Die Auswahl und der Einsatz von Baustoffen für den Schutz und die Instandsetzung von Betonbauteilen erfordern umfassendes interdisziplinäres Wissen über Materialeigenschaften und Randbedingungen. Das Buch vermittelt grundlegende Kenntnisse über geeignete Materialien und deren Anwendungsbereiche, während es auch auf die europäische Norm EN 1504 eingeht, die erstmals Produkte für diesen Bereich standardisiert. Zudem werden aktuelle Prüfverfahren vorgestellt, die es Planern und Anwendern ermöglichen, die Leistungsmerkmale der Produkte zu bewerten und Schäden zu vermeiden.
Michael Raupach Knihy






8. Kolloquium Erhaltung von Bauwerken
Beurteilung, Instandsetzung und Denkmalpflege von Bauwerken. Tagungshandbuch 2023
Die Erhaltung von Bauwerken hat bereits in vielen Bereichen eine größere Bedeutung als der Neubau. Die Individualität der Bauwerke hinsichtlich Tragkonstruktion, Bausubstanz, Bauablauf, bauliches Umfeld und Einwirkungen über die Bauteillebensdauer erlaubt hierbei keine Standardlösungen, sondern erfordert meist objektindividuelle Lösungen. Zudem sind die Aufgaben beim Bauen im Bestand vielfältig. Sie beinhalten die Bauwerksdiagnose, die Instandsetzungsplanung unter Berücksichtigung aktueller Regelwerke und Rechtsprechung, die Produktauswahl, die Ausführung und Qualitätssicherung sowie Aspekte des Bauwerksmanagements. Dies alles erfordert eine enge und frühzeitige Abstimmung zwischen Bauherren, Architekten, Fachplanern, Behörden und Bauunternehmen. Ziel der Fachtagung zum Bauen im Bestand ist der Austausch aktueller Erkenntnisse auf dem Gebiet der Erhaltung von Bauwerken. Dabei sollen sowohl die Erfahrungen bei der Planung und Umsetzung von Instandsetzungsmaßnahmen als auch der Kenntnisstand bei der Entwicklung neuer Verfahren, Materialien und Untersuchungsmethoden kommuniziert werden. Im Rahmen des 8. Kolloquiums „Erhaltung von Bauwerken“ werden etwa 60 Beiträge aus Forschung, Industrie und Praxis in parallelen Sessions präsentiert. Das vorliegende Tagungshandbuch enthält die vorab eingereichten Beiträge zu den Vorträgen und gibt einen Überblick über neue und innovative Verfahren, Methoden und Technologien für die Beurteilung, Instandsetzung und Denkmalpflege von Bauwerken.
Durch die REACH-Verordnung wurde gemeinschaftsweit ein einheitliches System zur Registrierung, Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe etabliert. Obwohl die Verordnung viele bislang geltende stoffbezogene Regelungen zusammenfasst und vereinfacht, bestehen weiterhin Ausnahmen und Konkurrenzen zu weitergehenden spezialgesetzlichen Vorschriften. Michael Raupach setzt sich in diesem Buch mit Reichweite und sachlicher Rechtfertigung der sich konkret ergebenden Pflichten für Stoffhersteller und -importeure auseinander. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Einsatz von Nanomaterialien. Die Hintergründe, Chancen und Risiken dieser neuen Technologie werden beleuchtet und Möglichkeiten aufgezeigt, Nanomaterialien bereits mit den Instrumenten des geltenden Rechts zu erfassen.
Der Forschungsbericht untersucht verschiedene marktübliche Hydrophobierungen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit. Vier Produkte mit unterschiedlichen Wirkstoffgehalten und Konsistenzen (Creme, wässrige Systeme) wurden sowohl in freier Bewitterung als auch in einer komplexen, künstlichen Bewitterungsanlage auf ihre Effektivität geprüft. Dabei variierte die Betonqualität sowie die aufgetragene Hydrophobierungsmenge. Die Untersuchung erfolgte mit einem am Institut für Bauforschung Aachen (ibac) entwickelten Feuchtesensor, der kontinuierliche Überwachung der Dauerhaftigkeit und Effektivität ermöglicht, da eindringende Feuchtigkeit sofort detektiert werden kann. Die Auswertung der Feuchtigkeitsprofile zeigt, dass eine Applikationsmenge von ca. 100 g/qm, die Untergrenze der vom Hersteller empfohlenen Dosierung, in der Regel nicht ausreicht für eine dauerhafte Hydrophobierung. Nur eines der vier Produkte erfüllt mit dieser geringen Dosierung die Anforderungen. Der Bericht analysiert die minimalen Applikationsmengen und Wirkstoffgehalte, die für eine effektive Hydrophobierung der Betonoberfläche erforderlich sind. In den Forschungen konnten leistungsfähige Hydrophobierungen realisiert werden, die kurzzeitigen Druckwasserhöhen von bis zu 105 cm standhielten.