Jan Pieter Barbian Poradie kníh






- 2019
- 2019
Klaus Jürgen Born, der sich selbst später den Vornamen Nicolas gab, wurde am 31. Dezember 1937 in Duisburg geboren. Er arbeitete zunächst als Chemigraf in Essen, konnte aber 1964/65 am literarischen Colloquium in West-Berlin seinen Wunsch verwirklichen, freier Schriftsteller zu werden. Nach seinem ersten eigenständigen Roman »Der Zweite Tag« (1965) machte sich Born vor allem als Lyriker einen Namen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt er durch seine Romane »Die erdabgewandte Seite der Geschichte« (1976) und »Die Fälschung« (1979). Darin traf Born den Nerv einer Gesellschaft, die sich im politischen Protest aufrieb und zweifelhaften Utopien nachlief, dann jedoch in der trägen Welt des Konsums einrichtete, die fortschreitende Technisierung der Arbeitswelt und den Verlust an Mitmenschlichkeit gleichgültig hinnahm. Der Band geht zum einen den hinterlassenen Spuren des Schriftstellers nach und trägt zusammen, was bislang an Erkenntnissen zu seinem lyrischen, erzählenden und essayistischen Werk vorliegt. Zum anderen werden angesichts des seit 2019 im Archiv der Akademie der Künste in Berlin erschlossenen Nachlasses von Born neue Fragen gestellt.
- 2018
Eberhard Fechner (1927–1992) zählt zu den bedeutendsten Filmemachern der deutschen Filmgeschichte. Nach seinen Anfängen als Schauspieler und Regisseur am Theater und im Fernsehen hat er seit der Mitte der 1960er Jahre mit seinen Filmen, die zwischen Dokumentation und Fiktion changieren, Millionen von Fernsehschauern erreicht. Im Zentrum stand dabei die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts: vom Wilhelminischen Kaiserreich über die Weimarer Republik und die NS-Diktatur bis zur frühen Bundesrepublik Deutschland. Sein Interesse galt jedoch nicht den in der Öffentlichkeit agierenden Politikern oder sonstigen Prominenten, sondern stets den einfachen Menschen, die als Zeitgenossen auf die Folgen der Irrwege und Katastrophen der deutschen Politik reagieren mussten – sei es als betroffene Opfer, als passive „Mitläufer“, als überzeugte Handelnde oder als gewissenlose Täter. Aus Fechners in zahlreichen Interviews gesammelten Lebenserfahrungen und mit seinen daraus entwickelten Filmen ist ein einzigartiges Panorama entstanden, das eine genauere Beschäftigung verdient. Der Sammelband, der auf den Ergebnissen einer Tagung im Rahmen der Duisburger Akzente 2018 beruht, geht sowohl auf die Biografie Fechners als auch auf zentrale Aspekte seines Filmschaffens ein.
- 2017
Seit ihrer Gründung im Oktober 1901 hat die Stadtbibliothek Duisburg zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Sowohl die wechselnden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen als auch die erheblichen Umbrüche in der Medienlandschaft haben im Verlauf der mehr als 100-jährigen Geschichte stark in die Arbeit eingegriffen. Im Mittelpunkt standen jedoch immer die in der Stadt und in der Region lebenden Menschen, denen aktuelle und attraktive Medien angeboten werden sollten. Heute präsentiert sich die Duisburger Stadtbibliothek als kommunales Zentrum für physische und digitale Medien, für den Gewinn von Sprach- und Lesekompetenz, Informationen, Wissen und Bildung, als sozialer Kommunikations- und kultureller Veranstaltungsort mit einem vielseitigen Leseprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie als historisches Gedächtnis der Buchkultur. Der Sammelband stellt die Geschichte und Gegenwart der Institution in ihren unterschiedlichen Facetten dar und dokumentiert damit die von Menschen für Menschen im Ruhrgebiet geleistete Bildungs- und Kulturarbeit.
- 2013
- 2012
Literatur als Herzenssache
- 119 stránok
- 5 hodin čítania
Im Jahr 1912 war Duisburg eine Stadt im kulturellen Aufbruch. Die Einweihung des Stadttheaters am 7. November fällt in jenes Jahr. Die Tonhalle (seit 1887), die Stadtbibliothek (seit 1901) und das Heimatmuseum (seit 1902) waren bereits zu festen Einrichtungen der städtischen Kultur geworden. Der wissenschaftliche und der kaufmännische Verein organisierten regelmäßig Vortragsveranstaltungen. Der Museumsverein engagierte sich seit 1907 für den Aufbau eines Städtischen Kunstmuseums. Was jedoch noch fehlte, war eine bürgerliche Vereinigung, die sich um die Pflege der literarischen Lesungen kümmerte. Diese „Lücke im Geistesleben der Stadt“ schloss der am 12. Januar 1912 gegründete Verein für Literatur und Kunst. Der Sammelband gibt einen Überblick über die 100-jährige Geschichte des Vereins vom Wilhelminischen Kaiserreich bis in die Gegenwart und die Vielzahl seiner prominenten Gäste. Darüber hinaus werden die kulturpolitischen Rahmenbedingungen seit den 1970er Jahren, die von einer Demokratisierung des Zugangs zur Kultur geprägt waren, ebenso wie die aktuellen Entwicklungen der Literatur im Ruhrgebiet mit ihren Erfolgen und Defiziten aus der Perspektive des Literaturbüros NRW-Ruhr dargestellt.
- 2011
Von Flussidyllen und Fördertürmen
- 320 stránok
- 12 hodin čítania
Der Rhein erscheint als eine idyllische Flusslandschaft mit gepflegten Städten als ein positiv besetzter Mythos und literarischer Topos – im Gegensatz zur Ruhr, die der Region ihren Namen gibt und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die rasante Entwicklung von einer agrarisch geprägten Landschaft zu einer industriellen Kernzone begleitet. Für die einen war das Ruhrgebiet ein »schwarzes Stück Deutschland«, eine Region harter und schmutziger Arbeiten, bescheidener Lebensverhältnisse, geschichts- und kulturloser Städte, zerstörter Natur, unkontrollierter wirtschaftlicher Macht. Andere sahen im Ruhrgebiet ein Vorbild für die moderne Arbeits- und Lebenswelt, für die Faszination der Technik, für eine internationale und solidarische Gesellschaft, für die Metropolen der Zukunft. Beide Sichtweisen finden sich in der deutschen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts wieder – in Romanen, Erzählungen und Gedichten ebenso wie in Reportagen, Essays, Rundfunk- und Zeitungsbeiträgen. Vor diesem Hintergrund befasst sich dieser Band mit den Fragestellungen zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten literarischer Darstellungen des Ruhrgebiets vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Beleuchtet werden Mythen, Topoi und Bilder des Wandels sowie die Bedeutung der Arbeitsmigration für die Eigen- und Fremdwahrnehmung im Hinblick auf die »Nahtstelle Ruhr und Rhein«.
- 2010
Der NS-Staat war auch eine Mediendiktatur. Was damals publiziert wurde, entschied im wesentlichen Joseph Goebbels. Doch der Propagandaminister dirigierte nicht allein. Wie der Kampf zwischen staatlichen und parteiamtlichen Bürokraten um die literaturpolitischenKompetenzen verlief und wie sich dies auf Verlagswesen, Buchmarkt und literarische Produktion auswirkte, ist Thema dieser Überblicksdarstellung