Die Oper stellt eine einzigartige Verbindung verschiedener Kunstformen dar und fordert sowohl Interpreten als auch Zuschauer emotional und intellektuell heraus. Sie vereint Elemente aus Historie, Kulturgeschichte, Literatur, Malerei und Musik und schafft so ein komplexes Kunstwerk, das Gegensätze harmonisch zusammenführt. Diese Vielschichtigkeit macht die Oper zu einer der anspruchsvollsten und faszinierendsten Kunstformen.
Meinhard Saremba Knihy






Clara Josephine Schumann und Johannes Brahms pflegten eine über vierzigjährige Freundschaft, die von gegenseitiger Unterstützung in Krisenzeiten geprägt war. Beide spielten eine zentrale Rolle in der Musikszene des 19. Jahrhunderts und engagierten sich für ihre Kompositionen und das musikalische Repertoire, während sie kritisch gegenüber der damaligen Strömungen blieben.
»Keeping the cultural door open«
Britten und Schostakowitsch. Eine Künstlerfreundschaft im Schatten der Politik
Die Lebenswege der Komponisten Dmitrij Schostakowitsch und Benjamin Britten umfassen 70 Jahre des 20. Jahrhunderts - die Zeit des Kalten Krieges zwischen Ost und West. Die Geschichte der Freundschaft eines russischen und eines englischen Musikers, der ganz Großen ihrer Zeit, erzählt vom Leben und Werk zweier Gleichgesinnter in einer Welt voller Misstrauen, Verrat, Krieg und Gewalt sowie von der Vorstellung, dass unterschiedlichen Kulturen etwas Gemeinsames und Verbindendes zugrunde liegt. Beide Künstler lebten in Europa in völlig unterschiedlichen Verhältnissen und doch schienen sie wie durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden. Diese Doppelbiografie bietet Fakten, zeichnet aber auch eindringliche Stimmungsbilder und entfaltet ein vielstimmiges Panorama: Sie enthält Geschichten von Bewunderung und Ablehnung, von Begeisterung und Angst, von Revolutionen und Kriegen, von Millionen Toten und von Überlebenden. Die Werke von Britten und Schostakowitsch werden dabei nicht nur als Ausdruck ihrer Zeit erlebbar, sondern als universelle Stellungnahmen. -- Page 4 of jacket
Ein Arzt, der aus moralischen Gründen seine Hilfe verweigert. Eine Festgesellschaft, deren unterhaltsames Spiel in einer Katastophe zu enden droht. Ein Mann, der versucht, sich selbst zu finden, während er darauf wartet, dass sein Vater stirbt. Neun Erzählungen über den Einfluss einer Kraft, die nur das Gute will, doch stets das Böse schafft.
Als Dirigent, Pianist und Komponist gehörte Sergej Rachmaninoff – neben Benjamin Britten und Leonard Bernstein – zu den großen Dreifachbegabungen des 20. Jahrhunderts. Er lebte mehrere Jahre in für Künstlerkarrieren strategisch günstig gelegenen Orten wie Moskau, Dresden, Kopenhagen, Luzern und New York. Er sprach Russisch, Deutsch, Französisch und Englisch, wodurch er sich gut in den unterschiedlichsten Kulturkreisen zurechtfand. Sein Leben war von einschneidenden zufälligen Ereignissen bestimmt, die er nicht kontrollieren konnte: Epidemien, unerwartete Todesfälle in seinem Umfeld, dramatische Wirtschaftskrisen, Unruhen, Aufstände, Revolutionen, Kriege. Zahllose Entwicklungen, die ihn zu einem Überlebenskünstler werden ließen, führten ihn aus dem östlichsten Land Europas an den äußersten Rand der westlichen Welt. Er war Zeitzeuge prägender historischer Umbrüche, kam in Kontakt mit namhaften Politikern, Künstlern und Intellektuellen, dennoch schrieb er keine Memoiren und keine ästhetischen Abhandlungen. Dafür hinterließ er 167 Einspielungen als Pianist und drei als Dirigent sowie zahlreiche Kompositionen, von denen nur 45 mit einer Opus-Nummer versehen sind. Dazu gehören Opern, Vokal- und Orchestersinfonien, Klavierkonzerte, Kantaten, Klavierstücke und zahlreiche Liederzyklen. Etliche seiner Werke kennzeichnen enge Verbindungen zu Historie, Malerei und Literatur. Rachmaninoff war überzeugt: »Die Zeit mag die Techniken von Musik ändern, aber sie kann nie ihre Mission ändern.«
Giuseppe Verdi (1813-1901) gehört zu den bedeutenden Komponisten des Musiktheaters. Werke wie Nabucco, Rigoletto, La Traviata, Il trovatore, Un ballo in maschera, Aida oder Otello zählen zu den populärsten Opern. Doch neben diesen Erfolgsstücken waren Verdi seinerzeit heute weniger bekannte Bühnenwerke wie I due Foscari, Stiffelio oder Simone Boccanegra nicht minder wichtig. Sein Œuvre ist das Ergebnis von komplexen literarischen, politischen und weltanschaulichen Hintergründen. Dieser Band bietet eine prägnante Einführung in das Lebenswerk des italienischen Musikers. Dabei liegen die Schwerpunkte auf den vielfältigen Einflüssen und Besonderheiten seines Schaffens. Berücksichtigt werden nicht nur Verdis Opern, sondern auch seine Lieder, Chor- und Orchesterwerke. Dabei spielen Aspekte wie Nation und Individuum, Utopie und Welttheater eine wichtige Rolle. Aber auch Verdis lebenslange intensive Auseinandersetzung mit dem Orchester, sein Einsatz von Suspense-Elementen, sein Humor und die Aktualität seines Musiktheaters werden näher beleuchtet.
Leoš Janáček
Zeit - Leben - Werk - Wirkung
Nicht nur für Fachleute, sondern auch für neugierige und interessierte Laien geschrieben, schildert Meinhard Sarembas Janácek-Biografie den Lebensweg eines der größten Musikdramatiker des 20. Jahrhunderts. Dabei wird ein Blick hinter die Kulissen des „Janácek-Mythos“ gewährt: Der Leser kann miterleben, wie kulturpolitische Meinungsbildung betrieben und Janácek noch zu Lebzeiten zu einem künstlerischen und humanitären Idol aufgebaut wurde. Das Buch gewährt aber nicht nur neue Einblicke in Janáceks Arbeits- und Privatleben, sondern zeichnet auch ein facettenreiches Portrait seiner Epoche und seines Landes und des Ineinanders von Musikgeschichte, Kulturpolitik und Geistesgeschichte. In den allgemeinen Kapiteln zu Janáceks Musik werden die verschiedenen Stationen seiner musikalischen Entwicklung nachgezeichnet und erstmals die enge Wechselwirkung von Janáceks wissenschaftlichen Arbeiten und seinen Kompositionen (ausgehend immer von den lange Zeit vernachlässigten Originalfassungen) dargelegt. Meinhard Saremba , geb. 1960, ist freiberuflich als musikwissenschaftlicher Publizist, Musikdozent und Übersetzer tätig. Er veröffentlichte unter anderem die erste deutschsprachige Sullivan-Biographie („Arthur Sullivan - Ein Komponistenleben im viktorianischen England“, Wilhelmshaven 1993) sowie ein Buch über englische Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts („Elgar, Britten Co.“, Zürich/St. Gallen 1994).