschungen hervor, um die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte seines Lebens umfassend zu erfassen.
Norbert Furrer Knihy






Statt Gott
Die Geschichtsgläubigkeit des modernen Menschen
Geschichte ist gefragt und Dienerin mancher Herren. Es werden ihr Eigenschaften und Fähigkeiten verliehen; man verehrt oder fürchtet sie. An der Existenz der Geschichte zweifelt kaum jemand und viele stellen sie sich als höhere Macht vor.Die Geschichtsgläubigkeit des modernen Menschen ist an die Seite oder an die Stelle des traditionellen Gottesglaubens getreten - die Geschichtsphilosophen an die der Theologen. Die Sakralisierer der Geschichte imitieren die Riten, tragen die Gewänder, benutzen die Bilder und reden die Sprache der kirchlichen Religiosität, mutatis mutandis.Gehuldigt wird der Geschichte in den Nationalstaaten: Jeder von ihnen schafft sich seine Geschichte, schart die Bürger um sie und pflanzt sie deren Kindern ein.Das Buch fragt, wie wir mit dem Wort «Geschichte» umgehen und wie wir der Gottheit «Geschichte» huldigen. Näher betrachtet werden der omnipräsente Leninkult in der UdSSR und die vielfältigen Formen des «Geschichtsdienstes» in der Schweiz: Denkmäler, Historiengemälde und -filme, historische Museen, Romane und Bühnenwerke, Jubiläen und Gedenkmünzen, historischen Persönlichkeiten gewidmete Banknoten und Briefmarken, Namen von Strassen und Plätzen, Geschichtsvereine.Zum Schluss wird nach der Antwort der Historiker auf die verführerischen Erzählungen der Geschichtsmythen gefragt. [4ème de couverture]
Schriftkunde und Textedition
Anleitung zum Umgang mit frühneuzeitlichen Manuskripten am Beispiel Berns
Wer deutschsprachige Handschriften früherer Jahrhunderte lesen will, muss sich mit der ausser Gebrauch gekommenen «deutschen» Schrift vertraut machen. Sollen derartige Handschriften für ein breiteres Publikum veröffentlicht werden, muss man sie transkribieren und zur Erklärung von heute Unverständlichem mit einem kritischen Apparat versehen. Das Buch ist eine Anleitung zu Lektüre, Transkription und Edition deutschsprachiger Manuskripte des 16. bis 18. Jahrhunderts aus dem Kanton Bern. Der erste Teil enthält zur Lektüre notwendige Erklärungen: zeitgenössische Alphabete, Angaben zu Massen und Gewichten, Transkriptionsprinzipien usw. Im zweiten Teil finden sich sechzehn Quellentexte: die Reproduktion der Quelle, die Transkription mit Anmerkungen, Erläuterungen zum Kontext. Der dritte Teil versammelt verschiedene Materialien zum in Bern gängigen Münzgeld, zu den Städten, Flecken und Marktorten des Kantons, zu den in Bern herrschenden Hierarchien von Landvogteien, Pfarreien, Geschlechtern und Zünften.
Bücher in Frauenhand
Bibliotheksbesitzerinnen in der Schweiz des 18. Jahrhunderts
Was lasen Frauen in der Schweiz zur Zeit der Aufklärung – und was hätten sie aus Männersicht lesen sollen? Der rekonstruierte Buchbesitz von 167 Schweizerinnen zeigt, dass ihre Lesegewohnheiten wenig mit der idealisierten Vorstellung von „Frauenzimmer-Bibliotheken“ übereinstimmen. Erhaltene Nachlass- und Versteigerungsinventare des 18. Jahrhunderts ermöglichen Einblicke in den Buchbesitz von Frauen aus verschiedenen Regionen und sozialen Schichten: Waadtländerinnen, Bernerinnen, Jurassierinnen und Neuenburgerinnen, sowohl aus städtischen als auch ländlichen Gebieten, und in unterschiedlichen finanziellen Verhältnissen. Die tatsächlichen Bibliotheken unterscheiden sich stark von der „idealen“ Frauenbibliothek, die männlichen Zeitgenossen vorschwebte. In kleineren Sammlungen dominieren geistliche Texte, während größere Bibliotheken eine Mischung aus weltlichen und religiösen Werken bieten, die sowohl Bildung als auch Unterhaltung fördern. Die Studie beleuchtet die Bibliotheksbesitzerinnen und Leserinnen, untersucht auch Subskribentinnen, Käuferinnen, Verlegerinnen und Händlerinnen von Druckwerken. Zudem wird eine Typologie der frühmodernen Leserin entworfen und die Frage erörtert, ob Frauen lasen, weil sie es konnten, wollten, durften oder mussten, oder ob sie trotz Hindernissen lasen.
Des Burgers Bibliothek
Persönliche Buchbestände in der Stadt Bern des 17. Jahrhunderts
Was lasen Berner und Bernerinnen im 17. Jahrhundert? Dank der überlieferten «Geltstagsrödel» (Versteigerungsinventare) lassen sich die Bibliotheken von 63 Haushalten im Zeitraum zwischen 1657 und 1699 rekonstruieren. Die Buchbestände umfassen oft nur wenige, manchmal dutzende, vereinzelt ein paar hundert Titel. Wie die frühere Untersuchung zu den Stadtberner Privatbibliotheken des 18. Jahrhunderts – Des Burgers Buch (2012) – bietet auch diese Studie einen Einblick in den geistigen Horizont von Menschen aus verschiedensten Schichten der Gesellschaft. Sie versteht sich als Beitrag zur Geschichte des kulturellen Lebens einer reformierten Stadt in der alten Eidgenossenschaft.
Was ist Geschichte?
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