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Steffani Engler

    Fachkultur, Geschlecht und soziale Reproduktion
    "Frauenförderung"
    Das kulturelle Kapital und die Macht der Klassenstrukturen
    Ent-Dramatisierung der Differenzen
    • Die Marginalität von Frauen in den Technikwissenschaften ist in den 80er Jahren häufig aufgezeigt und diskutiert worden. Die sozialwissenschaftliche Frauenforschung konzentrierte sich in diesem Zusammenhang meist auf die Situation von Frauen in den von Männern dominierten Feldern. Vielfach wurden Differenzen zwischen Frauen und Männern benannt, die auf ein unterschiedliches Verhältnis der Geschlechter zur Technik bezogen wurden. Die vorliegende Studie rückt Studierende der Technikwissenschaften ins Blickfeld und fragt danach, wie verschieden diese Studentinnen und Studenten sind. Basierend auf quantitativem und qualitativem Material wird aufgezeigt, dass Geschlechterdifferenzen mal mehr und mal weniger in den Vordergrund treten. Das Datenmaterial wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung des Modellversuches „Technik-entdecken“ erhoben. Da es in diesem Modellversuch um die Entwicklung und Durchführung von „Frauenfördermaßnahmen“ in den Technikwissenschaften ging, wird auch die Akzeptanz von Veranstaltungen nur für Frauen untersucht. Die Ent-Dramatisierung der Differenzen, wie sie in den Einschätzungen, Einstellungen und Bewertungen der Studierenden deutlich werden – ohne dass jedoch Differenzen gänzlich verschwinden -, halten die Autorinnen für ein Ergebnis, das weit über die Technikwissenschaften hinausreicht.

      Ent-Dramatisierung der Differenzen
    • In der öffentlichen Schule moderner Demokratien manifestiert sich das Versprechen des sozialen Aufstiegs, während gleichzeitig die Macht der Klassenstrukturen oft verborgen bleibt. Die frühen bildungssoziologischen Arbeiten Pierre Bourdieus, in Zusammenarbeit mit Jean-Claude Passeron, untersuchten die Reproduktion sozialer Ungleichheiten durch ein Bildungswesen, das einer eigenen Logik folgt und den Anspruch formaler Chancengleichheit umsetzt. Fast vier Jahrzehnte später schien in der Bundesrepublik eine Bildungsexpansion das Versprechen des sozialen Aufstiegs zu erfüllen. Der Band beleuchtet die sozialstrukturellen Verschiebungen in den Mittelschichten, die weniger Aufstiegsprozesse als horizontale Verlagerungen darstellen, wobei das kulturelle Kapital an Bedeutung gewinnt. Die Beiträge thematisieren die Auseinandersetzungen um die Anerkennung des kulturellen Kapitals und der Bildungstitel im Kontext sozialen Wandels. Die Autoren diskutieren verschiedene Aspekte, darunter die Illusion der Bildungsexpansion, den Transfer kulturellen Kapitals über Generationen, die Konsequenzen der Bildungsexpansion für das soziale Kapital, sowie soziale Ungleichheiten und Konfliktlinien im studentischen Feld. Der Band bietet somit einen facettenreichen Einblick in die komplexen Wechselwirkungen zwischen Bildung, sozialer Struktur und kulturellem Kapital.

      Das kulturelle Kapital und die Macht der Klassenstrukturen