The book presents a detailed examination of the Dominican Order's evolving stance on papal authority, drawing from extensive research by Father Ulrich Horst, O.P. It highlights the historical shift from the belief in the infallibility of the Roman Church to the acceptance of papal infallibility, particularly during the sixteenth century in response to Protestantism. Key figures from the Dominican School of Salamanca and Jesuit theologians are discussed, showcasing the complexities and gradual development of these theological positions leading up to the decisions made at Vatican I.
Die Theologie des Ordensstandes nach Thomas von Aquin
228 stránok
8 hodin čítania
Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner sahen sich ab 1250 gezwungen, ihre Existenz und ihre Aktivitäten in Predigt und Theologie zu rechtfertigen. Konservative Kreise im französischen Klerus und unter den Professoren der Universität Paris nahmen daran Anstoß, dass die Mendikanten, anders als die herkömmlichen Monasterien, Seelsorgsaufgaben übernahmen, die über den Rahmen der Pfarreien und Diözesen hinausgingen. Daraus entwickelte sich ein Konflikt zwischen der lokalen Jurisdiktion der Bischöfe und der universalen Rechtsgewalt des Papstes. Schauplatz dieser Auseinandersetzungen war die Universität Paris, an der unterdessen Franziskaner und Dominikaner Lehrstühle erlangt hatten, deren Rechtmäßigkeit von den Konkurrenten bestritten wurde. Grund für diesen heftigen Streit war, dass man es als unerhörte Neuerung empfand, dass Ordensleute an öffentlichen Institutionen lehrten. Mit dem traditionellen Mönchtum schien das unvereinbar zu sein. In diesen auf hohem intellektuellen Niveau ausgefochtenen Kontroversen spielte der 1252 von Köln nach Paris berufene Thomas von Aquin eine herausragende Rolle, die in der hier vorgestellten Studie im einzelnen untersucht wird. Das zentrale Dokument ist die vom Autor analysierte Schrift des Aquinaten Contra impugnantes (1255), die zugleich Apologie und Programm ist, in dem sich das Selbstverständnis einer neuen Elite mit neuen Aufgaben in der Kirche artikuliert. Das Buch ist zunächst ein Beitrag zu einem wichtigen Thema der Frömmigkeitsgeschichte, dann aber auch eine Untersuchung zu den Fundamenten der überaus folgenreichen Armuts- und Bettelordensbewegung. Entstanden ist eine genetische Darstellung aller mit der Existenz und der Funktion des Dominikanerordens verbundenen Themen, wie es sie bisher noch nicht gab.
Dominikanertheologen in den Kontroversen um die Immaculata Conceptio
180 stránok
7 hodin čítania
Die Frage, ob und wie Maria das Schicksal der erbsündlich verfassten Menschheit teilte, hat die Theologie von der Hochscholastik bis weit in die Neuzeit beschäftigt. Theologen des Dominikanerordens haben, gestützt auf die Tradition der Väter und insbesondere auf die Autorität des hl. Thomas v. Aquin, die These vertreten, dass Maria erst nach der Empfängnis im Schoß ihrer Mutter von der Erbsünde befreit wurde, um so die Einzigartigkeit der Menschwerdung Jesu hervorzuheben. Die Minoriten hingegen - mit Duns Scotus an der Spitze - bekannten sich zur "frommen Meinung", Maria sei von Anfang an vor der Erbschuld bewahrt worden. Dass sich im Laufe der Zeit die meisten Universitäten diese Ansicht zu eigen machten, förderte deren Verbreitung außerordentlich. Für sie fand sich auf dem Basler Konzil eine Mehrheit, die schließlich 1439 zur feierlichen Definition der Unbefleckten Empfängnis Mariens schritt, der freilich die allgemeine Anerkennung versagt blieb. Die von den Dominikanern verteidigte konservative Position, die auf Schrift, Tradition der Väter und Lehre der großen Theologen beharrte, war nun in ein kirchliches Abseits geraten. Gleichwohl leisteten sie - von wenigen Ausnahmen abgesehen - bis zuletzt Widerstand. Den theologischen Höhepunkt der Opposition markiert ein für Papst Leo X. verfasstes Gutachten Cajetans (1515). Vorliegende Studie analysiert die Argumente der die Diskussion bestimmenden Dominikaner. Sie möchte zeigen, dass hinter den Kontroversen um das Dogma tiefe Differenzen in der Wertung der Quellen und Autoritäten der Theologie lagen. Inhaltsverzeichnis 1;Inhaltsverzeichnis;6 2;Vorwort;8 3;Zur Einführung;10 4;Erster Teil Die Dominikanertheologen und das Problem der Immaculata Conceptio;14 4.1;I. Kapitel Die Grundlegung;16 4.2;II. Kapitel Die ersten großen Kontroversen;37 4.3;III. Kapitel Die Verteidigung der klassischen Ordensposition: Vincenzo Bandello;62 5;Zweiter Teil Die Auseinandersetzungen im 16. Jahrhundert;86 5.1;I. Kapitel Die Protagonisten;88 5.2;II. Kapitel Die beginnende Umorientierung;128 6;Nachwort;148 7;Quellen- und Literaturverzeichnis;160 8;Namensverzeichnis;176
Das Hauptwerk Juan de Torquemadas (1388-1468), die Summa de Ecclesia, hatte einen erheblichen Anteil am Wiedererstarken des Papsttums nach den Wirren des Schismas. Ihre zentrale These, im Papst und nicht in der Kirche oder im Konzil ruhe die kirchliche Vollgewalt, wird von ihm allerdings in vielfacher Hinsicht modifiziert, um außerordentlichen Situationen und Krisen des höchsten Amtes gerecht werden zu können. Auf solchen Überlegungen, die aus der klassischen Tradition des Kirchenrechts kommen, liegt das besondere Augenmerk der Studie. Thomas de Vio Cajetan (1469-1534) schrieb 1511 einen Traktat über den Vergleich zwischen päpstlicher und konziliarer Autorität gegen den schismatischen Konzilsversuch von Pisa. Cajetan entwickelte eine rigoros konzipierte Theorie der päpstlichen Gewaltenfülle mit entsprechenden Konsequenzen für die Lehrautorität.
Im Fokus der Studie steht die päpstliche Lehrautorität, ein zentrales Element der neuzeitlichen Ekklesiologie. Die Untersuchung beleuchtet sowohl das Wesen als auch die Voraussetzungen, die diese Autorität prägen. Durch eine detaillierte Analyse wird ein tieferes Verständnis für die Rolle des Papstes innerhalb der Kirche und dessen Einfluss auf die Glaubenslehre vermittelt. Die Arbeit bietet somit wertvolle Einblicke in die theologischen und historischen Dimensionen der päpstlichen Lehre.
Cura principalis animarum und via perfectionis in der Ekklesiologie des hl. Thomas von Aquin
Der Autor zeigt, dass Thomas von Aquins Lehre vom 'status perfectionis' zentral für seine Ekklesiologie ist. Diese Lehre betont die Bedeutung von Bischöfen und Religiosen in der Kirche. Thomas leitet aus dem Vorrang des Episkopats zahlreiche Pflichten ab und bietet mit seinem Traktat über das Ordensleben originelle Ansätze zur Integration der Religiosen.
Die Studie untersucht die Lehre des hl. Thomas über die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die bisher wenig Beachtung fand. Sie analysiert die Entwicklung dieser Doktrin und betont, dass die Gaben für alle Christen heilsnotwendig sind, im Gegensatz zu modernen aszetischen Idealen. Der Autor, Ulrich Horst, war Leiter des Grabmann-Instituts in München.
Das 13. Jahrhundert war eine Zeit des Aufbruchs in Kirche und Gesellschaft. Franziskaner und Dominikaner arbeiten in den Städten. Predigt und Beichtpastoral setzten theologische Bildung voraus, die jetzt die Universitäten bieten. Thomas von Aquin hat die daraus entstandenen Konflikte mit einer neuen Sicht des päpstlichen Primats und der Funktion der Orden in der Kirche zu lösen versucht. Thomas von Aquin schloss sich 1244 der Gemeinschaft der Dominikaner an. Diese verkörperte einen neuen Ordenstyp, der die Nachfolge des armen und predigenden Christus zum Ziel hatte, das nicht mehr im Monasterium oder in der Einöde, sondern in der Stadt realisiert werden sollte. Da Predigt Studium voraussetzt, waren die Bettelmönche bald an den Universitäten zu finden. Die nicht an einen Ort gebundene Seelsorge provozierte den Widerstand des Klerus, den Thomas mit einer Reihe von Abhandlungen zu überwinden suchte. Er zeigt, dass ein auf päpstlicher Sendung beruhender Orden keinen Widerspruch zur herkömmlichen Kirchenfassung darstellt. Ekklesiologische Fragen sowie das Verhältnis der apostolischen Armut zum Besitz stehen im Vordergrund wie auch Aspekte des neutestamentlichen Wunderbegriffs und das Problem der Zwangstaufe von Juden.