Nach dem Ende der Apartheid in Südafrika strebte der Gesetzgeber an, die Gesellschaft von der Erblast der Apartheid zu befreien und die Wirtschaft für eine erfolgreiche Entwicklung zu stärken. Eine der ersten Reformen betraf die Überarbeitung der arbeitsrechtlichen Beziehungen, um diese kooperativer zu gestalten und Streiks zu reduzieren. Zu diesem Zweck wurde die Commission for Conciliation, Mediation and Arbitration (CCMA) gegründet, die den Aufbau arbeitsrechtlicher Beziehungen unterstützt und präventiv Streitigkeiten vermeiden soll. Die CCMA spielt eine zentrale Rolle bei der Beilegung arbeitsrechtlicher Konflikte, wobei der Fokus auf umfassender Schlichtung liegt, um eine Lösung zu finden, die den Interessen beider Parteien gerecht wird. Sollte eine einvernehmliche Einigung nicht möglich sein, führt die CCMA ein Schiedsverfahren durch. Diese Arbeit vergleicht die CCMA mit den deutschen Arbeitsgerichten erster Instanz und analysiert die Schlichtungsziele und -methoden, die Vor- und Nachteile der Verbindung von staatlichen Schlichtungs- und Schiedsverfahren sowie die eingeschränkte Überprüfung von Schiedssprüchen der CCMA. Zudem werden das Vertretungsrecht und die Kostenregelungen behandelt.
Anne Gross Knihy

