Die Geschichte der Stadt Neumünster reicht bis in das 9. Jahrhundert zurück, als hier die erste Kirche errichtet wurde. Die Verleihung des Stadtrechtes im Jahre 1870 bildete die offizielle Anerkennung als bedeutendes Industrie- und Verkehrszentrum, zu dem sich Neumünster über Jahrhunderte entwickelt hatte. Carsten Obst, Leiter des Stadtarchivs Neumünster und Autor des erfolgreichen Bandes „Flüchtlinge in Neumünster“, hat zusammen mit Emmi Obst, Egon Tietgen und Manfred Bünger über 150 historische Fotografien und Postkarten aus der Zeit von 1870 bis 1932 zu einem spannenden Bildband zusammengestellt und mit informativen Texten versehen. Die Aufnahmen aus den Beständen des Stadtarchivs Neumünster dokumentieren die alltägliche Arbeit, aber auch Freizeit der Neumünsteraner, Entwicklungen in der Baugeschichte, im Schulwesens und in der Industrie. Auch die für die Stadt lange Zeit prägende Garnison wird beleuchtet. Dieser liebevoll zusammengestellte Bildband entführt den Leser auf eine Zeitreise in eine der interessantesten Epochen der Neumünsteraner Stadtgeschichte.
Carsten Obst Knihy



Flüchtlinge in Neumünster
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Die holsteinische Stadt Neumünster erlitt im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe großflächige Zerstörungen. Die Lage war sehr ernst, denn es mangelte an Wohnraum, Lebensmitteln und Heizmaterial. In dieser schwierigen Situation musste Neumünster bis 1946 mehr als 16.000 Flüchtlinge und Heimatvertriebene aufnehmen – eine schier unlösbare Aufgabe. Carsten Obst, Leiter des Stadtarchivs Neumünster, schildert basierend auf Quellen und Fotomaterial des Stadtarchivs die Auswirkungen der Flüchtlings- und Vertriebenenproblematik, ihre Aufnahme und Versorgung sowie die Ansätze zur Betreuung und Integration. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf das Schulwesen und die Errichtung der Böckler-Siedlung im Jahre 1951. Obst dokumentiert das Zusammenwachsen von Alteingesessenen und Flüchtlingen, ohne die kulturellen und materiellen Differenzen auszusparen. Er zeigt, wie aus Heimatvertriebenen echte Neumünsteraner wurden und erinnert an die großartige Integrationsleistung, die zum Beispiel für ganz Schleswig-Holstein avancierte.
Zu den britischen Planungen für ein Nachkriegsdeutschland gehörte der Aufbau demokratischer Selbstverwaltungen. In ihrer Besatzungszone begannen die Briten damit zunächst auf kommunaler Ebene, wo sie 1945/46 unter ihrer Aufsicht stehende Selbstverwaltungsgremien einsetzten. Die vorliegende Untersuchung behandelt den Verlauf dieses demokratischen Neubeginns in den Jahren 1947 bis 1950 anhand der Arbeit und Entwicklung der Ratsversammlung der Stadt Neumünster. Dabei wird dieser Prozeß mit den entsprechenden Entwicklungen in Schleswig-Holstein verglichen, um Übereinstimmungen und Differenzen zu ermitteln. Weitere Schwerpunkte sind die Konstituierung politischer Parteien in Neumünster sowie die Ausarbeitung einer neuen Kommunalverfassung.