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Karin Orth

    1. január 1963
    Die NS-Vertreibung der jüdischen Gelehrten
    Kinder im Zweiten Weltkrieg
    Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem
    Nichtehelichkeit als Normalität
    Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager
    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft 1920 - 1970
    • In Analogie zum deutschen Wissenschaftsbetrieb insgesamt verstand sich die 1920 als Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft gegründete DFG über Jahrzehnte hinweg als politiknahe Förderungsinstanz einer national akzentuierten Forschung. Die Autoren veranschaulichen den zunächst revisionistischen, nach 1933 rassistisch-expansionspolitischen und schließlich abendländisch-konservativen Kurs der Forschungsgemeinschaft auf den Feldern der Natur- und Technikwissenschaften, der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Medizin- und Biowissenschaften. Überblicke zur Organisationsgeschichte der Forschungsgemeinschaft und die disziplinübergreifenden Beiträge der Herausgeber werfen darüber hinaus Fragen nach der Liberalisierung der deutschen Forschung und ihrer außerstaatlichen Finanzierung in den 1960er Jahren auf.

      Die Deutsche Forschungsgemeinschaft 1920 - 1970
    • Auschwitz, Majdanek und die anderen Konzentrationslager sind das Symbol des unmenschlichen NS-Regimes. Hier verknüpfte sich die terroristische Unterdrückung innenpolitischer Gegner mit der Vernichtungspolitik gegenüber den europäischen Juden und anderen ethnischen und sozialen Gruppen. Zahlreiche Publikationen, von Überlebenden und Historikern, haben das Grauen dokumentiert. Aber der Kenntnisstand über die Entwicklungsgeschichte und die Struktur der KZ blieb gering. Das änderte sich erst ab den sechziger Jahren, als nach den großen Strafprozessen in Israel und Deutschland die ersten Gesamtdarstellungen des Lagersystems erschienen. Diese Untersuchungen halten der historischen Forschung von heute allerdings nicht mehr in vollem Umfang stand. Haben die nationalsozialistischen Konzentrationslager ein System gebildet? Und wenn ja: Was waren seine Charakteristika, verfügte es über identische Strukturen? Karin Orth zeigt, dass die Entwicklung der KZ keineswegs linear verlaufen ist. Detailliert und übersichtlich schildert sie die unterschiedlichen Perioden, die zu differierenden Ausrichtungen in der Unterdrückungspolitik führten.

      Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager
    • Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem

      Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus vertriebenen Gremienmitglieder der DFG

      Die Verfolgung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch das NS-Regime und ihre Vertreibung aus Deutschland stellen eine einschneidende Zäsur dar. Auch ein Teil derjenigen Gelehrten, die 1920 die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft – die Vorgängerin der Deutschen Forschungsgemeinschaft – gegründet und in den folgenden Jahren aufgebaut hatten, war davon betroffen. Von den rund 300 DFG-Gremienmitgliedern der Weimarer Republik fielen 29 nach 1933 der nationalsozialistischen „Säuberung“ der Hochschulen zum Opfer. Sie wurden als Juden oder politische Gegner des NS-Regimes verfolgt und aus dem deutschen Wissenschaftssystem vertrieben. Karin Orth rekonstruiert die Biografien der vertriebenen Gremienmitglieder und würdigt ihre wissenschaftlichen Leistungen sowie ihre Tätigkeit für die DFG – denn auch ihnen ist zu verdanken, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft zu dem werden konnte, was sie heute ist. Orth leistet mit diesem Band einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts und insbesondere zur Geschichte der DFG.

      Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem
    • Sie waren ganz jung, als die Schrecken des Zweiten Weltkriegs das Leben von Millionen Menschen prägte: Für die Kinder und Jugendlichen gehörten Fliegeralarm, Verfolgung, Flucht, Hunger, Verlust und das Spielen in Trümmern zum Alltag. Sie kannten es nicht anders. Nach dem Krieg galt es, viel Kraft aufzuwenden, das zerstörte Deutschland wieder aufzubauen. Über ihre Erfahrungen und Erinnerungen haben viele geschwiegen. Heute sind die »Kinder des Zweiten Weltkriegs« im Seniorenalter. Bei manchen werden Erinnerungen an die Zeit des Krieges wieder wach. Welche sichtbaren oder verborgenen Folgen können sich im Alter zeigen, einer Lebensphase, welche vermehrt durch Verlusterfahrungen geprägt ist? Wie umgehen mit den »dunklen Schatten unserer Vergangenheit« (Hartmut Radebold), die offen oder versteckt auftauchen?

      Kinder im Zweiten Weltkrieg
    • Die NS-Vertreibung der jüdischen Gelehrten

      • 480 stránok
      • 17 hodin čítania

      Wie ging eine der wichtigsten Akteurinnen des wissenschaftlichen Feldes mit jüdischen Gelehrten um, und welche Folgen hatte dies für die Betroffenen? Karin Orth analysiert erstmals systematisch den Umgang der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jüdischen Gelehrten. Die Autorin untersucht, welche Maßnahmen der DFG von 1920 bis Anfang der 1960er Jahre Auswirkungen auf jüdische bzw. als »nichtarisch« oder »jüdisch versippt« bezeichnete Wissenschaftler hatten. Anhand von Biografien der Betroffenen zeigt sie das gesamte Panorama der individuellen Verfolgungserfahrungen und wiederkehrende Erfahrungsmuster: Widerstand und Suizid, Exil in der Türkei oder Flucht in die USA, Deportation und Shoah, Überleben in NS-Deutschland. Und nicht zuletzt fragt sie: Wer kehrte nach Kriegsende zur DFG zurück, und wie verhielt sich diese gegenüber den NS-Verfolgten? Als größte und wichtigste Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland ist die DFG eine zentrale Repräsentantin der deutschen Hochschulforschung. Die Ergebnisse, die Karin Orth in diesem Buch zusammengestellt hat, haben daher eine über die Geschichte der Institution DFG hinausgreifende Bedeutung.

      Die NS-Vertreibung der jüdischen Gelehrten
    • Autonomie und Planung der Forschung

      Förderpolitische Strategien der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1949–1968

      • 284 stránok
      • 10 hodin čítania

      Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist bis heute die zentrale Selbstverwaltungseinrichtung der Wissenschaft in Deutschland. Ihre Haupttätigkeit besteht in der finanziellen Unterstützung und Förderung der Forschung an Hochschulen und öffentlich finanzierten Forschungsinstitutionen in der Bundesrepublik. Ihre Nachkriegsgeschichte ist bislang kaum erforscht. Wie kam es überhaupt zu ihrer Wiedergründung 1949? Welche förderpolitischen Strategien verfolgte die DFG nach Kriegsende, und wie veränderten sich die Instrumente im Laufe der folgenden Jahrzehnte? Karin Orth untersucht die DFG vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis Ende der 1960er /Anfang der 1970er Jahre im Hinblick auf die förderpolitischen Macht- und Herrschaftsstrukturen, auf die diesbezüglichen Akteurskonstellationen und sozialen Netzwerke, auf die institutionelle und materielle Seite der Forschungsförderung und schließlich auf die Auseinandersetzungen und Interaktionen mit anderen wissenschaftspolitischen Akteuren.

      Autonomie und Planung der Forschung
    • Wer waren die Männer, die in den Lagern die Verantwortung trugen, und was wurde aus ihnen nach 1945? Bücher zu den nationalsozialistischen Konzentrationslagern füllen Bibliotheken, doch eine zusammenfassende Studie über das Führungspersonal der Wachmannschaften fehlte bislang. Karin Orth hat diese Lücke mit ihrer grundlegenden Arbeit geschlossen. Anhand ausgewählter exemplarischer Lebensläufe untersucht sie die Herkunft und Ausbildung dieser Männer, beschreibt ihr Handeln in den Lagern, schildert ihr Verhältnis untereinander und erforscht, was aus ihnen nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes wurde. »Die Konzentrationslager-SS entwickelte sich zu einer im Wortsinn verschworenen Gruppe von Experten des Massenmords«, die ihr Handeln bis zuletzt als »normal«, gar »korrekt« ansahen. Nach dem Krieg wurden viele von ihnen – im Gegensatz zu anderen NS-Verantwortlichen - zum Tode oder zu langjähriger Haft verurteilt, allerdings kaum von deutschen, sondern von alliierten und polnischen Gerichten.

      Die Konzentrationslager-SS